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0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp
Autoren: Jason Dark
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erzählt wurden. Darin ging es um Sumpfwesen, die in den Everglades leben sollten. Tief verborgen, seit Jahrhunderten schon, und die Seminolen, die hier einmal gelebt hatten, hatten diesen Wesen Opfer gebracht. Das konnte man in den entsprechenden Büchern nachlesen.
    Sie waren noch sehr schnell. Unter ihnen huschten die Wipfel der tropischen Bäume weg. Vogelschwärme stiegen auf, die sich vom Lärm der Motoren in ihrer Ruhe gestört fühlten.
    Wo befand sich ein breiter Kanal?
    Der Colonel mußte einen Bogen fliegen. Endlich sah er einen, der ihm breit genug erschien und wo die Bäume kein Dach bildeten, so daß er landen konnte.
    Dabei fiel ihm auf, daß dies der Ort war, wo er vor über zehn Jahren den Goldenen versenkt hatte.
    Zufall?
    Nein, er glaubte nicht daran. Das war ein geschickt eingefädeltes Spiel mit ihm als Hauptperson.
    Schweiß glitzerte auf seiner Stirn. Er lag dort in dicken Tropfen, ein Zeichen, daß auch ein Mann wie Colonel Style Nerven besaß. Beim ersten Anflug klappte die Landung nicht. Er mußte noch einmal hoch, die Geschwindigkeit war zu groß.
    Der goldene Samurai sagte nichts, als die Maschine wieder an Höhe gewann und Style sie dicht über den Baumwipfeln in eine scharfe Kurve zog. Jetzt mußte es klappen.
    Style fiel es schwer, sich zu konzentrieren. Für einen Moment dachte er daran, die Maschine einfach in den Sumpf hineinzurammen. Er würde dabei zwar umkommen, dann tat ihm auch nichts mehr weh. Allerdings war dadurch nichts gewonnen, und solange er noch lebte, war auch immer eine Chance vorhanden.
    Grünbraun schimmerte die Wasserfläche. Der Kanal schien immer enger zu werden, je mehr er sich näherte. Hatte Style sich etwa überschätzt? Er hockte vorn übergebeugt, und seine Hände um krampften den Steuerknüppel. Hart schlug sein Herz in der Brust. Wie Trommelschläge hörte es sich an.
    Kontakt!
    Wasser gischtete auf. Hohe Fontänen spritzten nach allen Seiten weg.
    Die Maschine wurde durchgeschüttelt. Plötzlich konnte Style nichts mehr sehen, weil ihm die wirbelnde Gischt die Sicht nahm. Die Wasserfläche wirkte wie Beton.
    Dann sackte das Fahrgestell ein. Und das bei der Geschwindigkeit. Es kann ja nicht halten, dachte Style.
    Und es hielt nicht.
    Er hörte das Krachen, als es wegbrach. Gleichzeitig bekam die Maschine einen Stoß, so daß sämtliche Passagiere durchgeschüttelt wurden. Krachen und Bersten, dazwischen das Wasser. Hohe Fontänen, Gischtschleier, Splittern, wenn die schleudernde Maschine mit den Spitzen der Tragflächen in die grüne Wand rechts und links des Kanals hinein schnitt.
    Das Inferno war nicht mehr aufzuhalten.
    Das Wasser bremste, als das Flugzeug einsackte. Style war angeschnallt. Eine mörderische Kraft wollte ihn aus den Gurten reißen.
    Sie kam von allen Seiten, denn das Flugzeug bekam einen Drall und begann, sich zu drehen.
    Es stieß in die Dschungelwand hinein.
    Die Tragflächen wirkten dabei wie Rasiermesser. Plötzlich säbelten sie Äste und Zweige ab. Sie schnitten eine Schneise in die Wand. Wasser, Dreck und Lianen umhingen die Maschine wie ein gewaltiges Netz, aus dem sich kaum jemand befreien konnte.
    Im nächsten Augenblick wurde es still. Das Flugzeug stand. Sekunden der Erholung. Dann sackte es nach unten. Erst jetzt hob Style den Blick.
    Er sah, daß die große Scheibe Risse und Sprünge zeigte. Auch lief Blut über seine Stirn, aber er gab nicht auf. Er lebte, und das war die Hauptsache.
    Sie mußten raus.
    Die Pranke des goldenen Samurai fiel auf Styles Schulter. Die Finger griffen hart zu. Style wurde von seinem Sitz gezerrt, auf den Ausgang zu.
    Auch die untoten Diener des Goldenen hatten die Landung gut überstanden. Der Ausstieg stand bereits offen, während der gierige Sumpf schmatzte, gluckerte und schlürfte. Er würde die gelandete Maschine fressen, das war sicher.
    Style bekam einen Stoß. Weit riß er die Augen auf, als er die mit Algen und Schlamm übersäte Oberfläche vor sich auftauchen sah. Dann klatschte er hinein.
    Automatisch machte er Schwimmbewegungen, tastete mit den Füßen nach dem Grund.
    Da war nichts. Er fand keine Unterlage. Style mußte schwimmen, wie auch die Goldenen, die sich gut auf der Oberfläche hielten. Dort schwammen Baumstämme, Äste und Zweige, die von den Tragflächen der landenden Maschine umgehauen und abrasiert worden waren.
    Aber auch etwas anderes entdeckte Style. Zuerst sah es wie ein Baumstamm aus, dann erkannte er, daß sich der Baumstamm vorn öffnete und einen gewaltigen
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