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0192 - Vorm Sterben einen Drink

0192 - Vorm Sterben einen Drink

Titel: 0192 - Vorm Sterben einen Drink
Autoren: Vorm Sterben einen Drink
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Drei-Meilen-Zone wird das Kokain umgeladen an Bord eines Motorbootes. Das Boot fährt den Hudson rauf bis auf die Höhe hier. Ein Ruderboot holt die Ware herein. Im Keller wird die Ware ausgepackt und auf die kleinen Mengen, die ich brauche, auseinandergewogen.«
    »Und natürlich ein bißchen durch Salz oder so was Ähnliches verdünnt, damit der Vedienst größer ist?«
    Er nickte nur.
    »Was haben Sie mit Surdridge zu tun, außer dieser Gartengeschichte? Sie haben Surdridge doch selber ermordet, stimmt das?«
    Er zuckte mit keiner Wimper, als er erklärte: »Ja. Ich mußte es. Er hatte von Callon, diesem Schmierfinken, ein Päckchen bekommen. Ich brauchte das Päckchen. Es lag auf Surdridges Schreibtisch, denn er hatte es gerade erst mit der Morgenpost erhalten. Aber der Dummkopf wollte es nicht herausgeben.«
    »Dann stecken Sie also auch hinter der Ermordung des Redakteuers?«
    »Natürlich. Diese Gentlemen hier betreiben in verschiedenen Teilen der Stadt Spielsalons. Heimlich natürlich. Poker, Roulett — was Sie wollen, G-man. Die Umsätze sind ganz nett. Nebenher wird da natürlich Kokain verkauft.«
    »Und Callon ist Ihnen auf die Spur gekommen?«
    »Nicht mir. Aber er entdeckte die Existenz von zwei dieser Spielsalons. Er wollte die Inhaber erpressen. Hätten wir bezahlt, hätte er seine Forderung von Woche zu Woche höher geschraubt. Sie kennen ja diese typische Erpressertour.«
    »Und wie ich die kenne. Also deshalb ließen Sie Callon ermorden. Jetzt ist mir der Zusammenhang klar. Haben Sie irgend etwas mit dem Personal von Surdridge zu tun?«
    »Der Bürochef Corne wird von mir bezahlt. Von ihm erhielt ich den Tip mit dem Päckchen von Callon.«
    Das war eine interessante Neuigkeit. Mein Plan zeigte doch sehr gute Ergebnisse. Auf die Verbindung Corne-Meelson wären wir vielleicht nie gekommen.
    Ich zog an meiner Zigarette, nippte am Whisky und fuhr fort.
    »Haben Sie die Leute geschickt, die in meiner Wohnung versuchten, mich umzubringen?«
    »Ja. Aber es waren Stümper. Allein weil sie drei Mann waren, glaubten sie schon, mit Ihnen leichtes Spiel zu haben. Dabei hatte ich ihnen ausdrücklich eingeschärft, besonders vorsichtig zu sein. Aber diese phantasielosen Burschen können sich ja nicht vorstellen, daß es noch Männer von Format gibt.«
    Ich war zufrieden mit dem, was ich gehört hatte. Jetzt mußte ich versuchen, das Zeichen zu geben, das die hoffentlich inzwischen eingetroffenen Kollegen zum Eingreifen veranlaßte. Während ich noch darüber nachdachte, fragte Meelson: »Jetzt beantworten Sie mir auch einmal eine Frage: G-man! Wie sind Sie eigentlich auf meine Spur gekommen?«
    Ich grinste leicht. »Ich muß Ihnen ein Kompliment machen, Meelson. Gleich, als ich Sie das erstemal sah, wußte ich, daß Sie ein Gangster sind. Ich witterte gewissermaßen den großen Boß in Ihnen, aber da ich genau wie die City Police, die uns um Unterstützung gebeten hatte, keinerlei Beweise in den Händen hielt, mußte ich ein bißchen neugierig sein.«
    »Es ist schade, daß Sie auf der anderen Seite stehen«, meinte er nachdenklich. »Es hat keinen Zweck, Sie kaufen zu wollen, wie?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht den geringsten, Meelson. Alles Geld der Erde würde dazu nicht ausreichen.«
    »Ich dachte mir’s«, sagte er. »Schade. Sie zwingen mich dazu, Sie zu töten. Wirklich schade, Cotton. Aber sie werden einsehen, daß ich keine andere Wahl habe.«
    »Ich sehe ein, daß Sie es versuchen müssen«, sagte ich doppeldeutig und trank meinen Whisky aus.
    Ich sah mich suchend um, als ob ich einen Tisch suchte, wo ich das leere Whiskyglas hinstellen könnte. Dabei wußte ich ganz genau, daß in der Nähe des Sessels, den ich mir ausgesucht hatte, keinen Tisch gab. Also bückte ich mich, um das Glas auf die Erde zu stellen.
    Eine Sekunde später hatte ich den kleinen Derringer in der Hand, riß ihn hoch und drückte ab. Glas splitterte. Die Deckenbeleuchtung erlosch.
    Ich jagte mit zwei Panthersprüngen quer durch das Zimmer.
    Ich warf meine angewinkelten Arme schützend vor den Kopf und sprang mit dem Kopf zuerst durch das geschlossene große Fenster. Der Vorhang wickelte sich um meinen Oberkörper, als das dünne Tuch mit lautem Kreischen zerriß.
    Das Fenster barst in tausend Stücke. Die Männer schrien. Zwei Schüsse knallten hinter mir her. Aber ich krachte draußen bereits unsanft ins Gebüsch.
    ***
    »Da!« rief Phil, als er den Lärm eines Schusses hörte.
    Er warf sich zu Boden und kroch durch die
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