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0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aus?«
    »Wenn du unangemeldet eine Backstube betrittst, hält der Bäcker dich glatt für Mehl…«
    Zamorra griff sich an die Schläfen, ließ sich vorwärts sinken und stützte sich auf die vordere Rücklehne. »Oh, deubelnochmal… das war ja fürchterlich. Noch eine Reise mache ich mit diesem Wagen nicht. Der saugt einem ja das Mark aus den Knochen wie ein Vampir.«
    »Vampire saugen kein Mark, sondern Blut,« korrigierte Nicole gelassen.
    »Auch egal«, stöhnte Zamorra. »Rückenmark bildet rote Blutkörperchen, solltest du wissen. Kommt also auf dasselbe heraus…«
    Er öffnete die Wagentür und wollte aussteigen, riß sie aber sofort wieder zu.
    »Himmel… das wäre beinahe in die Hose gegangen«, stieß er erschrocken hervor.
    »Was ist denn jetzt wieder los?« fragte Nicole nervös.
    »Sieh dir den Wind an«, erwiderte Zamorra. »Da, die Bäume…«
    Die starken Äste bogen sich unter dem Wind.
    »Es ist wieder mal soweit«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Freund Pluton versucht uns mit dem Wind abzuwehren, scheint mir. Wir können den Wagen vorläufig nicht verlassen.«
    »Aber mit dem Amulett…« Nicole unterbrach sich und schlug sich mit den Fingern vor den Mund. »Oh, das hat ja jetzt Pluton!«
    Zamorra nickte. »Wir müssen versuchen, ihn mit dem Wagen zu finden. Fahr los, Traum meiner schlaflosen Nächte.«
    »Sehr wohl, Euer Erhabenheit«, sagte Nicole ironisch und setzte den Chrysler wieder in Betrieb. Langsam rollte der Wagen vorwärts.
    »Glaubst du, daß Bill und die anderen noch leben?« fragte sie plötzlich. »Vielleicht sind sie in der Explosion umgekommen.«
    An die hatte Zamorra schon gar nicht mehr gedacht. Andere Dinge spukten ihm durch den Kopf. Das, was Pluton angedeutet hate, noch mehr aber das, was die Knöchernen von sich gegeben hatten.
    Der Wagen bog in eine andere Straße ein. Ihre Straße. .
    »Da!« schrie Nicole auf.
    Gut hundert Meter entfernt stand eine Gestalt mitten auf der Straße. Und von der anderen Seite rollte ein Geländewagen heran.
    »Was machen die bei dem Wind draußen?« stieß Zamorra überrascht hervor. »Sind die wahnsinnig?«
    Da erkannte er, wer der Mann auf der Straße war.
    Der angeschossene Dämon Pluton…
    ***
    Bryont Saris verlangsamte die Fahrgeschwindigkeit. Etwas erschien ihm an dem Mann da drüben seltsam. Die Kleidung stimmte nicht… das konnte nicht Zamorra sein! Und er hielt das Amulett auch nicht in der Hand, sondern es klebte förmlich vor seinem Gesicht!
    Der Dämon! durchfuhr es den Lord.
    Aber warum fühlte er dann dessen typische Ausstrahlung nicht? Vorhin hatte er sie doch wahrgenommen, nach der Explosion des Wagens, als der Feuerteufel sich an den Flammen berauschte!
    Aber jetzt fehlte diese Aura!
    Da stimmt etwas nicht, dachte der Lord und hielt endgültig an. Da sah er hinter dem Fremden den schwarzen Chrysler wieder auftauchen.
    »Jetzt geht’s rund, sagte der Spatz, als er in den Ventilator flog«, brummte Saris. Wer immer sich in dem Chrylser befinden mußte - er schien nicht unbedingt feindlich gesonnen zu sein, sonst hätte er anfangs den Wagen nicht genau zwischen den Geländefahrzeugen abgestellt, ohne ihn gleichzeitig zu einer Falle umzubauen.
    »Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten«, sagte Saris und gab wieder Gas. »Freund oder Feind. Feind ist er nicht, also können wir uns diesen komischen Vogel mit Zamorras Amulett mal näher ansehen.«
    Er ließ den Wagen auf den Dämon zurollen. Plötzlich kam ihm der Gedanke, daß das Amulett die Ausstrahlung dessen überlagerte. Das konnte aber gleichzeitig auch bedeuten, daß es den Dämon teilweise lähmte.
    Trotzdem wollte der Lord kein Risiko eingehen und lauschte mit seinen ererbten Para-Sinnen. Er wollte sich gegen Überraschungen absichern.
    Auch der Chrysler hatte den Dämon als Ziel genommen, und jetzt, näherkommend, sah Saris, daß der Nichtmenschliche verwundet war. Er blutete. Schwarz sickerte es aus der Wunde hervor.
    Saris dachte an das verwundete Raubtier, das um so gefährlicher ist. Aber nichts an dem Dämon deutete auf einen Angriff hin.
    Und draußen pfiff der mordende Wind.
    Da flammten die Scheinwerfer des Chrysler hektisch auf. Eine schnelle Folge von Lichtsignalen! Gleichzeitig beschleunigte das schwarze Fahrzeug. Der Lord begriff; er war im Wege. Hastig riß er das Lenkrad herum und gab Gas. Der Chevy wich aus.
    Der Chrylser wollte den Dämon auf die Haube nehmen!
    Plötzlich konnte Saris erkennen, wer am Lenkrad saß. Nicole Duval! Auf der
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