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0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

Titel: 0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten
Autoren: Schüsse aus dem Geigenkasten
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Händeschütteln. Einem unbefangenen Beobachter wäre niemals der Gedanke gekommen, dass es sich um die Beilegung einer erbitterten Feindschaft handelte.
    Wright und seine Bedeckung fuhren ab, und die beiden anderen bestiegen den Lift, um sich in ihr Luxusappartement zurückzuziehen. Auch wir konnten nichts anderes tun, als ins Office zu fahren.
    Im Office erwartete uns bereits die Nachricht, dass Wright nach Hause zurückgekehrt sei. Wir rapportierten Mr. High, der bedenklich den Kopf schüttelte.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kerle sich geeinigt haben. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Waffenstillstand, und schon das kann uns nur recht sein.«
    Die ganze Fahrt über hatte ich an Sophia denken müssen. Ich wünschte von ganzem Herzen, dass das Mädchen, das zwischen die Mühlsteine der beiden mächtigsten Gangsterorganisationen der Welt geraten war, nun endlich losgelassen wurde. Es bestand eigentlich gar kein Grund mehr, sie festzuhalten, denn Ponzo war tot, und die beiden anderen Mafiabosse scherten sich einen Dreck um Sophie-Teasy. So hofften wir wenigstens.
    Wo wohl James Plump steckte? Er hatte versucht, sich selbstständig zu machen, und ich zweifelte nicht daran, das Wright die den Dagos aus Chicago mitgeteilt hatte. Die würden sich das nicht gefallen lassen. Was die Mafia mit Leuten machte, die aus der Reihe tanzten, wussten wir.
    Eine zweite Frage war, ob Plump bereits Wind davon bekommen hatte, wer nun auf der Bildfläche erschienen war und ihm das Erbe Ponzos sicherlich streitig machen würde. Wenn ja, so gab es zwei Möglichkeiten.
    Entweder er versuchte die Erpressung mit Beschleunigung durchzuführen, oder er brachte das Mädchen um und ergriff die Flucht. Wir beratschlagten und kamen zu der Überzeugung, dass Plump die erste Lösung vorziehen und entsprechend handeln würde.
    Wenn wir nur gewusst hätten, wo der Kerl untergekrochen war.
    Die Fahndung nach James Plump wurde verstärkt und aufVilmaYoung ausgedehnt, aber suchen Sie mal in New-York zwei Menschen, die allen Grund haben, sich unsichtbar zu machen.
    Jedes Mal wenn das Telefon klingelte, fuhren wir zusammen. Wir erwarteten jeden Augenblick, dass irgendetwas passiert war, aber das, was wir hörten, waren nur Routinerapporte.
    Wright war zu Hause, und die zwei Dagos saßen im Hotel. Wir zweifelten nicht daran, dass sie von dort aus eine fieberhafte Tätigkeit entwickelten. Aber wie wir sie kannten, würden sie keinen Fernsprecher benutzen, sondern Boten, und es war ja nicht möglich, jeden zu beobachten oder zu verfolgen, der dort ein und aus ging. Auch Wrights Telefon schwieg bis auf einige unbedeutende Gespräche.
    Um drei Uhr fünfundvierzig kam ein neuer Anruf. Als ich die Stimme hörte, glaubte ich an eine Sinnestäuschung.
    »Hallo, ist da Mr. Cotton?«, fragte eine helle Frauenstimme.
    »Ja, ich bin es, Vilma. Ich freue mich, von Ihnen zu hören. Was kann ich für Sie tun?«
    Phil nahm den zweiten Hörer auf und gab mir einen Rippenstoß.
    »Hören Sie, Jerry. Ich darf doch Jerry sagen?«
    »Selbstverständlich dürfen Sie das. Was haben Sie auf dem Herzen? Ich habe schon geglaubt, Sie wären vom Erdboden verschwunden.«
    »Machen Sie keine Witze. Mir ist es sehr ernst. Ich möchte mit Ihnen sprechen.«
    »Das tun Sie ja.«
    »Ja, aber am Telefon geht das nicht. Geben Sie mir Ihr Ehrenwort, dass Sie mich weder verhaften noch aus einem anderen Grund festsetzen, dann können sie zu mir kommen.«
    »Ich bin einmal zu Ihnen gekommen, und daran werde ich noch in den spätesten Tagen denken.«
    »Diesmal meine ich es ehrlich. Ich habe die Nase voll. Ich will aussteigen.«
    »Angst?«
    »Nennen Sie es meinetwegen so. Ich habe genug.«
    »Schön, Sie haben mein Wort. Ich werde Sie nicht hochnehmen. Sollte unsere Unterredung nicht zu dem gewünschten Erfolg führen, haben Sie eine Stunde Frist. Dann sind wir hinter Ihnen her, und außerdem werde ich mich natürlich sichern, wenn ich zu Ihnen komme.«
    »Sie müssen allein kommen. Was ich Ihnen zu sagen habe, lasse ich nur unter vier Augen los.«
    »Ich will es riskieren, aber glauben Sie nicht, Sie könnten mich noch mal in eine Falle locken.«
    »Für so dumm halte ich Sie nicht. Wir sind also einig?«
    »Insofern, als ich Ihr Haus oder Ihre Wohnung allein betrete und auch allein, dass heißt, ohne Sie, wieder weggehe.«
    »Das genügt mir. Kommen sie nach der 63. Straße West 107. Es ist ein Apartmenthouse, und ich wohne dort im fünften Stock, Apartment 104.«
    »Ist es
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