Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
Vom Netzwerk:
ermordete Mörder!«, rief Master augenblicklich. »Warten Sie, meine Aufnahmen scheinen mir noch besser zu sein.«
    Er flitzte an seinen Schreibtisch im Hintergrund des Lärm erfüllten Raumes.
    Wir folgten ihm, jedoch in normaler Gangart.
    Als wir bei ihm ankamen, hatte er die Schublade herausgezogen und kramte zwischen unzähligen Fotos.
    Dann legte er uns stolz zwei Aufnahmen vor, eine davon zeigte nur das Gesicht Sharks.
    »Wirklich gut getroffen«, musste ich anerkennen. »Nur hätte ich gerne gewusst, wie dieser Mann hieß und wo er wohnte. Vermutlich hat er die sechs Morde - Sie wissen schon, welche ich meine - auf dem Gewissen, sodass der Fall an sich für uns erledigt ist.«
    Ich machte eine Pause.
    »Es würde aber etwas blamabel aussehen, wenn wir als Täter ›unbekannt‹ einsetzen müssten. Vielleicht finden wir in seinem Bau auch noch einige Hinweise auf seine Verbrechen. Sie wissen ja, das FBI will immer Beweise in die Akten eingeheftet haben.«
    Absichtlich spielte ich auch Master gegenüber nicht mit offenen Karten.
    Nicht so sehr deswegen, weil er mir wenig sympathisch vorkam, sondern weil man Reportern gegenüber immer vorsichtig sein muss.
    Mit ihrer üppigen Fantasie schmücken sie bisweilen die unscheinbarsten Hinweise zu groß artigen Theorien aus, treffen zuweilen das Richtige und warnen dadurch die Gangster.
    Master nickte verständnisvoll.
    »Sehen Sie, ich hatte doch Recht, als ich behauptete, dass all diese Morde miteinander Zusammenhängen würden. Es wird mir ein Vergnügen sein, Ihren Wunsch zu erfüllen«, sagte er galant.
    »Ich kann Ihnen zwar nichts sicher versprechen, hoffe aber doch, dass ich Ihnen spätestens morgen Vormittag Namen und Adresse des Gangsters mitzuteilen vermag.«
    »Siehst du«, sagte ich zu Phil, »so schnell hätten wir es auf keinen Fall geschafft.«
    Phil begriff sofort meine Absicht, den Reporter zu loben, und bestätigte bereitwillig: »Natürlich nicht! Wir G-men verfügen eben nicht über solche Beziehungen zur New Yorker Unterwelt.«
    Wir verabschiedeten uns von John Master und verließen den Riesenkomplex der Daily News.
    ***
    Kaum hatte ich den Jaguar gestartet, da fragte mich Phil: »Glaubst du, dass der Reporter uns die Adresse Sharks besorgen kann?«
    »Daran zweifle ich keinen Augenblick!«, entgegnete ich. »Mich würde nur brennend interessieren, wie er sich die Informationen beschafft!«
    »Das wäre leicht festzustellen«, meinte Phil. »Wir brauchten Master nur bis morgen früh diskret zu überwachen. Dann würden wir ja sehen, wer ihm die Mitteilungen zuflüstert.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Aber vielleicht ist es doch nicht ratsam, den Reporter zu verfolgen. Angenommen, wir würden dabei von irgendjemand beobachtet, der uns kennt und mit den Gangsterkreisen Verbindung hat«, sagte ich, »dann würde Master nichts erfahren und noch Gefahr laufen, dass man ihn ebenso wie Shark umbringt. Ein Reporter, der die Polizei hinter sich herzieht, ist in der Unterwelt äußerst imbeliebt. Vielleicht erzählt uns Master einmal, woher er seine erstaunlichen Tipps aus der-Verbrecherwelt bezieht.«
    »Das wäre für uns nicht nur interessant, sondern auch wichtig«, sagte Phil. »Bei Gelegenheit könnten wir diese Quelle selbst mal anzapfen.«
    »Das glaube ich kaum«, widersprach ich. »Schließlich sind wir keine Reporter, die beide Augen zudrücken können, sondern vereidigte G-men!«
    Den Rest des Tages verbrachte ich nun doch damit, mich in die zahlreichen Akten der ungeklärten Mordfälle zu vertiefen.
    Damit Phil sich nicht auch noch die unerfreuliche Arbeit machen musste, notierte ich mir in Stichworten das Wichtigste.
    Nach Dienstschluss zogen wir in meine Wohnung und richteten uns für einen längeren Speech ein.
    Ich begann mit meinem Bericht: »Master hatte durchaus richtig kombiniert. Alle Personen, denen die Morde äußerst gelegen kommen mussten, waren im wörtlichen Sinn weit vom Schuss entfernt gewesen und hatten dies jeweils durch absolut unverdächtige und zuverlässige Zeugen beweisen können. Der eine war in seinem Klub gewesen, der andere bei einer Sitzung und so fort. Über diese Fülle von bombensicheren Alibis stolpert man geradezu.«
    »Du brauchst die einzelnen Alibis nicht aufzuzählen«, sagte Phil. »Die Motive interessieren mich viel mehr.«
    Ich zog meinen Notizzettel zurate: »Mr. Baker hatte sich in irgendein Filmgirl vergafft und seit längerem versucht, sich scheiden zu lassen. Trotz einer beträchtlichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher