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021 - Blutorgie in der Leichengrube

021 - Blutorgie in der Leichengrube

Titel: 021 - Blutorgie in der Leichengrube
Autoren: Dämonenkiller
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Kräften gelungen, sie für das Unternehmen zu gewinnen. Wir hatten ihnen klargemacht, daß wir nur dort, im ureigensten Reich des Dämons, eine Chance hatten, unseren Erzfeind endlich zu stellen und aus dem Wege zu räumen.
    Ich befand mich am Ende des Heuwagens und bildete praktisch die Nachhut. Meine Aufgabe war es, die nachdrängenden, blutrünstigen Verfluchten auf Distanz zu halten. Das Feuer drohte auf die umliegenden Häuser überzugreifen. Die Männer hatten hochrote, schweißglänzende Gesichter bekommen. Sie wagten nicht, dem brennenden Wagen zu nahe zu kommen. Mir fiel auf, daß meine Mitstreiter in diesem Augenblick überraschende Ähnlichkeit mit den Sklaven des Dämonen hatten. Und noch immer war kein Ende des Grauens abzusehen.
    »Weiter!« schrie ich.
    »Es ist zu heiß. Wir haben keine Lust zu verbrennen«, begehrte einer der Männer auf.
    »Das Höllenfeuer ist wesentlich heißer«, schrie Cohen und trieb die Männer an. »Vergeßt das nicht!«
    Der Zug setzte sich erneut in Bewegung, aber wir kamen nur langsam voran, weil die Männer immer wieder der Glut auswichen und kleine oder größere Pausen einlegen mußten.
    Während einer dieser Pausen blickte ich zurück und sah, wie ein Verfluchter die Tür eines Hauses eintrat, in dem sich ein Touristenpärchen verbarrikadiert hatte. Die Köpfe eines Mannes und einer Frau erschienen am Fenster im ersten Stock und schrien um Hilfe. Ich machte kehrt und rannte auf das Haus zu, wobei ich Cohen hinter mir fluchen hörte. Ein Besessener hatte die Tür eingetreten und war gerade dabei, im Haus zu verschwinden. Ich riß ihn zurück und stach ihn mit dem Pfahlkreuz nieder.
    Ich drang in das Haus ein. Das Pärchen war hier nicht mehr sicher. Sie mußten mit uns auf den Friedhof kommen. Als ich mich der Treppe zuwandte, sah ich die beiden herunterkommen. Ihre Gesichter waren zu einem bösartigen Grinsen verzerrt.
    Eine Falle!
    Ich hatte keine Gelegenheit mehr, über meine Dummheit nachzudenken. Ein Schlag auf den Hinterkopf brachte mich zu Fall. Ich versuchte gegen die aufkommende Ohnmacht anzukämpfen, aber ein zweiter, nicht minder furchtbarer Schlag ließ mich bewußtlos werden.

    Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in der Gewalt der Verfluchten. Sie hatten mir alle Waffen abgenommen. Ich lag auf einem Lastwagen und sah unter den Gefangenen plötzlich Coco, Steve und Sheldon wieder und rings um uns die Sklaven des Dämons, teuflisch und triumphierend grinsend. Und ich sah auch die Verzweiflung in Cocos Augen. Ich selbst war ebenfalls nahe dran, die Hoffnung aufzugeben. Was sollten Cohen und Kiwibin allein gegen diese Übermacht ausrichten?
    In diesem Moment geschah etwas Seltsames. Als der Wagen in einer Kurve gezwungen wurde, das Tempo zu drosseln, packte Sheldon plötzlich Cocos Unterarm und rief: »Jetzt!« und sprang mit ihr vom Wagen.
    Die Verfluchten starrten ihm nach, wie vom Donner gerührt. Die Erkenntnis, daß hier einer der ihren Verrat übte und mit seiner Gefangenen zu entkommen versuchte, versteinerte sie sekundenlang. Dann trommelten sie mit den Fäusten auf das Dach des Führerhauses und schrien: »Anhalten!«
    Sie nahmen die Verfolgung des Paares auf, ohne sich darum zu kümmern, wer die Bewachung der anderen Gefangenen übernahm.
    Ich stand schwankend auf. Es befand sich nur noch das Mädchen auf der Ladefläche. Es fauchte mich an und wollte sich auf mich stürzen. Ich wich im letzten Moment aus und schleuderte das kleine Wesen auf die Straße, wo es bewußtlos liegenblieb.
    Die übrigen Gefangenen flohen, obwohl ich ihnen zurief, bei mir zu bleiben. Wir hatten nur in der Gruppe eine Chance, aber das wollten sie nicht begreifen. Die Angst trieb sie in die finstere Nacht; sie zerstoben in alle Himmelsrichtungen. Nur Steve blieb zurück, reglos, das Gesicht den schmutzigen Bohlen zugekehrt, auf denen er ruhte.
    Ich beugte mich über ihn, hob seine Lider und prüfte seinen Puls. Mein Mund wurde trocken, als ich erkannte, daß ihm nicht mehr zu helfen war.
    Steve Powell war tot.
    Niedergeschlagen setzte ich mich ans Steuer des Lastwagens und brummte los, so schnell es die alte, ratternde Mühle mir gestattete. Ich folgte Coco und Sheldon, überholte dabei die Verfluchten und sah im Licht der nicht gerade sehr hellen Scheinwerfer, daß sie den Abstand zu Sheldon und Coco beständig verringerten.
    Mich quälte es, nicht zu wissen, was Sheldon vorhatte. Wollte er Coco vor dem Zugriff der anderen retten, oder beabsichtigte er, sie ganz
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