Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0192 - Vorm Sterben einen Drink

0192 - Vorm Sterben einen Drink

Titel: 0192 - Vorm Sterben einen Drink
Autoren: Vorm Sterben einen Drink
Vom Netzwerk:
Hecke. Bersten von Glas und zwei weitere Schüsse drangen an sein Ohr. Keuchend zwängte er sich durch das enge Loch zwischen dem Wurzelgeflecht.
    Rogerty kam schnaufend hinter ihm her. Aber lange bevor der Lieutenant die andere Seite erreicht hatte, war Phil schon nach vorn zum Hauseingang gelaufen. Er hatte sich geirrt, denn er glaubte, das Krachen wäre von der vorderen Seite des Hauses gekommen.
    »Los, Jungs!« rief er im Laufen. »Stürmt die Bude!«
    Rings um Meelsons Haus herum wurde es lebendig. Die Kollegen kamen hinter den Büschen, Sträuchern, Hecken und Bäumen hervor. Mit gezogenen Waffen stürmten die Gruppen, die zum Angriff eingeteilt waren, auf die Eingänge zu, von denen es einen auf der Vorderseite, zwei nach hinten hinaus und einen auf der Giebelsteite gab, die von Renners Grundstück abgewandt war.
    Phil erreichte die Haustür als erster. Er lief in den Flur hinein. Von rechts kam ein Dicker aus einer Tür.
    »Hände hoch!« schrie Phil ihm zu.
    Der Dicke gehorchte verdutzt. Phil drehte sich um und rief über die Schulter den nachdrängenden Kollegen zu.
    »Handschellen, und raus mit dem Mann!«
    Ohne sich weiter aufzuhalten, lief Phil den Flur nach hinten. Er riß zwei Türen auf der linken Seite auf und warf einen raschen Blick in die dahinterliegenden Räume.
    Sie lagen im Dunkeln, und es sah nicht so aus, als ob sich Menschen darin auf hielten.
    Als er aus dem zweiten Raum wieder herauskam, krachten Schüsse durch den Flur.
    Phil zog schnell den Kopf wieder zurück und drückte sich mit dem Rücken eng gegen die Türfüllung. Er lauschte ein paar Sekunden.
    Flüche von Männern hallten durch den Flur. Dazwischen die Befehle einigen G-men, die ihre Gegner aufforderten, den Widerstand zu beenden.
    Danach setzte ein wahres Höllenfeuer vom Ende des Flurs her ein. Die Schüsse krachten so schnell, daß es wie das Feuern eines Maschinengewehrs klang.
    Es wäre Selbstmord gewesen, die Nase jetzt in diesen Feuerregen zu halten. Also zog sich Phil von der Tür zurück ins Innere des Raumes. Er tastete die Türleiste ab, bis er den Lichtschalter gefunden hatte. Als er die Deckenbeleuchtung eingeschaltete hatte, fand er sich in einem Herrenzimmer. Ein breiter Schreibtisch beherrschte das Bild.
    Phil sah im Hintergrund eine Schiebetür. Er tappte auf Zehenspitzen hin, legte das Ohr an den Spalt zwischen den beiden Türabschnitten und lauschte. Nebenan war es still. Nur draußen im Flur krachten noch immer die Schüsse.
    Es gab ein Schlüsselloch, aber als Phil hindurchblickte, konnte er nichts sehen als Finsternis.
    Rasch entschlossen schob er die beiden Flügel der Tür auseinander. Sie quietschten leicht. Phil sprang sofort in Deckung hinter die Wand, um abzuwarten.
    Aber nichts regte sich nebenan. Phil huschte geduckt durch den Türspalt. Das Licht, das aus dem Herrenzimmer in den Nebenraum fiel, zeigte Bücherregale und Zeitschriftenablagen.
    Phil sah aber auch den dünnen Lichtschein unter einer Tür, die weiter nach hinten führte.
    Er lauschte wieder am Schlüsselloch. Das Stimmengewirr vieler Menschen drang an sein Ohr. Aber er konnte nichts verstehen. Dafür bekam er plötzlich die Tür gegen seinen Kopf gedonnert, daß er das Gleichgewicht verlor und zur Seite auf den Teppich stürzte.
    Eine Pistole krachte. Die Tür schlug wieder zu. Ein Schlüssel wurde gedreht. Phil fühlte, daß er einen heftigen Schlag gegen seine rechte Schulter bekam. Für einen Augenblick tanzten rote Nebel durch sein Gehirn, die von einer glutheißen Schmerzwelle verfolgt wurden. Trotzdem war es ihm, als ob er hastige Schritte in seiner Nähe hörte.
    Aber der Schmerz in seiner Schulter war so stark, daß er sich im Augenblick mit nichts anderem beschäftigen konnte. Er rollte sich bis an eins der Bücherregale und setzte sich auf, so daß er mit dem Rücken gegen die Regalwand lehnte.
    Das Licht, das aus dem Herrenzimmer hereinfiel, zeigte ihm ein kleines Loch im Anzug an der rechten Schulter, ein paar Zentimeter schräg unterhalb des Oberarmgelenks. Blut sickerte heraus.
    Mit der linken Hand holte Phil sein Taschentuch hervor und preßte es unter dem Jackett auf die Wunde. Sein rechter Arm hing wie leblos herab. Phil nahm den 38er in die linke Hand.
    Mühsam versucht er, auf die Beine zu kommen. Er mußte sich gegen einen Tisch stützen, als ein Schwindelanfall das ganze Zimmer zu kreisen anfangen ließ.
    Nach einiger Zeit war der Anfall vorüber. Phil hörte, wie sie im Nebenzimmer gegen die Tür stürmten. Es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher