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0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

Titel: 0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten
Autoren: Schüsse aus dem Geigenkasten
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können wir uns auf allerhand gefasst machen.«
    »Das fürchte ich auch«, meinte Mr. High, »und darum werden wir genau das tun, um was die Stadtpolizei uns gebeten hat. Vielleicht können wir die Auseinandersetzung noch im Keim ersticken.«
    »Wenn nicht, dann wird sich in der nächsten Zeit einiges tun, und die Totengräber werden Überstunden machen müssen«, meinte ich.
    »Na, dann rein ins Vergnügen«, sagte mein Freund und stand auf.
    Ich folgte seinem Beispiel. Es war nutzlos, viel zu reden und zu überlegen. Jetzt war jede Minute kostbar. Wahrscheinlich wurden die Pistolenmänner der beiden mächtigen Gangstervereinigungen bereits alarmiert.
    Bevor wir uns auf die Beine machten, gingen wir zu unserem Kollegen Neville, der noch aus der Zeit der Bandenkämpfe während der Prohibition übrig geblieben und darum in solchen Sachen Experte war.
    »Ich gebe euch einen guten Rat«, meinte er grinsend. »Geht nach Hause, betrinkt euch und legt euch schlafen. Ich fürchte, ihr könnt an dieser Schweinerei nichts mehr ändern, und sobald man das erst mal weiß, gibt es nur das eine Rezept, das ich euch eben gesagt habe. Wenn ihr wieder wach werdet, hat es noch ein paar Tote gegeben, und die Burschen beruhigen sich wieder. Wenn ihr eure Nasen dazwischensteckt, lauft ihr Gefahr, dass sie euch abgeklemmt werden.«
    »Das Rezept war vielleicht mal gut, als du noch jung warst, Neville«, sagte ich, »aber heute geht das nicht mehr. Ich bin der Ansicht, es werden noch ein paar Leute dran glauben müssen. Wir kommen nicht darum herum, uns an diesem Spiel zu beteiligen. Aber wir werden die Ruhe nicht verlieren und den Kopf schon gar nicht.«
    »Wenn ihr absolut wollt, gibt es nur ein Mittel«, sagte Neville nachdenklich.
    »Ihr müsst den alten Guffy Wright besuchen und anschließend Carlo Ponzo. Guffy Wright ist, auch wenn er sich nicht mehr aktiv betätigt, immer noch der größte Karpfen im Teich des Syndikats. Und Ponzo spielt die gleiche Rolle bei der Mafia. Wenn ihr die beiden dazu bringt, den Zirkus abzublasen, habt ihrs geschafft.«
    Ich holte meinen Jaguar aus der Garage, und dann machten wir uns mit verdammt wenig Hoffnung auf den Weg. Wir hatten uns entschlossen, zuerst zu versuchen, Carlo Ponzo, den Mafia-Boss, vorzunehmen.-Sie werden vielleicht erstaunt sein, zu hören, dass das FBI und seine G-men nicht einfach anrücken und diese Herren einkassieren. Das wäre natürlich ein probates Mittel, aber das haut trotzdem nicht hin. Auch nicht der cleverste Staatsanwalt der USA - und wir haben verdammt tüchtige District Attorneys - wäre imstande, einem Ponzo oder einem Wright auch nur die geringste Verfehlung gegen die Gesetze nachzuweisen.
    Es gibt nur einen Weg, auf dem die meisten doch einmal gefasst werden, und das ist der über die Steuerfahndung. Früher oder später hat er die Meute auf dem Hals, und dann bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich zu verschwinden. Genauso wie es ihr Idol Lucky Luciano gemacht hat, der jetzt in seiner Heimat den Engel der Armen und Enterbten spielt.
    ***
    Carlo Ponzo residierte in der 8 9.Straße 337, dicht am Riverside Drive. Also stinkvomehm, wie es sich gehört. Als wir an seinem kleinen Palazzo vorfuhren, war das eiserne Gartentor geschlossen. Dahinter standen ein paar Burschen, mit denen bestimmt nicht gut Kirschen essen war.
    Wir stiegen aus und schlenderten näher. Unsere Hände hielten wir vorsichtshalber in Sichtweite. Die Kerle machten einen nervösen Eindruck, und in diesem Zustand sitzen die Kanonen locker.
    »Wir sind G-men«, sagte ich. »Wir möchten Mr. Ponzo sprechen.«
    »Okay«, knurrte der eine, während der andere im Pförtnerhaus verschwand. Wir hörten, wie er telefonierte.
    Nach zwei Minuten kam er zurück. Es wurde gemurmelt, und dann kam die Frage:
    »Legitimation?«
    Wir zeigten ihnen unsere blaugoldenen Sterne. Die Tür sprang auf, und wir steuerten unseren Wagen nach drinnen, in Richtung des weißen Hauses. Ein Kasten mit vielen Säulen und noch mehr Stuck. Der eine der Gorillas hängte sich aufs Trittbrett, wobei er was Unverständliches brummte.
    Wir stiegen aus und kletterten die wenigen Stufen zur Veranda hinauf. Die Haustür wurde geöffnet. Dahinter stand ein weißhaariger Butler, der uns mit tiefer Verbeugung empfing. Aber das konnte uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich im Hintergrund der Halle ein paar Gestalten herumdrückten, die denen an der Pforte glichen, wie eine Handgranate der anderen.
    Mr. Ponzo war
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