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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das mir verborgen bleiben darf«, murmelte der Schamane. Er lauschte ins Unbegreifliche und suchte nach dem Verursacher.
    Er war schwach. Allenfalls ein Adept.
    Der Schamane grinste spöttisch und lokalisierte ihn. »Fangt ihn!« befahl er mit seinen Gedanken den Tempelkriegern. »Und schleift ihn vor meine Füße, denn sein Tun entspricht nicht den Tempel-Gepflogenheiten. Er ist ein Feind.«
    Und die Tempelkrieger gehorchten.
    ***
    Der Krieger, der Zamorra erschossen hatte, schritt langsam auf den Toten zu. Er schob die Waffe in ihr Futteral zurück. Auch die anderen kamen jetzt heran.
    Der Schütze berührte den Körper mit der Stiefelspitze und rollte ihn auf den Rücken. »Er ist es«, stellte er fest. »Damit wären viele Probleme erledigt und eine Belohnung fällig.«
    »Es war fast zu einfach«, murmelte sein Kamerad. »Wenn ich bedenke, welcher Wirbel um diesen Mann gemacht worden ist… und dann nur ein einziger gezielter Schuß! Du bist ein Glückspilz!«
    »Ich werde dem Schamanen persönlich berichten«, sagte der Schütze zufrieden und öffnete mit leichtem Händedruck die Tür, die Zamorra nicht hatte öffnen können. Eine Magie-Verschlüsselung hatte ihn abgewiesen.
    Aber noch während er durch die Korridore eilte, beschlich ihn ein ungutes Gefühl. War der Tote nicht viel zu leicht gewesen…?
    Etwas stimmte mit ihm nicht!
    Der Tempelkrieger drehte auf halbem Weg um und kehrte zu seinen Kameraden zurück. Dort erwartete ihn das Entsetzen.
    Denn vor ihren Augen hatte die Leiche sich in Nichts aufgelöst.
    Aber noch ehe sie sich gegenseitig ihre Bestürzung schildern konnten, fraß sich ein telepathischer Befehl in ihre Gehirne.
    »Fangt den feindlichen Adepten!«
    ***
    Die unsichtbare Hand ließ Zamorra los. Sofort sank er wieder zusammen, weil die Wunde einen Schmerzdolch durch seine Nervenbahnen schickte.
    Er war durch feste Materie geholt worden, durch eine massive Wand. So, wie der Sklaventransport das Stadttor durchschritten hatte.
    Langsam hob er den Kopf und sah einen Mann in der dunklen Kutte eines Adepten vor sich. Seine Hand faßte das Schwert fester, und im nächsten Moment wunderte er sich, woher er das konnte, denn lag sein Körper nicht draußen auf kahlem Stein?
    Aber der Schmerz…
    Der Adept lachte leise, und es war ein warmes, sympathisches Lächeln.
    »Ich komme aus Rhonacon«, sagte er. »Meine Magie ist weiß. Du brauchst das Schwert nicht gegen mich zu erheben.«
    Zamorra starrte ihn unsicher an. Er war bereit, aus der knienden Stellung heraus sofort mit dem Schwert anzugreifen.
    »Du bist vorläufig in Sicherheit«, sagte der Adept. »Du bist Zamorra, der durch ein Weltentor gefallen sein soll. Mich nennt man Cyros. Die Tempelkrieger halten dich für tot. Ich habe einen Scheinkörper geschaffen, doch lange wird der Zauber nicht wirken, dann wissen sie, daß du noch lebst. Bis dahin mußt du den Tempel verlassen haben.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er war sich nicht sicher, ob er dem Adepten trauen konnte. Die Dämonischen mochten seltsam verworrene Wege gehen, um Menschen zu schrecken. Vielleicht sollte dieser Adept ihn nur in Sicherheit wiegen, damit der Niederschlag um so furchtbarer war.
    »Ich glaube dir nicht«, stieß er hervor.
    »Du bist verwundet«, sagte Cyros. »Zeige mir die Wunde, ich werde sehen, ob ich helfen kann.«
    Zamorra überlegte. Unwillkürlich glitt seine Hand zur Hüfte. Der Schnitt mußte bei seinen heftigen Bewegungen weiter aufgerissen sein. Blut rann durch den notdürftigen Verband. Zamorra wußte so gut wie kein anderer, daß die Verletzung dringend besser versorgt werden mußte. Der Wunde war es egal, ob sich ein schwarzer oder ein weißer Adept um sie kümmerte…
    »Bei der ersten falschen Bewegung fährt dir mein Schwert durch die Rippen«, drohte Zamorra, obwohl er sicher war, daß er das nicht mehr fertigbringen würde - so und so nicht. Er war kein Mörder.
    Der Adept kniete neben Zamorra und öffnete die Kleidung um die Wunde herum. Dann löste er den zamorra’schen Notverband vorsichtig ab. Die Verletzung sah in der Tat böse aus.
    »Du überschätzt deine eigenen Kräfte«, sagte Cyros leise. »Du hättest damit nicht über die Mauer kommen sollen…«
    »Woher weißt du, wie ich kam?« stieß Zamorra hervor.
    »Ich erwartete dich. Ein Freund verriet mir, daß du kamst. Er sah deine Gedanken.«
    Zamorra schluckte.
    Cyros hatte plötzlich einen Kristall in der Hand. Damit strich er über Zamorras Hüftwunde. Zu dessen Erstaunen
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