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0214a - Alibis und weiße Westen

0214a - Alibis und weiße Westen

Titel: 0214a - Alibis und weiße Westen
Autoren: Alibis und weiße Westen
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Schreibtisch gelegen haben. Oder haben Sie vergessen, wo sie sich zur Tatzeit befand?«
    »Ich weiß nichts von einer Uhr!«
    »Sie haben auch nicht das Glas eingedrückt, nicht wahr?«
    »Wenn ich nicht mal wusste, wo sich die Uhr befand, ist das schlecht möglich.«
    »Dann erklären sie mir bitte doch, wie Ihre Fingerabdrücke auf die Uhr gekommen sind.«
    Crockby sah mich entsetzt an. »Das ist doch eine Lüge.«
    »Natürlich wäre es möglich, dass sich der Hausgeist in Ihre Wohnung geschlichen und die Fingerspitzen auf die Uhr gedrückt hat. Nur so können Sie erklären, dass die Abdrücke festgestellt wurden.«
    Mister High schaltete sich ein: »Wir erzählten Ihnen nichts von unserer Entdeckung, um Ihnen die Möglichkeit zu lassen, sich durch ein Geständnis die Lage zu erleichtern. Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, als die Papiere der City Police in einem Umschlag abgegeben wurden. Neville betonte damals, es wäre sehr wichtig. Nun, ich hielt es für richtig, Ihnen nur von Ihren Abdrücken auf der Mordwaffe Kenntnis zu geben. Wir wollten sehen, wie weit Sie mit Ihrer Aussage gehen würden. Sie sind dann auch recht erfreut auf das eingegangen, was wir Ihnen in den Mund gelegt haben.«
    »Sie werden die Worte meines Chefs nicht anzweifeln wollen, denke ich. Sie haben von der Möglichkeit, von sich aus auf die Uhr hinzuweisen, keinen Gebrauch gemacht.«
    »Weil ich es in der Aufregung vergaß! Es ist durchaus möglich, dass ich auch die Uhr aufhob, ja, ich glaube es ganz bestimmt.«
    »Geben Sie es auf, Mister Crockby, es hat wirklich keinen Zweck. Die Uhr steckte in der linken Westentasche Ihres Opfers. Sie können sie nur mit Schwierigkeiten unter dem Körper hervorgeholt haben, das mussten Sie im Gedächtnis behalten. Wenn es einen stichhaltigen Beweis dafür gibt, dass Sie der Mörder Ihres Bruders sind, so ist es dieser. Warum denn in aller Welt brauchten Sie die Uhr? Doch nur, weil Sie die Zeiger um eine halbe Stunde zurückdrehten. Der Butler sagte aus, dass er Sie kurz nach halb elf traf. Wenige Minuten vorher hatten Sie den tödlichen Stich geführt. Sie wussten aber, dass Alderdale im Theater saß, rechneten sich genau aus, in welcher Zeit er am Tatort hätte sein können. Sie lenkten also den-Verdacht auf ihn, mit einigem Erfolg das muss ich zugeben.«
    »Und der Anruf, den meine Frau bestätigte?«
    »Vielleicht war es nicht Ihr Bruder, sondern Mac Leachon, und das Gespräch war vorher abgesprochen.«
    »Wenn ich Sie so reden höre, dann möchte ich meinen, Sie werfen Jim, den Butler und mich in einen Topf.«
    »Endlich haben Sie es gesagt. Genau das ist es, was unsere Untersuchungen ergaben. Ein Gangster-Trio, geschaffen, James Crockby um sein Geld zu bringen! Ich kann nicht beurteilen, wann dieser Gedanke auftauchte, das ist auch nebensächlich.«
    Ein G-man trat ein, kam auf mich zu und flüsterte mir ins Ohr: »Jerry, im Wagen ist ein Anruf für dich, du musst sofort kommen!«
    Schnell ging ich zum Bereitschaftswagen. Der Kollege übergab mir den Hörer des Funkgerätes.
    Ich meldete mich.
    »Agent Cotton, Gott sei Dank, ich habe alles versucht, um Sie zu erreichen. Vom Büro aus wurde ich endlich verbunden. Hier spricht Ann Crockby.«
    »Was ist denn geschehen, Mrs. Crockby?«
    »Sie müssen sofort zu mir in die Wohnung kommen, ich habe eine wichtige Entdeckung gemacht. Vorhin sagten Sie mir, dass abends der Fall geklärt werden wird, darum rief ich Sie sofort an.«
    »Sehr richtig, ich bin in wenigen Minuten bei Ihnen.«
    Ich hängte ein und bat den Kollegen, Mister High zu verständigen. Ich sprang in meinen Jaguar und raste los. Mrs. Crockby erwartete mich schon an der Tür. Sie war sehr aufgeregt.
    »Kommen sie doch herein!«
    »Ich möchte mich nicht lange aufhalten - worum geht es?«
    »Nach Ihrem Besuch besprach ich mit den Kindern, die gerade nach Hause kamen, die uns angehenden Probleme und die weitere Entwicklung. Wir kamen überein, den Schrank meines Mannes aufzumachen und zu untersuchen. Das Ergebnis ist für uns so erschütternd, dass ich Sie sofort davon unterrichten wollte.«
    Im Wohnzimmer machte sie mich mit der Tochter und dem Sohn bekannt. Dann übergab sie mir verschiedene Sachen: »Dieses Hemd lag ganz unten, in einem Winkel zusammengerollt. An den Manschetten sind Blutflecken. Weiter dieses Taschentuch, gleichfalls blutig. Sicher hat er in der Eile vergessen, alles zu verbrennen.«
    »Das ist allerdings eine wichtige Entdeckung, Mrs. Crockby. Es tut mir wirklich
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