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0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
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Maschinenpistole peitschte durch die Nacht.
    Der Mann im grauen Anzug wurde von einer Riesenfaust zurückgestoßen, drehte sich halb um die eigene Achse, taumelte Bruchteile von Sekunden, brach dann in die Knie und fiel im Zeitlupentempo auf die regenfeuchte Straße…
    ***
    Den Tod des Mannes im grauen Anzug hatte ich nur nebenbei mitbekommen, denn mit den ersten Schüssen richtete sich meine Aufmerksamkeit auf den Chevrolet.
    Aber meine ganze Wachsamkeit nützte nichts.
    Der Wagen schoss los, ehe ich wieder Gas geben und das Steuer herumreißen konnte, um das Gangsterfahrzeug zu stellen.
    Ich kurbelte wie besessen am Lenkrad, um den Jaguar erneut zu wenden.
    Ein Ruf Phils und kreischende Reifen in unmittelbarer Nähe veranlassten mich, auf das Bremspedal zu treten.
    Ich hatte einen heranrauschenden Streifenwagen total übersehen. Er schlingerte wild und unaufhaltsam auf meinen quer stehenden Jaguar zu und kam nur wenige Zoll vom rechten vorderen Kotflügel entfernt zum Stehen.
    Das hatte gerade noch gefehlt! Ich hatte den Chevrolet nicht nur unbehelligt davonfahren lassen, sondern auch durch mein Wendemanöver die Straße just in dem Augenblick blockiert, in dem der Streifenwagen dem flüchtenden Gangsterauto nachjagen wollte.
    Aus dem Polizei-Ford quollen zwei uniformierte Beamte mit gezogenen Pistolen und grimmigen Gesichtern und sprangen mit einem Satz an den Jaguar.
    Während ich hastig den Rückwärtsgang einlegte, riss Phil die Tür auf und rief den heranstürmenden Cops zu: »FBI! Los, steigen Sie rasch ein!«
    Vermutlich hatte es sich in Polizeikreisen schon herumgesprochen, dass irgendeiner beim FBI einen roten Jaguar durch die Gegend bewegte. Jedenfalls sprang einer der Beamten, es war ein Sergeant, ohne Zögern in meinen Wagen und rief, bevor er die Tür zuschlug, seinem Kollegen zu: »Kümmere dich um den Erschossenen!«
    Dann jagte ich los.
    Atemberaubend ist die einzige Bezeichnung dafür.
    Mit meinem Jaguar raste ich hinter den flüchtenden Gangstern her.
    Durch das Wenden und den anschließenden Beinahe-Zusammenstoß mit dem Streifenwagen hatte ich derart viel Zeit - auch wenn es sich nur um Sekunden handelte - verloren, dass von dem Chevrolet nicht mal mehr die Auspuffgase zu riechen waren.
    Entweder war er in dem quirlenden Verkehr untergetaucht oder in eine der vielen Seitenstraßen eingebogen.
    Obwohl es nicht mehr viel Sinn hatte, brauste ich noch geraume Zeit die Fünfte Avenue entlang, dann die Amsterdam Avenue, den Broadway und den Riverside Drive.
    Ich hoffte, den Chevrolet noch irgendwo zu entdecken.
    Phil war durchaus nicht so optimistisch wie ich und sah die Pleite wohl kommen. Deshalb zog er das Mikrofon aus dem Handschuhfach und rief das Polizeihauptquartier: »Dringende Durchsage von Streifenwagen 17 (Phil benützte die Nummer des Wagens, der uns beinahe gerammt hatte, um sich lange Erklärungen zu sparen.): Grauer Chevrolet flüchtete auf der Fünften Avenue vermutlich in Richtung Harlem. Die Insassen haben einen Mord begangen und sind mit einer Maschinenpistole bewaffnet. Nach Möglichkeit Ausfallstraßen sperren! Ende.«
    Die letzte Anweisung erschien mir ziemlich überflüssig, denn der Chevrolet war sicherlich gestohlen, und die Gangster würden es nicht wagen, mit ihm das Stadtgebiet von New York zu verlassen.
    Aber schaden konnten die Straßensperren nichts. Irgendwelche Gangster, auf die gar nicht Jagd gemacht wurde, blieben häufig darin hängen.
    Nachdem ich hatte einsehen müssen, dass ich die Gangster doch nicht mehr stellen können würde, fuhr ich zum Central Park zurück.
    Um den Tatort herrschte bereits der übliche Betrieb.
    Neugierige drängten sich umher, einige Streifenwagen mit umlaufendem rotem Blinklicht auf dem Dach parkten am Straßenrand, und die Mordkommission der City Police hatte ihre Kameras aufgebaut und vermaß Reifen- und Fußspuren.
    Um den erschossenen Gangster brauchte ich mich vorerst nicht zu kümmern. Wenn ich mich je mit ihm beschäftigen muss, konnte ich alles Wissenswerte schwarz auf weiß in den Ermittlungsakten nachlesen.
    Dasselbe galt für den Mord in der 64. Straße.
    Zum Broadway-Theater fuhren wir natürlich nicht mehr. Nach diesem Erlebnis stand uns der Sinn nicht mehr danach.
    Während ich den Jaguar langsam am Tatort vorbeirollen ließ, meinte Phil: »Ich schlage vor, dass wir uns gleich heute Abend mit dem Kriminalreporter der Daily News unterhalten.«
    Damit sprach Phil genau das aus, was ich gerade gedacht hatte.
    ***
    Wir hätten
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