Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
Vom Netzwerk:
Reporter wohl durchaus richtig kombiniert dass all diese Morde nach demselben Schema und mit derselben Waffe verübt wurden.«
    »Dieselbe Methode weist mit ziemlicher Sicherheit auf denselben Urheber«, schloss ich mich Phils Meinung an.
    »Die Verbrecher sind doch erfahrungsgemäß so einfallslos, dass sie immer nach derselben Methode vorgehen, oft sogar auch dann noch, wenn sie einmal dabei gefasst worden waren. Man könnte es gerade als ihre Handschrift oder ihren Stil bezeichnen.«
    »Ganz deiner Meinung«, antwortete ich und fügte hinzu: »Wenn alle sechs Morde von ein und derselben Gang ausgeführt würden, so zwingt das zu einer ungeheuerlichen Folgerung! Ich glaube nämlich nicht, dass die sechs so verschiedenen Persönlichkeiten aus der High Society einer Acht-Millionen-Stadt irgendetwas miteinander zu tun hatten.«
    »Wieso nicht?«, fragte Phil. »Das Motiv zu den Verbrechen könnte doch in einer weit zurückliegenden Affäre begründet sein. Oder es handelt sich um irgendeine Art von Erpressung.«
    »Weder das eine noch das andere ist wahrscheinlich«, widersprach ich, »es hat da zwar mal einen Fall von mehrfachem Mord aus Rache gegeben, deren Ursprung um dreißig Jahre auf eine Begebenheit im College zurückreichte, aber dergleichen wiederholt sich kaum, und du darfst nicht vergessen, dass es sich in unserem Fall auch um Frauen handelt. Und Erpressung? Scheint nicht vorzuliegen, sonst hätte es der findige Reporter längst ausgegraben.«
    »Dann bleibt praktisch nur noch so etwas wie ›Mord auf Bestellung‹ übrig!«, meinte Phil, goss schleunigst sein Glas voll und kippte es zur Beruhigung mit einem Ruck hinter die Binde. Natürlich sah ich nicht tatenlos zu, wie Phil meinen Whiskyvorrat dezimierte, sondern tat es ihm gleich. Dann sagte ich: »Genau zu dieser Überzeugung bin ich auch gekommen! Setzen wir ›Mord auf Bestellung‹ voraus, dann wird klar, warum immer in derselben Weise vorgegangen wird, warum die Mörder, immer genau davon unterrichtet waren, wann das Hauspersonal beurlaubt war, und warum die eigentlichen Urheber der Verbrechen stets für ein hundertprozentiges Alibi sorgen konnten. Der Reporter ist auf eine außerordentlich heiße Sache gestoßen, und ich müsste mich sehr täuschen, wenn wir sie nicht im Laufe des morgigen Tages zur Klärung übertragen bekämen.«
    »Das sehe ich auch auf uns zukommen«, meinte Phil. »Es wird zweckmäßig sein, wenn wir uns zuerst die Leute mit den bombensicheren Alibis vornehmen.«
    »Es wird äußerst schwierig werden, auch nur den fadenscheinigsten Beweis heranzuschaffen«, orakelte ich. »Du weißt ganz gut, dass man mit einem Mitglied der High Society nicht so umspringen kann, wie mit einem mehrfach vorbestraften Gangster. Empörte Protestschreiben an den Gouverneur oder unseren Chef wären das Einzige, was bei dieser Methode herauskommen würde. Der Weg wird umgekehrt sein müssen: Wir sprengen die Mord-GmbH.«
    »Mord-GmbH ist gut!«, meinte Phil.
    »Um diese treffende Wortprägung würde dich Master bestimmt beneiden. Die breite Masse liebt solche Ausdrücke.«
    »Also, wir sprengen den sauberen Verein und sehen zu, dass wir von seinen Mitgliedern die Namen der hoch gestellten Auftraggeber erfahren.«
    »Das heißt, es wird gefährlich werden«, grinste Phil. »Aber ich glaube nicht an eine Mord-Gesellschaft! Denn eine Mord-GmbH«, führte Phil ungerührt weiter aus, »muss doch für die Verbrechen einen Sinn haben.«
    »Als ob irgendein Verbrechen jemals einen Sinn hätte«, warf ich ein.
    »Dann sagen wir halt: Die Verbrecher müssen doch einen Nutzen davon haben«, verbesserte sich Phil. »Mit anderen Worten: Sie wollen sicher mächtig Geld damit machen.«
    »Verlass dich darauf, das tun sie auch!«, erwiderte ich. »Einen Mord kann man sich sehr gut bezahlen lassen!«
    »Richtig!«, gab Phil zu. »Aber das könnten die Gangster viel einfacher und ungefährlicher haben, als einen Mord nach dem anderen zu begehen. Ein Mord würde genügen, wenn sie danach den reichen Auftraggeber nach Strich und Faden erpressen würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mord aufgeklärt wird, ist viel geringer als gleich bei einer ganzen Serie.«
    Ich entgegnete: »Erstens, bleibt ein Verbrecher meist bei seinem Metier. Das heißt: Ein Mörder wird nicht ohne weiteres zum Erpresser.«
    »Okay«, sagte Phil trocken.
    »Zweitens hat eine Erpressung nur dann einen Erfolg, wenn nicht gleichzeitig ein Gegendruck ausgeübt werden kann. Die Gangster können
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher