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020 - Unter fremder Sonne

020 - Unter fremder Sonne

Titel: 020 - Unter fremder Sonne
Autoren: STAR GATE - das Original
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eine Wende geben?
    Unterwegs fragte der die Schergen: »Was ist eigentlich aus den Menschen geworden?«
    »Maul halten!«, wurde er angeschnauzt.
    Er verkniff sich jede weitere Frage. Bis er vor dem Mann stand, der ihn hatte holen lassen. Er kannte ihn nicht, hatte ihn nie zuvor gesehen.
    »Schade, dass wir dich als tätiges Mitglied im Clan der Rebellen verloren haben, Jeromee Jeri-emos Damus«, sagte der Fremde anstelle einer Begrüßung. »Ja, das dachte ich, als du vor drei Wochen den Menschen geholfen hast. Und deshalb habe ich jetzt einen neuen Entschluss gefasst und ließ dich holen. Denn wie heißt es so schön: Man soll niemals vorzeitig die Flinte ins Korn werfen, so lange man nicht alles versucht hat – vor allem, wenn es um einen Prupper wie dich geht.« Er bot Jeromee Jeri-emos Damus einen Platz an. »Na, was meinst du dazu?«
    Jeromee Jeri-emos Damus setzte sich und schlug die Beine übereinander.
    »Zunächst einmal gar nichts«, antwortete er zurückhaltend. Dann nahm er wieder das eine Bein vom anderen, zielte mit dem Absatz sorgfältig nach den Zehenspitzen eines der Bewacher – der zufällig am nächsten stand – und trat mit Wucht zu.
    »Au!«, schrie der Kerl. Er wollte sich auf den Gefangenen stürzen, zögerte jedoch – mit einem scheelen Blick auf den Mann hinter dem Schreibtisch.
    »Aha«, kommentierte Jeromee Jeri-emos Damus ungerührt: »doch nicht ganz so voll gepumpt mit Drogen, wie ich ursprünglich vermutet habe.«
    Der Fremde hinter dem Schreibtisch runzelte irritiert die Stirn.
    Jeromee Jeri-emos Damus zuckte mit den Achseln und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Sorry, aber das war ich ihm schuldig: Ich wollte testen, ob er für sein schlechtes Benehmen voll verantwortlich gemacht werden kann. Er kann, wie Sie gehört haben! Außerdem: Abbau meiner Aggressionen, wissen Sie? Damit ich freier mit Ihnen verhandeln kann.«
    »Du scheinst dir deiner Sache ja sehr sicher zu sein?«
    »Bin ich, gewiss! Sonst hätten Sie mich nicht rufen lassen. Denn als Person bin ich euch doch völlig egal.«
    »Meinst du?«
    »Ich begreife schnell, verstehen Sie? Ich habe die Rebellion durchschaut: Die Unter-Prupper sind unzufrieden und machen den Ober-Pruppern den Rang streitig. Alles ist sorgfältig vorbereitet. Als die Waffen vom KRYPP geschickt werden sollten, wären sie das berühmte Tüpfelchen auf dem i gewesen. Aber statt der Waffen kamen letztendlich nur sieben verängstigte Menschen, die anscheinend überhaupt nicht wussten, wie ihnen geschah. Das hat eure Pläne ganz schön durcheinander gebracht. Aber ihr wollt natürlich nicht einsehen, warum ihr wegen einer kleinen Panne alles umschmeißen sollt. Und jetzt soll ich mal wieder für euch tätig werden. Und ich tu’s, ehrlich. Das gleich zu Beginn. Allerdings mit einer kleinen Einschränkung: Es muss sich für mich lohnen – und ich brauche entsprechende Garantien!«
    Er lächelte siegessicher.
    Seinem Gegenüber war nicht anzusehen, was er dachte. Sein Gesicht blieb maskenhaft starr. Er betrachtete angelegentlich seinen Schreibtisch, als würde er ihn erst jetzt entdecken.
    Nach einer kleinen Pause gab er sich sichtlich einen Ruck – und winkte zunächst die Bewacher hinaus. Danach betrachtete er Jeromee Jeri-emos Damus, als wollte er mit seinen Blicken herausfinden, was sein unfreiwilliger Gast wirklich dachte.
    Jeromee Jeri-emos Damus erwiderte diese Blicke ruhig und irgendwie sogar ein bisschen – überlegen.
    Das irritierte den Fremden hinter dem Schreibtisch sichtlich. Entschlossen hieb er auf eine Taste. Was er auf dem aufflammenden Bildschirm zu sehen bekam, blieb für Jeromee Jeri-emos Damus verborgen. Es war auch keine Stimme zu hören – außer der des Anrufers: »Er sagt, er sei bereit. Aber er verlangt Garantien. Vielleicht auch eine Bezahlung. Soll er präziser werden?«
    Die Antwort erfolgte für Damus lautlos. Vielleicht mit einem Kopfnicken?
    »Habe ich vollen Verhandlungsspielraum?«
    Abermals war nichts zu hören.
    Der Fremde schaltete wieder ab. Dann stand er auf und kam um den Schreibtisch herum. Er lächelte gewinnend und streckte seine Rechte aus.
    »Willkommen zurück im Clan!«
    Jeromee Jeri-emos Damus war zu misstrauisch. Er ignorierte die dargebotene Rechte und ließ die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Was ist nun?«
    »Erst einmal Ihre Forderungen, Jeromee Jeri-emos Damus. Dann werden wir weitersehen. Aber bevor wir überhaupt mit den Verhandlungen beginnen, sollten Sie Verschiedenes wissen: Die
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