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0214a - Alibis und weiße Westen

0214a - Alibis und weiße Westen

Titel: 0214a - Alibis und weiße Westen
Autoren: Alibis und weiße Westen
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Wagen ließ ich einfach davor stehen, denn dieser Eingang konnte unserer Meinung nach nie entdeckt werden und war weit von der Haustür entfernt. Ich lauschte an der Tür, hörte nichts, schlich mich in das Herrenzimmer, wo Leachon mit dem Saubermachen beschäftigt war. Da klingelte es. Leachon sperrte mich in den Schrank und zeigte mir, wie ich den Kopf herunterstoßen könnte.«
    »Wir haben aber doch die Türen geöffnet, vorher und nachher. Der Schrank war leer!«
    »Das will ich Ihnen zeigen.«
    Jim ging zum Schrank und machte die Mittelflügel auf. Er schob die obere Messingplatte beiseite, wie auch Phil es getan hatte. Dann fasste er durch die Öffnung nach hinten.
    »Hier oben befindet sich ein winziger Knopf, als Schraube getarnt. Es ist wirklich unmöglich, darauf zu kommen. Nur deshalb das ganze Theater mit der Büste. Onkel James hatte diese Vorrichtung zu seiner Sicherheit einbauen lasen, als das Haus hier errichtet wurde. Wenn Sie versucht hätten, das Monstrum von der Wand abzurücken, hätten Sie gemerkt, dass das nicht geht. Es ist fest verankert.«
    »Das haben wir natürlich nicht gemacht!«
    Alderdale schob den Mittelteil der Rückwand zur Seite. Dahinter wurde eine Nische sichtbar, in die ein Mensch hineinpasste. Von hinten schob er die Rückwand wieder vor und war verschwunden. Nach wenigen Augenblicken kam er wieder heraus.
    »So verfolgte ich die erste Vernehmung und stieß im geeigneten Augenblick die Büste runter.«
    »Dass sie genau ins Ziel kam, war also mehr ein Zufall?«
    »Damit konnte ich nicht rechnen. Ich hörte nur, dass Mister Decker nahe beim Schrank stand. Als Sie den Schrank dann öffneten, war ich längst wieder verschwunden.«
    »Haben Sie denn auf mich geschossen, als man Mister Decker abtransportierte?«
    »Ja. Unmittelbar, nachdem Sie aus dem Zimmer gelaufen waren, um Hilfe zu holen, ließ Leachon mich heraus. Ich sauste durch den Kellergang ins Freie. Um die Straßenecke verfolge ich die Abfahrt, und als Sie zu Ihrem Jaguar gingen, schoss ich. Allerdings habe ich nicht gezielt, das haben Sie sicher gemerkt!«
    »Allerdings. Sie waren natürlich auch das Gespenst, das im Keller lärmte, als wir mit Leachon unten waren.«
    »Das war wieder ein Zufall. Ich packte Ware ein, die Platte zum Gang war geöffnet. Ich hörte, dass jemand sprach und ließ den Deckel herunter. In der Steinkiste liegend verfolgte ich, dass Sie es waren, die Mac Leachon in den Keller führte. Als er den Hokuspokus mit dem Earl anstellte, griff ich ein. Sicher hat der Butler das auch erwartet, denn er wusste ja, dass ich unten bin. Durch den Spalt konnte ich mitbekommen, dass das Licht ausging. Ich rumorte also ein bisschen, stöhnte und ließ dabei den Deckel etwas aufgehen.«
    »Es erübrigt sich die Frage, ob auch Sie es waren, der uns in der Halle umbringen wollte.«
    »Ich hatte gerade das Haus durch den Gang betreten, als Sie kamen. Aus der Halle konnte ich so schnell nicht entwischen, denn ich wollte das Licht nicht andrehen. Meine Taschenlampe lockte Sie dann herein. Aber ich habe nicht gezielt, ich hätte Sie glatt erschießen können, wenn ich wollte.«
    »Bevor wir zum Mord an dem Butler kommen, lassen Sie uns auch noch den letzten Versuch klären, die Kisten auf uns zu stürzen. Sie griffen sich den Italiener.«
    »Ja, er war ein armer Teufel und für das viele Geld dankbar, das ich ihm gab. Dieser Versuch allerdings war ernst gemeint, ich wollte Sie beseitigen lassen, um meine Spuren zu verwischen. Ich war zwar der Meinung, dass ich mich gut abgesichert hatte, aber es wäre doch möglich gewesen, dass Sie mir auf die Schliche gekommen wären. Wenn Sie also nicht mehr aktiv waren, musste es sehr schwierig sein, alles erneut aufzurollen.«
    »Was haben Sie uns über den Mord an Mac Leachon zu berichten?«
    »Ich weiß selbst nicht, wie es dazu kommen konnte! Als ich den Nachschub von Getränken für die Party holen wollte, kam ich auf die Idee schnell noch mal bei der Villa vorbeizufahren. Ich ging wie immer durch den Gang, denn zu der Gartenpforte hatte ich einen Schlüssel. Leachon war oft nicht anwesend, wenn ich die Ware abholte, so hielten wir diese Lösung für gut. Ich wollte also einige Pullen mitnehmen, billiger konnte ich doch nicht zu dem Stoff kommen. Im Keller traf ich ihn, er war damit beschäftigt, abzufüllen. Da kam mir der Gedanke, er könnte uns in den Rücken fallen und auf eigene Faust Geld machen. Jedenfalls stellte ich den Butler zur Rede. Erst stritt er alles ab, aber
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