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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schätzte, weil er nicht so schnell zu rosten begann wie der Citroën. In der Laufruhe stand der französische Motor dem größeren Sechszylinder aus deutscher Produktion kaum nach, auch war der prestige weicher und bequemer gefedert. Aber wenn es um sportliches Fahren ging, schätzte Zamorra den Senator.
    Aber der war ja, wie Nicole immer wieder bemängelte, nur noch ein Kleinwagen im Verhältnis zu dem, was die teutonischen Karossenschmieden seinerzeit mit Schlachtschiffen wie dem Diplomat geliefert hatten, dessen großvolumiger V-8-Motor in der Fahrleistung von der stärksten Senator-Maschine auch nur in der Werbung, nicht aber in der Praxis erreicht wurde.
    Da es in deutsche Lande ging, machte Raffael den Senator klar und verstaute das Reisegepäck im Kofferraum. Zamorra und Nicole hatten es sich zur Angewohnheit gemacht, gewisse Dinge grundsätzlich immer bereit zu haben, so daß bei überraschend erforderlichen Reisen langwieriges Kofferpacken entfiel; das hinderte Nicole allerdings nicht daran, zusätzlich zu den drei »Notkoffern«, die sich zu Zamorras einem gesellten, stets noch zwei oder drei weitere zu fügen, die prallvoll mit irgendwelchen Kleidungsstücken waren. Bloß ausgepackt wurden die am Zielort nicht, sondern in alter Tradition ein oder zwei weitere Behältnisse besorgt und mit Neuanschaffungen gefüllt, und keine Modetorheit konnte groß genug und kein Preis hoch genug sein, um Nicole abzuschrecken.
    Am frühen Nachmittag stemmte sich Zamorra dann gegen das Gaspedal und ließ die Holzbohlen der Zugbrücke donnernd hinter sich; Château Montagne, in der Zeit des ersten Kreuzzuges von Leonardo de Montagne entworfen und erbaut, war nicht nur jedes Jahrzehnt modernisiert worden, sondern außer einem Schloß noch dazu eine Trutzburg, ohne der baulichen Schönheit Abbruch zu tun.
    Auf der Rückbank hockte Fenrir und sah zwischen den beiden Köpfen hindurch nach vorn; zuweilen legte er seine Pfote über die Augen, wenn Zamorra zu riskante Überholmanöver einleitete. Aber der Meister des Übersinnlichen legte diesmal Wert darauf, zügig fahren zu können und früh anzukommen.
    Das Weltentor, das ihm bekannt war und das direkt in jene Dimension führte, die den seltsamen Namen »Straße der Götter« trug, befand sich ein wenig südlich des Chiemsees, unmittelbar neben dem romantisch-beschaulichen Ort Unterwössen…
    ***
    Die HAITÖTER schwebte!
    Das mächtige, über hundertfünfzig Fuß lange Kriegsschiff schwamm nicht mehr im Hafenwasser von Aronyx. Es hatte auch den letzten Kontakt mit dem nassen Element verloren und schwebte jetzt bereits zwei Mannslängen hoch über den Wellenkronen. Staunendes Geschrei erklang von den anderen Schiffen und den Schauersklaven auf den Piers, die das faszinierende Schauspiel verfolgten.
    Noch höher stieg die HAITÖTER. Gleichmäßig vollführten die Rudersklaven ihre Bewegungen, aber jetzt nicht mehr mit den Rudern, die eingezogen worden waren, sondern mit seltsam anmutenden, flachen Scheiben in den Händen, die im »Rudertakt« rhythmisch aufglommen und ihre auf rätselhafte Weise gewonnene Energie an den Dhyarra-Kristall weiterleiteten.
    Der magische Stein funkelte in hellem Blaulicht. Die fünf Hexen und die beiden Schamanen aus dem Dämonentempel hatten einen Kreis um den Kristall gebildet und sandten ihre befehlenden und lenkenden Impulse in diesen Para-Moloch, der so unscheinbar aussah und doch in falschen Händen zu einem vernichtenden Instrument werden konnte, wie es schlimmer kaum denkbar war.
    Kapitän Sewell frohlockte. Die umgebaute HAITÖTER zeigte in ihrer neuen Konstruktion erst einen Bruchteil ihrer Fähigkeiten und war doch schon das aufsehenerregendste Schiff der grecischen Flotte. Nur wenn er an die Aufgabe dachte, für die das Schiff umgerüstet worden war, wurde ihm doch ein wenig mulmig.
    Angriff auf eine der schwarzen Schattenwolken der fremden Invasoren!
    Denen hatte bisher, wie man so herumhörte, noch nicht eine einzige der Tempelkonstruktionen mit all ihrem magischen Potential widerstehen können, aber andererseits konnten Tempel nicht fliegen und besaßen auch keine zehn in einer langen Reihe über das gesamte Deck installierten Strahlkanonen. Damit war die HAITÖTER allen anderen Schiffen überlegen, und warum sollte sie nicht auch einem Schatten Paroli bieten können?
    Lautlos und erschütterungsfrei glitt die HAITÖTER freischwebend durch die Luft in oystlicher Richtung. Jenseits des Krokodilflusses sollte der erste Angriff über
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