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021 - Blutorgie in der Leichengrube

021 - Blutorgie in der Leichengrube

Titel: 021 - Blutorgie in der Leichengrube
Autoren: Dämonenkiller
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wird geflohen sein. Sie ist einfach weggelaufen und irrt jetzt hilflos durch die Nacht.«
    Das Mädchen mit der Laterne kam näher. Steve Powell hob die Heugabel und machte einen Schritt auf sie zu. Dann ließ er die Waffe sinken.
    »Vorsicht«, sagte Coco, »sie könnte verhext sein.«
    »Ach was. Das sieht nur so aus. Es liegt an den Schatten, an der schwankenden Laterne. Es ist ein schlichtes Kleinmädchengesicht. Nicht jedes Kind kann wie eine Puppe aussehen.«
    Coco war vorsichtiger.
    Das Mädchen hatte sich ihnen bis auf wenige Schritte genähert und blieb stehen. »Wo bin ich hier?« fragte es mit leiser, heller Stimme.
    »In guter Obhut«, erklärte Steve Powell zögernd. »Wer bist du, Kind?«
    »Ich heiße Clarisse.«
    »Was tust du hier – mitten in der Nacht?«
    »Aber das weißt du doch«, erklärte das Mädchen mit seiner hübschen, hellen Stimme. »Ich bin hergekommen, um dich zu töten.«
    Die Kleine holte aus und schleuderte die Laterne in Powells Richtung. Der wandte sich blitzschnell ab, um von dem brennenden Petroleum nicht getroffen zu werden.
    Das Mädchen hatte seinen kleinen roten Mund geöffnet, in dem die spitzen, wie angeschliffen wirkenden Zähne sichtbar wurden. Steve riß die Gabel hoch, aber er war zu langsam. Das Mädchen unterlief ihn, brachte ihn zu Fall und entwickelte plötzlich Kräfte, die es dem sich verzweifelt wehrenden Powell unmöglich machten, die Situation in den Griff zu bekommen.
    Coco zerrte das Mädchen fort. Es tobte und schrie, aber Coco gelang es, das Kind einige Meter fortzuschleudern. Steve lag am Boden und keuchte. Aus einer Bißwunde an seinem Bein rann Blut.
    »Dieses verfluchte Gör!«
    Aber Coco hatte keine Zeit, sich um ihn zu kümmern. Wieder griff das Mädchen an. Es stieß helle Schreie aus, die wahrscheinlich andere Dorfbewohner anlocken sollte. Und richtig – noch während Coco sich gegen die Kleine zur Wehr setzte, näherten sich Schritte. Stimmen wurden laut.
    Coco hörte das Schreien und Geifern und erkannte, daß man das Kind nur als Köder benutzt hatte. Es blieb ihr keine Wahl – wenn sie überleben wollte, mußte sie das Mädchen töten. Sie schleuderte das Kind fort und griff nach der Heugabel und holte aus. Die Gabel flog durch die Luft und nagelte die Besessene auf den Boden fest. Ihre Schreie kletterten eine Oktave höher und wurden ohrenbetäubend.
    »Lauf, Coco, es sind zu viele!«
    »Steh auf, Steve. Ich lasse dich nicht allein.«
    »Ich kann nicht. Dieses verdammte Balg hat mir in die Wade gebissen.«
    Coco sah, daß Steves linkes Hosenbein von oben bis unten blutverschmiert war. Er bemühte sich, auf die Beine zu kommen, sackte aber wieder zurück.
    Die Besessenen kamen näher. Coco erkannte, daß es mehr als zehn Leute waren. Steve hatte recht. Allein konnte sie nichts gegen sie ausrichten.
    »Verschwinde schon!«
    Sie nickte. Es nützte nichts, wenn neben Steve auch sie den Bestien zum Opfer fiel. Vielleicht transportierten sie Powell zunächst zum Friedhof. Dann blieb noch eine letzte Chance, ihn zusammen mit Dorian und Marvin Cohen zu retten. Coco wandte sich um und lief davon. Sie schlug einen Bogen um die Besessenen und rannte anschließend in Richtung des Dorfes.
    Als sie noch einmal zurückblickte, erschauerte sie. Das brennende Petroleum erleuchtete eine gespenstische Szene. Die Verfluchten hatten es geschafft, Steve Powell bewußtlos zu schlagen. Sie hoben ihn hoch wie eine Trophäe und schleppten ihn in Richtung des Friedhofs davon.

    Sie merkte sehr bald, daß sie verfolgt wurde. Das Dorf war noch über einen Kilometer entfernt. Sie beschleunigte ihre Schritte. Plötzlich vernahm sie Stimmen aus der Dunkelheit. Links oder rechts von ihr? Sie konnte es nicht unterscheiden.
    »Coco!«
    Sie blieb stehen.
    Aus der Dunkelheit schälten sich die Umrisse eines Mannes, der in geduckter Haltung auf sie zulief. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie Sheldons Gesichtszüge erkannte.
    »Du mußt mit uns kommen, Coco!«
    »Bleib stehen, Sheldon!«
    Seine Stimme klang normal, fast ein wenig flehend, als bäte er um Verständnis für seine Lage. Sie spürte, daß er sich gegen sein Schicksal auflehnte, aber nicht die Kraft hatte, den Bann des Dämons zu durchbrechen.
    »Du mußt mitkommen«, wiederholte er.
    »Wohin?«
    »Zum Friedhof.«
    »Auf keinen Fall. Du bist besessen, Sheldon!«
    »Du mußt«, sagte er.
    »Es ist die Stimme eines Fremden, die aus dir spricht«, erklärte sie. »Er ist dein Feind und mein Feind. Du mußt diese
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