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0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind
Autoren: Werner Kurt Giesa
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löste sich das Amulett von seiner Stirn!
    Es wurde auch Zamorra entrissen, durch die Luft gewirbelt und flog in den Nebenraum. Scheppernd rutschte es dort über den Boden auf das einzelne Skelett zu, dem Bill Fleming einen Fingerknochen zur Altersbestimmung entnommen hatte.
    Pluton fuhr empor.
    »Ja«, brüllte er. »So sieht es schon sehr viel besser aus.«
    Bill Fleming hob die Pistole und leerte das Magazin. Der Dämon zuckte nicht einmal zusammen. Die Kugeln richteten nichts gegen ihn aus.
    Er lachte nur und schrie eine Zauberformel.
    Die Bewegungen der Menschen erstarrten jäh. Sie waren im magischen Bann des Dämons gefangen, unfähig, sich zu rühren. Bewegungslos waren sie dazu verurteilt, zuzusehen, was weiter geschah.
    Pluton lachte wieder dröhnend. Nur Zamorra hatte er die Bewegungsfreiheit gelassen - um mit ihm zu spielen wie die Katze mit einer Maus!
    Die Maus starrte das Gesicht der Katze an. Dort, wo das Amulett geklebt hatte, war es verändert. Die Augenpartie war eine geschlossene, glatte Fläche. Dennoch konnte der Dämon sehen, sehr gut sogar. Er nahm jede noch so geringe Ausweichbewegung des Parapsychologen wahr, während er Zamorra bis zur steinernen Wand zurückdrängte.
    Fieberhaft suchte Zamorra nach einer Abwehrmöglichkeit. Aber so geschwächt Pluton durch zwei Niederlagen auch sein mochte - er war immer noch um ein Vielfaches stärker als sein Gegner.
    »Das«, dröhnte Plutons Stimme in Zamorras Ohren, »ist die Stunde der Abrechnung!«
    Und blitzschnell schossen seine Pranken vor und umschlossen den Hals des Dämonenjägers…
    ***
    Das Amulett war in den Nebenraum geflogen, dort ein wenig über den Boden gerutscht und lag jetzt still vor dem bleichen Skelett, dem Bill Fleming vor einer Stunde eine Probe entnommen hatte. Vor diesem Skelett, das einen ganzen Raum für sich allein beanspruchte, während in dem Raum davor andere Skelette gleich hundertweise gestapelt waren.
    Plötzlich kam Bewegung in das Skelett, das noch Sekunden vorher unter der leisesten Berührung schlagartig zu Staub zerfallen wäre.
    Jetzt zerfiel es nicht.
    Eine Knochenhand bewegte sich geräuschlos und berührte mit den weißen Fingern das Amulett. Langsam krümmten sich die Finger, umschlossen die silbrige Scheibe…
    ***
    Zamorra setzte einen blitzschnellen Abwehrgriff an und konnte den Griff noch im Ansatz sprengen. Aber Plutons linke Pranke glitt einfach weiter, kam schräg von hinten wie der Tentakelarm eines Kraken und die Dämonenhand umschloß Zamorras Genick.
    Der Professor stöhnte auf.
    Zamorra sah keine Möglichkeit, sich aus diesem Griff zu befreien. Der stechende Schmerz, der immer stärker wurde, lähmte seine Reaktionen. Zamorra brachte es nicht einmal mehr fertig, sich auf eine Muskelanspannung zu konzentrieren, um Pluton einen Tritt zu versetzen.
    Zähflüssig tropften die Sekunden dahin, dehnten sich zu Ewigkeiten. Und plötzlich glaubte Zamorra zu träumen.
    Er sah eine Bewegung, die nicht Plutons Bann unterlag.
    Aus dem Nebenraum trat ein Gerippe.
    Hoch aufgerichtet näherte sich der Knochenmann, und in seinen Händen hielt er das Amulett!
    Zamorra sah es eine Zehntelsekunde vor dem Dämon, der sich zu sehr seinem Triumph über den verhaßten Gegner hingab. Und diese Zehntelsekunde nutzte Zamorra aus.
    Er sandte einen Angriffsimpuls in das Amulett, mit aller geistigen Konzentration, die er noch aufzubringen in der Lage war. Und er hoffte, daß die Silberscheibe ihn diesmal nicht im Stich lassen würde.
    Auch Pluton erkannte das Amulett, aber sein eigener Befehl kam um eben diese Zehntelsekunde zu spät.
    Grelle Blitze zucken aus der Silberscheibe, bohrten sich mit schrillem Heulen Speeren gleich in den Dämon. Pluton röhrte auf und ließ Zamorra los. Der Parapsychologe stürzte zu Boden.
    Er sah, wie Pluton von den Einschlägen der magischen Energie immer weiter zurückgetrieben wurde. Um ihn herum wetterleuchtete es. Funken sprühten nach allen Seiten. Die Luft roch plötzlich nach Ozon.
    Blitz um Blitz schleuderte die Silberscheibe gegen den Dämon.
    Aber noch war er stark genug - oder das Amulett zu schwach, um ihn mit einem Schlag endgültig auszulöschen…
    Aber das lag auch gar nicht in Zamorras Absicht.
    Zuvor wollte er Pluton noch sein Wissen entreißen, wollte das erfahren, was die beiden Knochenmänner ihm nicht mehr hatten verraten können.
    Pluton stand bereits mit dem Rücken zur Wand, immer wieder getroffen von den grellen Blitzen. Unbeweglich stand der Knöcherne im Durchgang,
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