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0204 - Vorm Frühstück eine Kugel

0204 - Vorm Frühstück eine Kugel

Titel: 0204 - Vorm Frühstück eine Kugel
Autoren: Vorm Frühstück eine Kugel
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keinen Augenblick länger daran, daß auch die noch nicht getestete Kneipe dieses Rattengift ausschenkt. Was sollen wir jetzt tun? Nach Lage der Dinge könnten wir in allen sechs Kneipen schlagartig und gleichzeitig eine Razzia in Verbindung mit einer Durchsuchung durchführen. Dabei würde uns wahrscheinlich genug illegal gebrannter Whisky in die Hände fallen, um die Buden schließen zu können.«
    »Das mag schon sein«, sagte mein Freund. »Aber damit hätten wir noch nicht die Hersteller. Und die halte ich fast für wichtiger als die Verkäufer. Wir sollten mit äußerster Zurückhaltung zu Werke gehen.«
    »Einverstanden«, sagte ich. »Und jetzt wollen wir mal sehen, ob sich Combers inzwischen zu Hause eingefunden hat.«
    Gegen acht wußten wir, daß es nicht der Fall war. Mrs. Combers hatte bereits eine Vermißtenanzeige erstattet. Fitzgerald Combers blieb weiterhin verschwunden, als hätte er sich in Luft aufgelöst.
    ***
    Am nächsten Tag schickten wir eine schriftliche Bitte an das Vermißtenbüro der Stadtpolizei. Man sollte uns unterrichten, falls man den als vermißt gemeldeten Fitzgerald Combers tot oder lebendig auffinden würde.
    Ich entwickelte einen Plan, wie wir Regen die Burschen vorgehen sollten.
    Nachdem mein Vorschlag diskutiert und schließlich vom Chef angenommen worden war, verließen wir sein Dienstzimmer wieder. Von diesem Tage an verzichtete ich darauf, mich zu rasieren. Meine Bartstoppeln juckten die erste Zeit furchtbar, aber allmählich gewöhnte ich mich daran. Durch Fernschreiben hatten wir die Kollegen in Denver/Colorado darum gebeten, für mich einen Anzug billiger Qualität, Socken, zwei Hemden, zwei Krawatten, ein paar Taschentücher, einen Mantel, Hut und noch ein paar Kleinigkeiten in Denvers Warenhäusern einzukaufen. Ferner mußten die Kollegen dort ein Paar Schuhe für mich beschaffen. Wir legten Wert darauf, daß alle diese Gegenstände ein Etikett trugen, das deren Herkunft aus Denver verriet.
    Am Dienstagmorgen kamen die Sachen an. Phil holte sie von der Post ab. In meiner Wohnung zog ich den Kram an und packte das zweite Hemd mit der Wäsche in einen mitgeschickten Karton, auf dem noch die Adresse eines Kaufhauses aus Denver zu lesen war.
    Als ich mich umgezogen hatte, sagte ich:
    »Wir haben noch etwas Zeit. Besorge doch bitte mal eine Zeitung.«
    Phil verließ meine Wohnung und kam wenig später mit der Tribune und der Times zurück. Wir blätterten die Zeitungen durch.
    »Hier!« rief Phil und tippte auf eine kleine Notiz. Fast gleichlautend fanden wir den Text auch in dem anderen Blatt:
    Denver/Colorado (Eig. Ber. Wie die Polizei erst jetzt bekannt gibt, wurde in der vergangenen Woche in einem bekannten Geschäftshaus ein verwegener Diebstahl ausgeführt. Dem Täter gelang es, über sechstausendachthundert Dollar zu erbeuten.
    Darunter befinden sich auch zwanzig neue Fünfzig-Dollar-Noten mit den Nummern C 84 562 831 — 50. Die Bevölkerung wird von der Polizei um Mitarbeit gebeten. Namentlich ist auf das Auftauchen der neuen Fünfzig-Dollar-Scheine zu achten. Zweckdienliche Mitteilungen nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
    Ich nahm das Päckchen Geldscheine, das ich zu den aus Denver geschickten Sachen gelegt hatte, und prüfte die Nummern. Es stimmte. Die zwanzig genannten Fünfziger waren dabei. Zufrieden steckte ich alles ein. Phil erhielt meinen Wohnungsschlüssel und eine Vollmacht, die ihn berechtigte, die für mich eingehende Post in Empfang zu nehmen.
    Als ich fertig war, sah Phil auf der Straße nach, ob die Luft rein war.
    Er setzte sich ans Steuer meines .Jaguars, ich nahm den Karton unter den Arm und stieg schnell zu ihm in den Wagen. Durch den Holland-Tunnel fuhren wir hinüber nach Jersey City. Da wir noch genug Zeit hatten, setzten wir uns in ein kleines Restaurant unweit des Hoboken-Terminal.
    Wir aßen dort eine Kleinigkeit zu Mittag und warteten. Um 14.53 Uhr sollte der Zug ankommen. Acht Minuten vorher verabschiedete ich mich von Phil.
    »Paß auf den Jaguar auf«, sagte ich. »Du weißt, wie teuer er ist.«
    »Paß auf dich auf«, erwiderte Phil. »Du weißt ja selbst am besten, wieviel Geld das FBI schon an dich gezahlt hat.«
    »Ich werde mir alle Mühe geben, eine Fehlinvestition zu verhindern, also ein Staatsbegräbnis vermeiden. Mach’s gut, alter Junge.«
    »Gleichfalls«, sagte Phil.
    Phil, strebte dem Ausgang zu. Ich kaufte mir eine Bahnsteigkarte und betrat den Bahnsteig durch einen Zugang, der nur selten benutzt wurde. Bis zum
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