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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu Boden. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn, und um ihn versank alles in grenzenloser Schwärze. Er sah nicht mehr, wie die düsteren Wolken herumschwangen und Kurs auf das nächste Dorf nahmen, in dem ein Tempel stand…
    Und so wie in diesem Dorf, geschah es an vielen anderen Stellen einer Welt, die man die Straße der Götter nannte…
    ***
    Fassungslos stand ein Mönch inmitten der Trümmer, die noch rauchten und ihre schwarzen Qualmwölkchen zum Himmel emporsandten. Das Gesicht des Mönches war verzerrt vor Entsetzen.
    Sein fliegender Teppich hatte eine Notlandung hinter sich. Und der Mönch begriff, daß er der einzige seines Tempels war, der die Katastrophe überlebt hatte. Weil er sich auf einer Reise befunden hatte!
    Ringsum arbeiteten Männer mit der wilden Wut Verzweifelter, räumten Trümmer beiseite und löschten Schwelbrände. Zogen unter zusammengebrochenen Holz- und Steinwänden andere Menschen hervor, teils tot, teils verletzt. Das Wimmern der Verletzten und das Schluchzen derer, die ihre Familien verloren hatten, erfüllte die Luft.
    Der Mönch ballte die Hände.
    Es war schlimmer als in den Kriegstagen! Selbst da waren Dörfer nicht in dieser furchtbaren Form verwüstet worden, wie es hier geschehen war!
    Er murmelte die Worte der alten Prophezeiung, die vor wenigen Monden von Mund zu Mund geraunt worden war: Wenn Damon und Byanca heimkehren, wird sich die Welt verändern!
    »Und wie sie sich verändert hat!« schrie der Mönch und stapfte durch die Trümmer dem Tempel entgegen.
    Lange Zeit irrte er in den Trümmern des ehemals weißen Gebäudes umher, suchte und fand nicht einmal mehr die Leichen seiner Brüder und Schwestern. Nur Schatten waren zurückgeblieben, wo die vernichtenden Energiestrahlen zugepackt hatten - Schatten von Menschen, die hier innerhalb einer Mikrosekunde vergangen waren!
    Aber er fand etwas anderes, etwas, das selbst die furchtbaren Strahlengluten der Unheimlichen nicht hatten zerstören können. Er wog den funkelnden, blauen Kristall in der Hand.
    Dann preßte er ihn gegen die Stirn, verneigte sich in Richtung des OLYMPOS und konzentrierte seine Gedanken auf seine zu übermittelnde Nachricht.
    Ihr Götter, schickt Hilfe, denn wir brauchen sie so nötig wie kein anderes Wesen der Welt! Zeus, erhöre mich.
    Doch er erhielt keine Antwort.
    Der mächtige Götterberg, der OLYMPOS im Lande Rhonacon, in welchem die Götter wohnten, schwieg!
    ***
    Professor Zamorra schwieg. Das leise Öffnen der Tür hatte er wahrgenommen und auch die leisen Schritte, die sich näherten, bloß zeigte er nicht das geringste Interesse, wach zu werden. Die Nacht war lang gewesen, sehr lang, und bis fast vier Uhr in der Frühe hatte er an seinem Schreibtisch gesessen und Material für eine neue Buchveröffentlichung zusammengestellt, in der er über bislang unerforschte parapsychologische Phänomene referierte.
    Ein kurzes Blinzeln hatte ihm verraten, daß draußen die Sonne schien. Mehr wollte er nicht wissen, und allein dies war schon zuviel. Die genaue Uhrzeit interessierte ihn nicht. Schlafen wollte er!
    Die leichten Schritte, die jetzt neben dem breiten Bett stoppten, gehörten Nicole Duval. Er kannte sie und er wußte es, aber selbst der Gedanke an die bezaubernde Schönheit, die nicht nur seine Lebensgefährtin, sondern auch seine Sekretärin war, konnte ihn aus seinem Dahindämmern reißen. Nicole hatte ihr Domizil wie er selbst im Château Montagne und bewohnte da selbst eine Zimmerflucht, bloß schlief sie nur selten in ihrem eigenen Zimmer. Diese Nacht war eine der wenigen gewesen; bei solchen Zeitunterschieden gehörte es bei beiden zur Gepflogenheit, den anderen nicht mehr zu stören.
    Wieder öffnete Zamorra ein Auge zur Hälfte. Im riesigen Spiegel sah er Nicole vor seinem Bett stehen. Sie pflegte generell nackt zu schlafen, und so, wie sie ihrem Bett entstiegen war, stand sie jetzt vor ihm. Er schloß das Auge wieder und wußte, daß er einen Fehler gemacht hatte. Er hätte es erst gar nicht öffnen dürfen.
    Jetzt drängte sich das aufregende Mädchen auch in seine Träume.
    »Liebling«, säuselte ihre weiche, engelgleiche Stimme. »Aufwachen!«
    Es war nicht einzusehen, aus welchem Grund er das tun sollte… Halb drehte er sich aus der Seitenlage auf den Bauch und zurrte die Decke fester um seine Schultern.
    Ein Hand kitzelte seine Nackenhärchen und wanderte an seinem Hals entlang bis zum rechten Ohrläppchen. »Aufwachen, Traum meiner schlaflosen Nächte, Beschützer meiner
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