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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf einen vergrabenen Dhyarra gestoßen und hatten sich im Kampf um ihn gegenseitig ausgelöscht. Der lachende Dritte war der verhaßte Dämonenkiller Zamorra gewesen, der den Kristall an sich genommen hatte.
    »Ich bin bereit«, sagte Damon.
    ***
    Nicole stöhnte unwillkürlich auf, als der Damon erschien. Er schwang sich aus der Kuppelöffnung herein, schwebte mit schlagenden Lederschwingen tiefer und blieb schwebend über dem Kraftfeld in der Luft.
    Ein riesiger, schwarzer Drache.
    Jetzt veränderte er seine Form, wurde annähernd humanoid. Ein massiger, schwarzer Körper, ein Kopf, zwei Beine, Arme… irgendwie erinnerte er in seinem konturlosen, schwarzen Aussehen an einen Meegh. Aber er war viel größer und - anders.
    Nicole erschauerte. Ihre Zähne schlugen wie rasend gegeneinander und erzeugten ein klapperndes Geräusch. Es war nicht allein der Damon, der ihr Entsetzen einflößte. Es war die ganze schaurige Atmosphäre des Tempels, diese stumme Mauer von Magiern in dunklen Kutten, die mit ihren Gehirnen den Damon herbeigeschrien hatten. Auch jetzt schwiegen sie noch alle.
    Nicole wußte plötzlich, wer der Damon war, und das Entsetzen kroch in ihr empor wie Eis. Er mußte zwischen den Dimensionen wechseln können nach Belieben.
    Vor ein paar Monaten waren sie ihm begegnet, in Deutschland. In Marburg…
    Nocturno, der Herrscher der Nacht!
    Nicoles Schädel schien zu bersten. Ein gellender Schrei entrang sich ihrer Kehle, und dann warf sie sich herum, rannte davon.
    Sie bemerkte nicht einmal, wie ein Hexer mit seinen geistigen Kräften nach ihr griff, sie zurückhalten wollte. Das Grauen war stärker als der magische Zwang.
    Der Weg, den sie gekommen war…
    Dann eine Abzweigung… wohin lief sie überhaupt?
    Eine Tür! Sie warf sich dagegen, riß am Griff, bis sie bemerkte, daß die Tür sich zur anderen Seite hin öffnete. Sie wirbelte hindurch, die Angst im Nacken. Nocturno! Er würde sie wiedererkennen, würde wissen, wem er seine damalige Niederlage zu verdanken hatte! Ihr und Zamorra!
    Und auch damals war es schon schwierig genug gewesen, hatte der Damon längst nicht all seine Macht ausgespielt! Wenn er sie ergriff, würde er keine Gnade kennen, dessen war sie sich sicher. Und von den Tempeldienern hatte sie keine Hilfe zu erwarten. Im Gegenteil.
    Plötzlich war ein kleines Wesen neben ihr, huschte über den Gang. Die Katze!
    Weiter! Nach links! Zamorra ist nah! flammten die Gedanken in ihr auf. Dann war die Katze wieder verschwunden.
    Nicole begriff nichts mehr, nur eben noch, was das Tier ihr telepathisch mitgeteilt hatte. Zamorra ist nah! Woher wußte die Katze es?
    Wer oder was war das Tier?
    Sie folgte der Anweisung, hielt sich links.
    Vor ihr ein großes Tor!
    Es führte nach draußen, in den Tempelhof hinaus. Sie wußte es, weil sie das Tor als jenes wiedererkannte, durch das sie das Gebäude betreten hatte.
    Grau wie die Mauern war auch die Tür, und schwarz stach die Klinke draus hervor. Sie griff danach.
    Draußen wartete Zamorra! Sie wußte es plötzlich und riß die Tür auf…
    ***
    Auch Zamorra hatte den Damon erkannt. »Nocturno«, murmelte er erschrocken. Der Herrscher der Nacht mußte ihn ebenfalls wiedererkannt haben und hatte ihn deshalb gewissermaßen nebenbei angegriffen. Wahrscheinlich verdankte Zamorra sein Leben nur einem glücklichen Zufall und der Tatsache, daß Nocturno im Augenblick nicht die nötige Zeit besaß, sich mit seinem Widersacher zu beschäftigen.
    Die Wunde begann heftig zu stechen. Stöhnend versuchte Zamorra sich aufzurichten und schaffte es auch, aber dann wurde ihm sekundenlang schwarz vor Augen. Vorsichtig bewegte er sich und stellte erleichtert fest, daß er sich zumindest nichts gebrochen hatte. Dennoch fühlte er sich von dem Sturz gerädert.
    Er lehnte sich an die Wand des Tempelgebäudes und sah zur Mauer zurück. Von innen gab es keine Möglichkeit, sie wieder zu übersteigen. Er mußte also auf dem normalen Weg den Tempel verlassen. Durch das große Tor in der Außenmauer.
    Das ergab erhebliche Probleme.
    Er atmete tief durch und lauschte. Ein eigenartiges Raunen drang zu ihm vor, und erst nach einer Weile begriff er, daß er es mit seinen Para-Sinnen wahrnahm.
    Zauberpriester! durchfuhr es ihn. Sie schienen sich auf magische Weise mit dem Nocturno-Drachen zu unterhalten.
    Zamorra fragte sich, wie der Bursche in dieser Welt auftauchen konnte. Es mußte außer den bekannten Weltentoren, die gar nicht so zahlreich waren, noch etliche andere Verbindungen
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