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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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völlig verausgabt. Dennnoch war er immer noch stärker als sie, und sie konnte nur hoffen, daß er sich an den Pakt halten würde.
    Aber sie hatten es geschafft, nur das war wichtig.
    Als Teri zögernd zu tasten begann, fühlte sie nichts mehr. Asmodis näherte sich ihr langsam. »Du brauchst deine Kräfte nicht weiter zu vergeuden«, krächzte er abgehackt. »Das Tor ist zerstört. Wir haben es geschafft.«
    Teri kauerte sich auf den Boden. Plötzlich begann sie in der morgendlichen Kühle zu frösteln. Aber sie brachte es nicht fertig, die Hand nach der Druidenkutte zu strecken und das Gewand überzuwerfen. Alles in ihr schrie nach Schlaf, Entspannung und Ruhe. Sie würde Tage brauchen, um sich von dieser gewaltigen Anstrengung zu erholen.
    Asmodis kicherte.
    »So geschwächt war ich noch nie«, gestand er. »Nicht einmal nach meinem Kampf gegen Damon.«
    Teris Frieren verstärkte sich. Ein Asmodis, der so frank und frei über seine Niederlagen und Schwächen sprach, war ihr nicht geheuer. Das paßte nicht zu dem Dämonenfürsten.
    »Nur gut«, krächzte er, »daß Zamorra nicht hier ist! So leicht wie jetzt könnte er es nie wieder haben! Ich glaube fast, in meinem jetzigen Zustand könnte er mich auslöschen…«
    Etwas begann tief in Teris Bewußtsein zu bohren. Etwas, das sie im Laufe der Ereignisse verdrängt hatte, das aber als Hintergrundwissen nach wie vor präsent war und jetzt wieder in den Vordergrund drängte.
    Zamorra!
    Sie stöhnte auf.
    »Das Weltentor ist geschlossen«, keuchte sie. »Und Zamorra… er ist drüben, in der Straße der Götter ! Er ist abgeschnitten, kann nicht zurück!«
    Das Gesicht des Fürsten verzerrte sich plötzlich zu einer Grimasse des Hasses.
    »Zamorra!« stieß er den Namen wie einen Fluch hervor.
    ***
    Thors Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung. Es kostete ihn gewaltige Geisterkraft, seinen Kristall zu bändigen.
    Der Dhyarra zehnter Ordnung war einer der stärksten, die es überhaupt gab.
    Feine, bläuliche Strahlen lösten sich Bleistiftstrichen gleich aus dem Kristall und umspielten tänzerisch die Tempelruine. Wo immer sie auftrafen, zersetzten sie den Stein. Weißer Marmor zersprang knackend und knisternd und zerpulverte zu Staub. Das düstere Feuer wurde stärker und begann die Mauerreste zu schmelzen.
    Es dauerte vielleicht zehn Minuten, dann war das Zerstörungswerk vollendet. Dort, wo inmitten der Häuser und Straßen Rhonacons einmal der Göttertempel gestanden hatte, gähnte jetzt ein Krater, in dessen Tiefe es immer noch glühte.
    Selbst der mißtrauischste Gegner würde jetzt nicht mehr auf den Gedanken kommen, daß hier noch ein lebendes Wesen den entfesselten Gewalten widerstanden haben könnte.
    Wortlos wandte Thor sich um und stapfte davon. Zamorra legte einen Arm um Nicoles Schultern und folgte ihm schleunigst. Der Wolf lief vor ihnen her.
    Die engeren Gassen der Stadtmitte nahmen sie auf und verschluckten sie, und die regenbogenfarbige Kleidung schirmte ihre Gedanken ab. Die Meeghs waren nicht in der Lage, sie zu verfolgen.
    Erst, nachdem sie mehrere Kilometer zwischen sich und den zerstörten Tempel gelegt hatten und am Stadtrand ankamen, wo die Häuser nur noch vereinzelt standen, brach Thor sein Schweigen.
    »Es ist ratsam, mit dem OLYMPOS Kontakt aufzunehmen«, sagte er. »Ich bin sicher, Zamorra, daß du einen ganz bestimmten Auftrag erhalten wirst.«
    »Was für einen Auftrag?« wollte Zamorra wissen. In der Ferne sah er, wie der Meegh-Spider plötzlich wieder aufstieg. Offensichtlich hatte ihre Taktik der »verbrannten Erde« Erfolg gehabt. Die Meeghs gaben auf.
    Das schwarze Schattenschiff jagte wie von einem Katapult abgestoßen in den hellen Himmel empor und verschwand als winziger, dunkler Punkt in westlicher Richtung.
    Thor winkte ab. »Ich will nicht vorgreifen«, sagte er. »Erst einmal muß die Verbindung geschaffen werden.«
    »Ich denke, wir haben schon Aufträge genug«, sagte Nicole leise. »Wir müssen diese Welt von den Meeghs befreien, und wir müssen Ansu Tanaar finden, die dringend unsere Hilfe braucht. Reicht das nicht?«
    »Eigentlich reicht es«, sagte Zamorra und schloß sie in seine Arme. Unter ihrem Umhang gingen seine Finger auf ihrer weichen, nackten Haut auf Wanderschaft. Sie entspannte sich und schmiegte sich an ihn. Fenrir setzte sich auf die Hinterläufe, legte den Kopf schräg, zog die Lefzen hoch und grinste wölfisch, während seine Rute den Boden peitschte. Die Gefahr war vorerst abgewendet, und selbst der
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