Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
leerstehenden Büros entdeckt hatte. Sie dachte an Sam und Jayden, dachte daran, wie optimistisch und zielstrebig die beiden ihre Zukunft planten, und sie bereute bitter, dass sie nicht auf Laura gehört und Tyler von Anfang an deutliche Grenzen gesetzt hatte. Vielleicht wäre es das Beste, das ganze Vorhaben hier aufzugeben und zu verschwinden, bevor sie sich ständig weiter diesem Ärger aussetzen würden. Es sah nicht so aus, als ob Tyler die Absicht hatte, so schnell Ruhe zu geben.
    Nachdem sie eine ganze Weile so gesessen und ihren Gedanken nachgehangen hatte, stellte sie erschrocken fest, dass es bereits begann, dunkel zu werden. Jayden würde sich bestimmt schon Sorgen machen, und schnell lief sie zum Auto zurück, bemerkte dort, dass sie das Handy die ganze Zeit im Wagen liegengelassen hatte. Ein kurzer Blick aufs Display zeigte ihr, dass Jayden schon mehrmals versucht hatte, sie zu erreichen, und mit schlechtem Gewissen preschte sie zur Slane Road zurück.
    Sie stellte das Auto ab, steckte das Handy ein, und im gleichen Moment fiel ihr ein, dass sie nichts fürs Abendessen zu Hause hatte, und Jayden bestimmt Hunger haben würde. Kurzentschlossen überquerte sie die Straße und lief das kurze Stück zu dem kleinen Lebensmittelgeschäft an der Ecke. Es dauerte nicht lange, bis sie ein paar Steaks und etwas Salat eingekauft hatte, und als sie bereits wieder auf dem Rückweg war, klingelte ihr Handy.
    »Cassy, zum Teufel, wo steckst du?«, fuhr Jayden sie vorwurfsvoll an, als sie sich meldete.
    »Irgendwie habe ich die Zeit vertrödelt, tut mir leid«, entschuldigte sie sich zerknirscht, »Ich bin gleich da.«
    »Ich komme runter. – Warum bist du nicht ans Handy gegangen, ich habe mir schon die größten Sorgen gemacht?«
    »Das wollte ich nicht, ich hab‘s im Auto vergessen«, erklärte sie im Laufen.
    »Cassy, du hast mir versprochen, es immer bei dir zu haben«, seufzte er, »Du kostest mich meine letzten Nerven.«
    »Jetzt reg dich bitte nicht auf, es ist alles in Ordnung«, versuchte sie ihn zu beruhigen, während sie die Fahrbahn betrat, um die Straße zu überqueren. »Und es kommt nicht wieder vor, versprochen.«
    Sie hatte den letzten Satz noch nicht richtig ausgesprochen, als ein Stück entfernt ein Wagen aus einer Parklücke ausscherte und mit quietschenden Reifen losfuhr.
    Sobald der Lichtkegel der Scheinwerfer sie erfasst hatte, jaulte der Motor auf und das Fahrzeug schoss vorwärts.

Kapitel 28
    E rschrocken blieb Cassy stehen, starrte völlig geblendet in das grelle Licht.
    »Cassy«, hörte sie in diesem Augenblick Jayden schreien, fast überdeckt vom dröhnenden Geräusch des Autos.
    Hilflos stand sie da, unfähig sich zu rühren, im gleichen Augenblick prallte etwas gegen sie und sie wurde unsanft zur Seite gestoßen. Noch im Fallen sah sie das Auto nur wenige Zentimeter an sich vorbeidonnern, dann fiel sie auf den Boden, und irgendetwas landete schwer auf ihr.
    Einen Augenblick lag sie regungslos da,. Schließlich hob sie benommen den Kopf und sah Jayden, der über ihr lag.
    »Cassy, ist alles in Ordnung?«, presste er mit brüchiger Stimme heraus, und sie merkte, dass er Mühe hatte, ruhig zu bleiben.
    »Ja, es geht mir gut«, sagte sie bestimmt, »Alles okay.«
    Er stand auf, zog sie vorsichtig vom Boden hoch und brachte sie von der Straße herunter. Sie sah, wie er tief Luft holte, als wolle er etwas sagen, doch er war nicht in der Lage dazu. Erschüttert schüttelte er den Kopf und zog sie in seine Arme, presste sie so fest an sich, dass es beinahe schmerzte. So standen sie eine ganze Weile, bis sie ihre Fassung wieder gewonnen hatten, schließlich schob er sie sanft zum Auto.
    »Lass uns nach Hause fahren.«
    Mit weichen Knien stieg sie ein, und schweigend legten sie die wenigen Straßen zum Haus zurück.
    »Hast du dir wehgetan?«, fragte er nochmal besorgt, als sie sich in der Küche auf einen Stuhl sacken ließ, und sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, aber dein Abendessen liegt jetzt irgendwo auf der Straße.«
    »Als ob das wichtig wäre«, fuhr er sie verärgert an. »Hast du eigentlich eine Ahnung, wie viele Sorgen ich mir gemacht habe? Erst bist du stundenlang verschwunden, gehst nicht an dein Handy, das ich dir, – wohlgemerkt –, extra für solche Fälle geholt habe, und dann wirst du fast überfahren. Willst du mich ins Grab bringen?«
    Betreten senkte sie den Kopf. »Es tut mir leid. Ich war im Park, ich brauchte ein bisschen frische Luft.«
    »Dagegen habe ich doch auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher