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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fürsten beendet.
    »Du bist ein Irrer«, behauptete Asmodis, aber seine Stimme war unsicher geworden. Er schien nicht glauben zu wollen, daß Damon diesen Ausbruch höllischer Kräfte überstanden hatte.
    Gleichzeitig war Asmodis geschrumpft. Seine Schauergestalt war jetzt gerade noch zwei Köpfe größer als Damon, der immer noch sein kaltes Lächeln zeigte.
    »Hast du mich nicht verstanden, Asmodis?« fragte er. »Ich will deinen Thron! Du bist die längste Zeit Fürst der Schwarzen Familie gewesen!«
    »Wer bist du, daß du das zu fordern wagst?« stieß Asmodis hervor. Er war bestürzt. So hatte nicht einmal sein Todfeind, Professor Zamorra, jemals zu ihm gesprochen, obgleich sie sich schon einige Male begegnet waren und jede Begegnung und jede Auseinandersetzung immer wieder zu einem Patt geführt hatte.
    »Ich bin Damon«, sagte Damon.
    »Jener, der der Herr des ORTHOS ist, hat mich gezeugt, und mein ist die Macht. Tritt ab!«
    Asmodis lachte heiser auf. »Geh«, sagte er. »Geh weg, bevor ich dich mit meinem Feueratem hinaus in die Meegh-Galaxien schleudere!«
    Er wollte sich abwenden. Jetzt, wo der Altarstein zerfallen war, hielt ihn kein Blutzwang mehr.
    »Du fürchtest mich«, sagte Damon.
    Asmodis erstarrte. Damon sah, daß er mit seiner Vermutung ins Schwarze getroffen hatte. Asmodis war, wie alle Dämonen, feige. Er wollte der Konfrontation ausweichen.
    Aber das ließ Damon nicht zu.
    Er erhob seine Stimme, und sie drang in jene Dimensionen des Grauens vor, die die Domäne der Schwarzblütigen waren, wo die Hölle regierte. Aber Tausende von Dämonen vernahmen Dämons Worte, die dieser in der Menschenwelt am Kreuzweg in der Nähe Carmarthens sprach, und diese tausend Zeugen zwangen durch ihr Zuhören Asmodis dazu, das zu tun, was Damon von ihm wollte.
    »Ich, Damon«, sagte der Halbmensch, »fordere dich, Asmodis, zum Zweikampf um deinen Thron!«
    ***
    Nicole und Ayna traten in die große Halle und blieben unwillkürlich stehen. Der Raum war kreisförmig, und in etwa zwei Metern Abstand von der runden, umschließenden Wand erhob sich ein Ring aus attisch geformten Säulen bis zur Decke empor. Diese wölbte sich glockenförmig empor und besaß im Zentrum eine runde Öffnung, durch die das Sternenlicht hereinfiel. Es beschien ein in den Boden eingelassenes Siebeneck, und in jeder der Ecken befand sich ein Dhyarran Kristall.
    Nicoles feine Sinne erfaßten sofort das Kraftfeld, das durch die Anordnung der Steine geschaffen wurde, ohne daß jemand etwas dazu tat. Die Magie wirkte aus sich selbst heraus.
    Ähnlich wie bei den Megalithen von Stonehenge! durchfuhr es Nicole. Auch jene großen Steine bildeten durch ihre Konstellation ein magisches Feld, wenn es auch bei weitem nicht so stark spürbar war wie dieses Kraftfeld.
    Es war wie ein künstlicher Erdpol…
    Plötzlich stand jemand hinter Nicole und Ayna. Die Französin zuckte schreckhaft zusammen. Sie hatte das Nahen der anderen Frau nicht gehört. Es war eine Tempeldienerin.
    »Seht die Kristalle«, sagte sie. »Sie müssen stets so angebracht sein, wie sie jetzt liegen. Schon eine winzige Achsdrehung eines Dhyarras kann die Feldlinien empfindlich stören, wenn nicht gar das ganze Kraftfeld völlig zusammenbrechen lassen.«
    »Was geschieht hier?« fragte Nicole.
    Sie sah in die Runde. Zwischen den Säulen standen über hundert Männer und Frauen in dunklen Kutten. »Wer sind jene alle?«
    »Es sind alles Diener des ORTHOS«, erklärte die Frau. »Adepten, Magier, Hexer, Zauberpriester und Schamanen.«
    »Auch Frauen?« stöhnte Ayna.
    Die Dienerin nickte. »Auch ihnen steht der Weg in den ORTHOS offen. Heute geschieht nicht viel. Es wird noch kein Opfer geben. Der Zyklus geht erst in zwei Tagen zuende. Heute empfangen wir Besuch aus dem ORTHOS. Ein Damon kommt, um seinen Dienern Kraft zu spenden.«
    »Auch uns, den Dienerinnen und künftigen Opfern?« fragte Nicole bitter.
    Die andere nickte. »Selbstverständlich!«
    Nicole schluckte.
    Ich will nicht, dachte sie, und ich kann nicht! Ich werde noch vor der Opferung daran zugrundegehen… ich kann doch nicht dem Bösen dienen!
    Die Frau, die noch immer darauf verzichtete, sich namentlich vorzustellen, erklärte weiter, was zu tun war, um eine Zeremonie wie diese vorzubereiten und durchzuführen. Alle drei Tage erschien ein Damon aus dem ORTHOS, um seinen Dienern »Kraft zu spenden«. Wie dieses Kraftspenden vor sich ging, erklärte sie nicht. Hierbei gab es kein Blutopfer, weil es keine Beschwörung im
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