Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
durch das Amulett widerstehen kann.«
    »Aber die Kugel war magisch aufge laden«, sagte der Lord irritiert. »Sie hätte ihn fällen müssen.«
    Zamorra lächelte müde.
    »Es hat keinen Zweck. Er hat uns in der Falle. Ich werde ihm wohl allein gegenübertreten müssen. Es wird sich zeigen, wer von uns beiden das Amulett besser beherrscht - er oder ich.«
    Nicole sah ihn erschrocken an.
    »Er ist ein Dämon«, sagte sie erregt. »Er ist stärker als du. Er bringt dich um.«
    »Er bringt uns so oder so um«, sagte Zamorra leise. »Wir kommen nicht mehr weg. Draußen ist der Mordwind. Wir können die Ruine nicht mehr verlassen. Wenn wir mit dem Auto fliehen, jagt er es in die Luft, bevor wir noch alle eingestiegen sind. Er hat diesmal alle Trümpfe in der Hand.«
    »Es ist nicht möglich«, sagte Saris leise und schüttelte starrsinnig den Kopf. »Ich habe noch elf Jahre vor mir, ehe ich sterbe. Er kann mich nicht töten! Und so lange auch euch nicht, weil ich ihn daran hindere.«
    Zamorra grinste und legte ihm die Hand auf die Schulter, aber sein Grinsen war eher eine Grimasse.
    »Der Leichenwind konnte dich auch nicht töten, weil du noch elf Jahre zu leben hast, nicht wahr?«
    Pluton hatte das Haus inzwischen fast erreicht.
    »Ich werde es ihm schon zeigen«, versprach Zamorra unfroh. »Außerdem muß ich ihn ohnehin noch etwas fragen, was die Knochenleute mir nicht mehr erzählen konnten.«
    »Du bist ein Idiot«, flüsterte Nicole und preßte sich an ihn, als wolle sie ihn nicht mehr loslassen. »Wie kannst du daran denken, wenn wir… wenn wir gleich von Pluton umgebracht werden?«
    Zamorra strich ihr durch das verrußte Haar.
    »Ich habe immer noch einen Joker«, sagte er.
    »Wie meinst du das?« fragte Nicole erschrocken.
    Zamorra antwortete nicht. Er wartete ab, den Blick auf die Türöffnung geheftet, vor der der Wagen stand.
    Der Dämon war jetzt noch drei Meter entfernt.
    Da stieß Zamorra Nicole von sich und streckte beide Hände blitzartig nach vorn aus.
    »KOMM!« brüllte er mit voller Lautstärke.
    ***
    Der Erfolg war verblüffend und von niemanden vorausgeahnt, am wenigsten von Pluton selbst. Zamorra hatte sich plötzlich an eine Möglichkeit erinnert, die nur ihm zur Verfügung stand - und in ganz bestimmten Situationen unter günstigen Voraussetzungen auch Nicole, zu der das Amulett auch eine Beziehung entwickelt hatte. Aber am stärksten war sie bei ihm ausgeprägt.
    Er schalt sich einen Narren, weil er nicht schon früher darauf gekommen war. Aber andererseits - früher hätte es ihm nichts genützt.
    Die magische Verbindung zwischen Merlins Stern und Zamorra existierte immer noch. Und Zamorra vermochte es zu sich zu rufen - über große Distanzen und selbst durch feste Mauern und gar Felsmassive flog es zu ihm, sprang ihm von selbst in die Hand, sobald sein magischer Ruf erklang.
    Das war der Joker, den Zamorra meinte.
    Er rief das Amulett zu sich: »KOMM!« Und dem Wort folgte der magische, zwingende Impuls, dem das Amulett in keinem Fall widerstehen konnte.
    Es widerstand auch diesmal nicht und entwickelte das unwiderstehliche Bestreben, auf dem kürzesten und schnellsten Weg seinen rechtmäßigen Besitzer zu erreichen.
    Ruckartig raste es los, wie eine Rakete.
    Es war wie eine Szene aus einem Slapstickfilm Plutons Stirn war immer noch mit der Silberscheibe verbunden. Und so wurde der Dämon ruckartig mitbeschleunigt, krachte mit voller Wucht gegen den die Tür blockierenden Chrysler und wurde im Eilzugtempo über das Dach gezerrt. Ein röhrender Wutschrei entrang sich seiner Kehle. Jedem Menschen wären die Knochen zerschmettert worden. Nicht dem Dämon. Aber dennoch machte ihm dieser Aufprall schwer zu schaffen.
    Das Amulett flog förmlich in Zamorras ausgestreckte Hand, und wie ein Geschoß war auch der daran befestigte Dämon da. Er warf Zamorra mit zu Boden in den Staub.
    Aber Zamorra kam schneller wieder hoch. Der Dämon mußte erst einmal mit der jäh veränderten Situation fertigwerden. Aber da hatte Zamorra schon das Amulett mit beiden Händen umklammert und preßte damit den Kopf des Dämons gegen den Boden.
    »So sieht die Sache schon viel besser aus«, keuchte er zufrieden.
    Ungläubig starrten die anderen die Szene an. Uber Callaghans Gesicht zog sich ein breites schottisches Schmunzeln, als er sich die Flugszene des übertölpelten Dämons in Erinnerung rief.
    Aber dann wurde Pluton wieder aktiv.
    Er entfesselte seine Dämonenkraft und schleuderte Zamorra zur Seite.
    Und diesmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher