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021 - Blutorgie in der Leichengrube

021 - Blutorgie in der Leichengrube

Titel: 021 - Blutorgie in der Leichengrube
Autoren: Dämonenkiller
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wich ihm aus und trieb ihm mit einem gezielten Stoß das Pfahlkreuz ins Herz. Seine Augen weiteten sich; die rötliche Glut, die sie eben noch belebt hatte, erlosch. Der Dämon brach zusammen.
    Ich fühlte mich auf einmal ausgepumpt, total erledigt. Es war schwer zu glauben, daß nach den Martern und Anstrengungen dieser langen qualvollen Nacht ihr Ende so plötzlich, beinahe wie selbstverständlich gekommen war.
    Ich schaute mich um. Die Verfluchten waren zusammengesunken, ihre Gesichter veränderten sich; sie gewannen ihr normales Aussehen zurück. Aber sie würden nie wieder sein wie zuvor. In einigen Gesichtern flackerte der Wahnsinn. Doch es würde nicht unsere Aufgabe sein, uns darum zu kümmern.
    Der Fluch von Cruelymoe bestand nicht mehr.

    Ich saß neben Marvin Cohen in unserem Londoner Büro und hörte mir an, was der Observator Inquisitor zu sagen hatte. Es war nicht seine Art, in Lobeshymnen auszubrechen, also war ich damit zufrieden, daß er sich zu unserer gelungenen Mission mit der gewohnten Sachlichkeit äußerte.
    Ich blickte aus dem Fenster und sah in der Ferne die Kuppel der St. Paul's Kathedrale, sah die goldene Herbstsonne über den Dächern, sah ein paar Wäschestücke lustig im Winde flattern, und ich fragte mich, ob wir wirklich wieder in London waren, in dieser großen, pulsierenden Stadt, deren Bewohner weder wußten noch ahnten, was knapp eine halbe Flugstunde von ihren Mauern entfernt geschehen war.
    Trevor Sullivans vortragende Stimme war leise. Er sprach sehr eindringlich, aber ich hörte nur die Hälfte von dem, was er sagte. Es war uns allen nicht neu: Was wir taten und getan hatten, mußte geheim bleiben. Der Seelenfrieden eines Volkes war wichtiger als sensationelle Schlagzeilen, und die Dämonenabwehr blieb eine Sache, die routinierten Spezialisten vorbehalten bleiben mußte.
    »Also keinerlei Publikationen«, schloß Trevor Sullivan. »Wer glaubt heutzutage schon an Dämonen?« Er lachte kurz und freudlos, wurde aber sofort wieder ernst. »Steve Powell, dessen Tapferkeit wir niemals vergessen und dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden, muß durch einen neuen Mitarbeiter ersetzt werden. Glauben Sie, daß Mr. Kiwibin sich dafür eignen könnte?«
    »Unbedingt«, sagte Cohen.
    »Gut. Ich werde mit Kiwibin sprechen. Danke, meine Herren. Die Sitzung ist geschlossen.«
    Wir standen auf und gingen.
    Als ich auf die Straße trat, holte ich tief Luft. Es tat gut zu erkennen, welche magischen Kräfte dem Tageslicht und der Sonne innewohnten. Sie brachten es vorübergehend fertig, mich das Grauen vergessen zu lassen, das Cruelymoe verwüstet hatte.
    Ich ging die Straße hinab, stieg in meinen Wagen und begann zu lächeln, als ich daran dachte, daß Coco mich erwartete.
    Sie war weit davon entfernt, die Zeit mit Sheldon Bloom zu vergessen. Aber ich hoffte doch, daß die nächste Zeit mit ihr vielleicht ein neuer Anfang sein konnte.
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