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0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp
Autoren: Jason Dark
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geeignet.
    Ein Corporal lenkte unser Boot. In ihm saßen nur noch Harris, Suko und ich.
    Zwei andere Boote folgten. Beide fuhren auf Luftkissen.
    Ich war nicht zum erstenmal in meinem Leben im Dschungel. Und wie schon so oft überfiel mich diese andere Welt wie ein Tornado.
    Undurchdringlich erschien der Urwald. Über uns wuchsen die Bäume zusammen. Die Dunkelheit wurde nur von unseren hellen Scheinwerfern aufgerissen. Sie schnitten lange, helle Schneisen, in denen Millionen winziger Insekten tanzten.
    Hinein rasten wir in die gefährliche, fiebrige Hölle.
    Wir hatten nicht einmal Zeit gefunden, uns umzuziehen. Es war ein Wahnsinn, aber wenn wir etwas retten wollten, dann mußten wir uns beeilen.
    Zum Glück trugen wir die Waffen bei uns. Ich hatte auch das Schwert mitgenommen, das einmal Destero gehört hatte. Und ein Hoch der amerikanischen Computertechnik. Die Leute speicherten wirklich alles.
    Vor allen Dingen von Personen wie Colonel Style. Als er noch Major gewesen war, da hatte er den Angriff gegen die Pagode geführt. Es gab schriftliche Aufzeichnungen darüber. Die waren gespeichert worden, und wir hatten sie nur abzurufen brauchen.
    Deshalb wußten wir auch, wie wir zu fahren hatten. Zudem kannte Captain Harris die Everglades an dieser Stelle wie seinen Uniformrock, wie er glaubhaft versicherte.
    Gischt übersprühte uns. Vielleicht hundert Yards hinter uns dröhnten die beiden Luftkissenboote über das Wasser.
    Der Wasserlauf schien durch einen Tunnel zu führen. Wir sahen weder rechts noch links oder über uns Helligkeit schimmern Nur die Scheinwerfer wiesen uns den Weg.
    Ruhig lag das flache Gewässer vor uns. Hin und wieder wurde es von Sand-oder Schlickbänken unterbrochen. Einmal sah ich blitzschnell einen Alligator verschwinden, als der helle Strahl des Scheinwerfers ihn packte.
    Wir hatten mit vielem gerechnet, nur nicht mit dem, was wirklich auf uns zukam.
    Keine Geister oder Dämonen, sondern ein rasendes Unwetter, das von einem Moment zum anderen entstand.
    Zuerst sahen wir den Wellenberg. Gleichzeitig hörten wir das Heulen, und da stand schon die riesige Wasserwand vor uns. Sie war so nah, daß wir sie nicht mehr umfahren konnten.
    Wie ein gewaltiges, alles verschlingendes Ungeheuer schlug sie zu.
    »Deckung!« brüllte der Captain. Es war unnötig. Wir wußten auch so, was wir zu tun hatten. Der Mann am Steuer lag flach, der Captain und auch Suko und ich. Wir preßten uns gegen den Kunststoffboden des Bootes. Im nächsten Augenblick befanden wir uns inmitten einer gewaltigen Hölle.
    Das war ein Wirbel, ein Brausen, ein Keuchen und Rauschen. Die gewaltige Wasserwand erfaßte unser Boot, zerrte und rüttelte. Ein gläserner Berg wollte uns zertrümmern, vermischt mit Algen, kleinen Zweigen und Ästen.
    Dann war es vorbei.
    Fünf Sekunden vielleicht hatte es gedauert. Als wir wieder Luft holen konnten, stellten wir als erstes fest, daß unser Boot noch fuhr. Wir waren nur abgetrieben worden und rutschten jetzt seitlich auf das Ufer zu.
    Dort standen die Bäume auch nicht mehr so ruhig. Der Orkan hatte sich wie eine gewaltige Fräse in den Dschungel hineingebohrt und alte Urwaldriesen entwurzelt. Sie waren geknickt wie Strohhalme, zum Teil ihrer Zweige und Äste entrissen, und schwammen mit den gewaltigen Kronen auf der Wasserfläche.
    Der Corporal am Steuer drehte sich kurz um. Er grinste. Sein Gesicht glänzte naß. »Das Boot ist super«, sagte er und gab Gas.
    Auch Captain Harris hatte alles überstanden.
    Er kniete wie wir im Boot, und er klammerte sich an seiner Maschinenpistole fest. Mit dieser Waffe waren seine Leute ausgerüstet.
    Ich glaubte allerdings, daß sie mit ihren Bleischleudern nicht viel gegen die Goldenen ausrichten konnten.
    Er wollte etwas sagen, doch als er mein Gesicht sah, stockte der Captain.
    Ich hatte nach vorn geschaut und sah die Pagode, wie sie von der langen Lichtlanze erfaßt wurde.
    Unser Ziel!
    Gleichzeitig bemerkte ich, daß das Dach des Gebäudes abgerissen worden war, und ich sah über der Pagode am nachtdunklen Himmel ein Frauengesicht, das die Kälte des Weltalls ausstrahlte.
    Asmodina!
    Verdammt, sie mischte also auch mit.
    Blitzschnell mußte ich mich entscheiden. Ich wollte die Soldaten nicht in ihr Unglück rasen lassen und befahl dem Corporal zu stoppen.
    Captain Harris kümmerte sich nicht darum. Er hatte Asmodina ebenfalls gesehen, schaute sich das Gesicht an und schüttelte nur ungläubig den Kopf.
    Da sprach er Worte, die ich nicht
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