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020 - Die Geliebte des Teufels

020 - Die Geliebte des Teufels

Titel: 020 - Die Geliebte des Teufels
Autoren: Dämonenkiller
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Kreis um Miriam und mich. Dann holte ich eine Phiole Weihwasser hervor, rieb damit ihre Stirn ein und wartete, bis das Wasser verdunstet war. Der Lippenstift schrieb zu dick; er war nutzlos. Ich durchsuchte Miriams Tasche und fand ein Fläschchen Nagellack, das für meine Zwecke besser geeignet war. In Blockbuchstaben schrieb ich Miriam Cramer auf ihre Stirn. Dann strich ich Cramer durch und malte einen Kreis darunter. Unter den Kreis schrieb ich Dillon.
    Sie bewegte sich unruhig. Ich murmelte ununterbrochen ihren Namen, während ich auf ihre linke Wange noch einen Drudenfuß zeichnete. Mehr konnte ich im Augenblick nicht für sie tun. Aber die Vorkehrungen mußten vorerst ausreichen. Sie sollten es dem Dämon unmöglich machen, in sie zu schlüpfen.
    Ich kramte nochmals in ihrer Tasche, fand einen ziemlich großen Handspiegel und pfiff zufrieden. Das erleichterte die Sache enorm. Nach einigen Minuten schlug Miriam die Augen auf, und ich hielt ihr den Spiegel vors Gesicht.
    »Lassen Sie die Augen offen, Miriam!«
    Sie nickte schwach.
    »Sie wissen, was vorgefallen ist?«
    »Ich kann mich undeutlich erinnern. Der Dämon. Er zwang mich. Er beherrscht mich.«
    »Im Augenblick sind Sie sicher. Nehmen Sie den Spiegel in die rechte Hand und sehen Sie Ihr Spiegelbild an! Blicken Sie auf den Drudenfuß auf Ihrer linken Wange!«
    Sie folgte meinen Anordnungen.
    Ich half ihr beim Aufstehen, unterbrach den magischen Kreis und öffnete die Tür ins Nebenzimmer. »Mr. Kingsley, sind Sie mit einem Wagen hier?«
    »Ja«, sagte er und kam näher. »Er steht in der Garage.«
    »Können wir mit dem Aufzug bis in die Garage hinunterfahren?«
    »Ja.« Er sah Miriam entsetzt an. »Was haben Sie mit ihr gemacht?«
    »Ich erkläre Ihnen alles später. Wir müssen fort. Und zwar möglichst rasch. Schicken Sie Ihre Sekretärin weg! Es braucht niemand Miriam in diesem Aufzug zu sehen. Haben Sie mich verstanden?«
    Kingsley preßte die Lippen zusammen. Ich hob mein Amulett auf, das beim Kampf in eine Ecke geschleudert worden war. Kingsley kehrte zwei Minuten später zurück.
    »Meine Sekretärin ist gegangen. Wohin fahren wir?«
    »Zu Miriam.«
    »Zu mir?« fragte sie entsetzt.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben. Wir werden eine Teufelsaustreibung vornehmen.«
    »Eine Teufelsaustreibung?« knurrte Kingsley. »Sie sind wohl nicht ganz bei Trost.«
    Ich achtete nicht auf ihn. »Was ist mit Uz?« fragte ich Tim.
    »Er ist tot«, sagte er leise. »Selbstmord. Er hat seinen Kopf in einen Trog mit Gießharz gesteckt und ist daran erstickt.«
    »Armer Kerl. Hoffentlich ist er der letzte Tote in diesem Fall.«
    »Uz ist tot?« fragte Miriam mit versagender Stimme.
    »Sehen Sie in den Spiegel«, sagte ich scharf. »Ich möchte nicht, daß der Dämon nochmals in Sie fährt. Reißen Sie sich zusammen! In wenigen Stunden ist alles vorüber.«
    »Du weißt, wer der Dämon ist?« fragte Tim.
    »Ja, und er wird eine böse Überraschung erleben.«
    Tim preßte die Lippen zusammen. »Ich ahne, an wen du denkst, Dorian.«
    »Sag keinen Namen, Tim! Ich glaube zwar nicht, daß er uns hören kann, aber ich will kein Risiko eingehen.«
    Wir traten in den Aufzug und fuhren in die Tiefgarage. Kingsley schickte den Wärter fort, und wir stiegen in seinen schneeweißen Cadillac. Ich setzte mich mit Miriam in den Fond. Sie hielt sich noch immer den Spiegel vors Gesicht.
    Miriam tat mir leid. Ihr stand noch einiges bevor, doch ich konnte es nicht ändern. Nur durch sie konnte ich den Dämon entlarven und vernichten.
    Ich dachte an die Beschwörung, die vor mir lag. Wenn ich nicht aufpaßte, schnappte Miriam über; und ich war sicher, daß dann auch ihr Mann, Kingsley und Berkley sterben würden. Das mußte ich auf jeden Fall verhindern; zu viele unschuldige Menschen hatten aus Rache schon sterben müssen.
    Kingsley fuhr so unsicher, daß Tim nach einigen Minuten genug hatte und sich hinters Lenkrad setzte.
    Meine Kopfschmerzen waren stärker geworden. Der Nacken und meine Brustwunde schmerzten höllisch. Ich schluckte einige Tabletten, denn ich mußte einen klaren Kopf bekommen. Der Dämon, den ich zu bekämpfen hatte, war mächtig. Er war es in den vergangenen Tagen geworden. Fünf Männer waren auf seinen Befehl gestorben, und ihre Kräfte waren auf ihn übergegangen. Er war ein ernstzunehmender Gegner geworden.
    Die Kräfte, die ich freisetzen wollte, konnten sich leicht gegen mich richten und uns alle vernichten. Sobald sich der Dämon in die Enge getrieben sah,
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