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0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp
Autoren: Jason Dark
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am Schaft zitterten nach und verbreiteten einen goldenen Flimmer.
    Es war still geworden. Jeder wollte mit ansehen, was sich nun tat.
    Noch lag der Colonel ruhig. Sein Gesicht fiel zusammen, und auf einen Wink hin lösten die Diener des goldenen Samurai die Fesseln des Mannes.
    Style kam frei.
    Und er bewegte sich.
    Eigentlich hätte er tot sein müssen, aber der Fetisch der Seminolen, mit Schwarzer Magie geweiht, ermöglichte ihm, sich aufzusetzen. Er bot ein makabres Bild, denn der Pfeil steckte nach wie vor in seinem Hals.
    Seine Augen waren verdreht, weit aufgerissen, und plötzlich nahm die Pupille eine andere Farbe an.
    Sie wurde golden…
    Jeder sah es, und jeder war zufrieden. Weit riß der lebende Tote seinen Mund auf. Ein seltsames Geräusch drang über die blassen Lippen, und im gleichen Augenblick quoll eine Flüssigkeit heraus, die aus weichem Gold bestand.
    Tropfen für Tropfen drang über die Unterlippe. Erst langsam, fast zäh fließend, so rann sie den Hals entlang und breitete sich auf der Uniform des »Toten« aus.
    Immer mehr Gold quoll aus dem Mund, und jeder Beobachter hätte sofort bemerkt, was geschehen war.
    Aus dem Blut des Mannes war Gold geworden. Es hatte eine Umformung stattgefunden.
    Gold statt Blut!
    Die Rache des Samurai war gelungen!
    Der Anführer beugte sich vor und riß mit einem sicheren Griff den Pfeil aus dem Hals des Verwandelten. Ein Loch blieb zurück, aus dem Gold strömte.
    Seltsamerweise lief es nicht zu Boden.
    Es blieb am Körper des ehemaligen Colonels kleben und breitete sich nach allen Seiten aus, wobei es sich über die Anziehungskraft der Erde hinwegsetzte. Eine dicke Schicht lag auf dem Körper des ehemaligen Colonels, dessen Augen sogar vom flüssigen Gold verklebt waren.
    Der Samurai sprach ihn an. »Tokata!« flüsterte er. »Merk dir den Namen. Tokata! Du mußt ihn finden!«
    Style drehte sich um. Unglauben breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    Dann war zu sehen, wie es sich verzerrte und die noch nicht völlig getrocknete Schicht in Bewegung geriet.
    Er schüttelte heftig den Kopf.
    »Was ist?« fragte der Samurai.
    »Sie sind da! Ich spüre es. Mein Geist…Er…Er…« Style sprach nicht mehr weiter. Er sackte in die Knie und schlug schwer auf. »Wir haben sie gerufen«, keuchte er. »Sie sind gekommen. Aber nicht allein. Mächtige Helfer. Asmodina. Ich spüre es, sie ist nah, die Tochter des Teufels… Da…!«
    Das letzte Wort erstickte in seiner Kehle. Gleichzeitig hörten die Anwesenden einen gewaltigen Sturm. Er brauste draußen auf, packte die Pagode, hob, wie von Riesenfäusten gegriffen, das Dach ab und schleuderte es weg.
    Die Goldenen zuckten zusammen. Sie duckten sich wie unter Peitschenschlägen, rissen dann ihre Köpfe in die Nacken und schauten hoch.
    Alle sahen sie den Nachthimmel, und jeder von ihnen sah aber auch das riesige Gesicht, das in der Dunkelheit leuchtete. Es zeigte einen Frauenkopf, aus dessen Stirn zwei Teufelshörner wuchsen und dessen Mund zu einem grausamen Lächeln verzogen war.
    Asmodina war erschienen.
    »Was wollt ihr Wichte?« gellte ihre Stimme auf. »Warum stellt ihr euch gegen uns und die Mordliga? Gibt es nicht genügend Feinde, die es zu vernichten gilt?«
    »Wer bist du?« Der goldene Samurai brüllte die Worte, die ihm der noch immer tobende Sturm fast von den goldenen Lippen riß. Die Pagode erzitterte und bebte.
    »Ich bin Asmodina, die Tochter des Teufels, und ich werde euch lehren, meine Diener vernichten zu wollen. Ihr werdet vernichtet. Ihr allein. Tokata bleibt bei uns, merkt euch das!«
    »Nein!« brüllte der goldene Samurai. »Die Geschichte will es so, daß wir aufeinandertreffen. Nur für einen von uns ist auf dieser verdammten Welt Platz. Das werde ich sein! Ich habe Emma-Hoo besiegt und fürchte mich erst recht nicht vor dir.«
    »Ist das dein letztes Wort?«
    »Ja«, schrie der Goldene zurück und riß sein gewaltiges Schwert aus der Scheide.
    »Dann wirst du sterben!« erwiderte Asmodina und schickte die vor, die bedingungslos gehorchten.
    Die Todesengel!
    Aus dem Nichts tauchten sie auf. Plötzlich waren sie überall, kamen aus der Luft, und sie waren ebenso mit Pfeilen und Bogen bewaffnet wie die Diener des Goldenen.
    Der Kampf war nicht mehr zu stoppen!
    ***
    Wir waren mit kleiner Besatzung gefahren. Suko, Captain Harris, ein paar ausgesuchte Männer und ich.
    Wir hockten in einem der flachen Boote, die nicht nur sehr schnell sind, sondern auch gut für die flachen Wasserläufe der Sümpfe
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