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020 - Unter fremder Sonne

020 - Unter fremder Sonne

Titel: 020 - Unter fremder Sonne
Autoren: STAR GATE - das Original
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lässt.«
    »Sie aber?«
    »Zumindest mehr als er. Außerdem lasse ich nicht grundlos töten. Das ist wichtig und in diese Richtung zielen ja auch die Gedanken, die ich mir mache.« Er grinste dabei anzüglich. »In einem Punkt haben Sie dennoch recht, Ken: Falls Sie mich töten, überleben Sie es tatsächlich nicht – genauso wenig wie Ihre sechs Begleiter. Ich überlasse nämlich nie etwas dem Zufall und habe selbstverständlich rechtzeitig vorgesorgt: Selbst wenn der Kurs des Fluggleiters bereits fest programmiert ist und alle ans Ziel bringen wird … Sie würden ihn mit Ihrer Tat prompt in einen Leichenwagen verwandeln, glauben Sie mir.« Er deutete mit dem Daumen nach vorn. »Im Übrigen sind wir bald da!«
    Der Fluggleiter verringerte seine Geschwindigkeit und schwebte am Ende sanft wie eine Daunenfeder dahin.
    Die sieben Irdischen schauten hinaus. Vor ihnen war ein Gebäudekomplex, der sich deutlich von der übrigen Stadt abgrenzte: Es gab keinerlei Hochstraßen, wie sie sonst spinnwebengleich zwischen den hoch aufragenden, futuristisch anmutenden Gebäuden hingen. Am Fuße des Komplexes gab es eine klare Trennlinie, grellrot leuchtend.
    »Die Schutzfeldmarkierung!«, erläuterte Papaya Deran.
    Er wirkte auf einmal unnatürlich bleich – noch bleicher als es bei den Pruppern normalerweise üblich war. Nervös nagte er an der Unterlippe.
    »Das Schutzfeld ist unsichtbar. Man weiß nie, ob es eingeschaltet ist oder ausgeschaltet. Nur ein angemeldeter Fluggleiter kann die Trennlinie überqueren, ohne sich der Vernichtung preiszugeben.«
    Sie waren jetzt nahe genug, um abzuschätzen, wie groß dieser Gigant von einem Gebäudekomplex war: Man hätte halb New York City bequem hinein stecken können!
    Die Dächer waren nicht kahl. Sie waren untereinander durch Stege verbunden und diese Stege waren nicht wie Straßen, sondern muteten den Menschen wie dicke Bündel von Versorgungsleitungen an. Also gab es hier eine zentrale Klimaversorgung, die anders aufgebaut war als sie es erlebt hatten. Sie hätten überall eindringen können, nur hier nicht. Es hätte ihnen mindestens soviel Mühe bereitet, als in die hermetisch abgeriegelte ›Zentrale Registratur‹ zu kommen oder in einen der SG-Bahnhöfe.
    Das eigentlich Beeindruckende jedoch waren weder die Größe, noch die phantasievolle Gestaltung dieser Gebäudeformation, sondern die Tatsache, dass alles von einem wahren Dschungel überwuchert wurde! Sogar die Stege! Ja, das war nicht einfach ein Dachpark, der sich über sämtliche Gebäude erstreckte und wie man es auch von der Erde her kannte, sondern es wirkte wie ein natürlich entstandener Dschungel.
    Papaya Deran folgte ihren Blicken und bemerkte dazu: »Marthas Marotte: Auf einer gestorbenen Welt hat sie eine paradiesische Oase entstehen lassen. Allerdings, wenn ihr mich fragt – ich finde es keineswegs so paradiesisch. Denn sie hat allerlei Getier eingekauft und in ihrem Privatdschungel ausgesetzt. Ohne Waffe wäre es purer Selbstmord, etwa diesen Dschungel durchqueren zu wollen.«
    »Getier von anderen Planeten?«
    »Beten Sie zu Ihrem Gott, Ken, dass sie den Viechern nie begegnen müssen. Es ist besser!«
    Er hatte schon richtig aus den Worten Kens heraus gehört: Neugierde! Und jetzt war Ken vor allem auf eines neugierig: Auf die Begegnung mit Martha, der anscheinend dies alles dort unten gehörte. Martha: zweifelsohne eine der wichtigsten Personen auf TUSTRA – und sogar ein Mitglied der legendären Kaste der Ober-Prupper. Es irritierte ihn nur ein wenig, dass Papaya Deran einfach zu oft in die Richtung von Mario Servantes sah, sobald von dieser Frau die Rede war. Einmal umspielte dabei sogar ein leises Lächeln seinen Mund. Wie sollte man es verstehen?
    Und dann fiel es Ken wie Schuppen von den Augen. Er tauschte einen Blick mit Tanya. Die war auf denselben Gedanken gekommen und Ken sah ihr an, dass sich in ihr mit dem Erschrecken eine gewisse Portion von Ekel zu mischen begann.
    Ken schüttelte den Kopf. Er konnte es ihr nachfühlen, obwohl er es nicht ganz so dramatisch sah.
    Nun, es würde sich noch zeigen …
     
    *
     
    Beron Derlinos, der Polizeipräfekt von Tustrada, lief in seiner Kommandozentrale hin und her wie ein gefangenes Tier. Und genauso fühlte er sich auch!
    Am liebsten wäre er auf und davon. Aber wohin?
    Sie würden ihn finden. Alles erschien ihm sinnlos – und vor allem ausweglos.
    Bis er sich auf seine geniale Fähigkeit besann, aus jeder Situation, wie auch immer sie geartet war,
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