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0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
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gibt keinen Berufsmörder, der nicht irgendwann schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen wäre. Der Gangster ist sicher in irgendeiner Kartei registriert. Wenn nicht bei uns, so doch bestimmt bei der Zentrale in Washington. Anhand seiner Fingerabdrücke müsste leicht festzustellen sein, um wen es sich handelt.
    »Übrigens, damit Sie sich nicht unnötige Arbeit machen: Der mausgraue Chevrolet war gestohlen worden. Eine Streife hat ihn in der Nähe der Manhattan Bridge aufgefunden. Außer einigen Patronenhülsen, Kaliber 9, konnten keine Spuren entdeckt werden.«
    »Das war anzunehmen. Diese Gangster sind wahrscheinlich keine Anfänger« , sagte ich. »Übrigens, Chef, Sie reden dauernd davon, dass ich dies oder jenes tun sollte. Wollen Sie damit sagen, dass ich…«
    Der Chef schaute mich etwas verblüfft an, dann meinte er lächelnd: »Was dachten Sie denn? Glauben Sie, ich hätte Ihnen die Akten auf den Schreibtisch packen lassen, weil ich keinen besseren Platz dafür gefunden hätte? Selbstverständlich sollen Sie mit Phil die Mord-Gang zur Strecke bringen. Wer denn sonst?«
    Diese letzte Frage war aus dem Mund des Chefs ein ganz gewaltiges Lob. Ich wurde geradezu verlegen und versicherte: »Wir werden uns mächtig ‘ranhalten, Chef!«
    »Davon bin ich überzeugt!«, antwortete Mr. High, fügte aber sehr ernst hinzu: »Wenn Ihre Annahme, dass es sich um eine Mord-Vereinigung handelt, stimmt, dürfte es eine ziemlich heiße Sache geben.«
    »Sagen wir: eine interessante Sache«, meinte ich gleichmütig, obwohl ich die Bedenken Mr. Highs durchaus teilte.
    Die Gangster würden sich ihr anscheinend gut gehendes Geschäft mit dem Mord nicht so ohne weiteres verderben und sich noch viel weniger auf den elektrischen Stuhl bringen lassen wollen.
    Um Pannen möglichst auszuschalten, gab Mr. High mir die Anweisung: »Ich erwarte jeden Abend Ihren Bericht über den Stand Ihrer Ermittlungen. Außerdem haben Sie mich jedes Mal davon in Kenntnis zu setzen, wenn Sie eine gefährliche Aktion Vorhaben.«
    »Das weiß man leider nur ganz selten im Voraus«, wandte ich durch viele Erfahrungen gewitzt ein.
    Ich versuchte, einen Scherz zu machen, aber es gelang mir nicht ganz, indem ich hinzufügte: »Am einfachsten und sichersten wird sein, wenn ich Sie schon jetzt darauf aufmerksam mache, dass ich im Begriff bin, ein gefährliches Unternehmen zu starten.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte der Chef und hob die Hand. »Meist ergibt sich eine gefährliche Situation erst aus den Umständen oder im-Verlauf der Aktion, ohne dass man es hatte voraussehen können. Hinterlassen Sie auf jeden Fkll immer im Headquarter, wohin Sie zu gehen beabsichtigen. Benutzen Sie bei einer Verfolgung mit dem Jaguar das Funksprechgerät, oder wenn Sie zu Fuß unterwegs sind, rufen Sie an, damit wir ständig über Ihren Standort orientiert sind.«
    Ich versprach das, und Mr. High verließ mein Office.
    Wenige Augenblicke später kam Phil.
    Ich erzählte ihm, dass man uns die Aufklärung der Morde übertragen habe.
    Phil pfiff leise durch die Zähne und meinte: »Also war unsere Vermutung richtig!«
    Ich fischte aus den Stößen die dünne Akte des noch imbekannten ermordeten Gangsters heraus und begann sie zu studieren.
    Da Phil scheinbar gelangweilt in die Gegend sah, drückte ich ihm die Fotografien der Leiche und der Fingerabdrücke des Mörders in die Hand und schickte ihn zu Neville, um Namen und wenn möglich auch Adresse des Toten ausfindig zu machen.
    Wenn jemand im Headquarters diese Aufgabe schnell und zuverlässig erledigen konnte, so war es Neville, ein ergrauter G-man, der noch die Feuergefechte mit den Leuten Al Capones mitgemacht hatte und jetzt nur noch vom Schreibtisch aus - allerdings ganz hervorragend - unsere Arbeit unterstützte.
    ***
    Das bisherige Ermittlungsergebnis über den erschossenen Mörder war wirklich spärlich ausgefallen.
    Aus seiner Kleidung und dem Hut waren die Geschäftsetiketten herausgetrennt.
    Außer einer 75er-Pistole, aus der einwandfrei die tödlichen Schüsse auf Mrs. Pincers abgegeben worden waren, hatte man nichts bei ihm gefunden.
    Nicht mal Kamm,Taschentuch oder Zigaretten befanden sich in seinen Taschen.
    Der Sektionsbefund lag auch in dem Dossier.
    Aber der war für mich reichlich uninteressant.
    Dass der Mann von einer Maschinenpistolengarbe erwischt worden war, wusste ich auch ohnedies.
    Nach einer guten halben Stunde tauchte Phil schon wieder auf, einen umfangreichen Aktenstoß unter den Arm
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