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0182 - Der Seelenfresser

0182 - Der Seelenfresser

Titel: 0182 - Der Seelenfresser
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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auch, daß sein Amulett jetzt verloren war und eine Verbindung mit etwas anderem eingehen würde!
    Mit dem Stein der Druiden!
    »Der Teufel soll es holen«, knurrte er verbittert. Mit ihm auf der Schulter raste der Gnom durch einen Korridor, als handle es sich bei seiner Last um einen Fetzen Papier.
    Wieder durchschritt er eine Wand.
    Und kam in dem Raum an, der Zamorras Schicksal werden sollte… !
    ***
    Creag Mhoir suchte den Raum auf, in welchem in gläsernem Schrein, auf samtenem Tuch, der Druidenstein lag und erwartungsvoll pulsierte in seinem leichten Glühen.
    Creag Mhoir hielt das Amulett in den Händen, das Zamorra längst nicht mehr gehorchte, weil die negative, schwarze Magie es umgepolt und jetzt aus Zamorras Brust herausgesprengt hatte.
    Mit langsamen Schritten näherte sich Creag Mhoir dem Druidenstein.
    Schweigend verneigte er sich - er, der Wächter und Diener zugleich war, sich dabei aber nicht bewußt war, zu dienen!
    öffne den Schrein!
    Das Amulett, diese silberne Scheibe mit dem Abbild der Standing Stones im Zentrum, blieb in der rechten Hand. Mit der linken öffnete Creag Mhoir den Schrein. Die gläserne Kuppel schwebte jetzt senkrecht empor, um in einem Meter Höhe über dem Tuch zu verharren.
    Der Druidenstein funkelte begierig.
    Creag Mhoirs Hand mit dem Amulett senkte sich. Der wahnsinnige Druide befolgte den Befehl, führte ihn exakt aus.
    Nichts konnte ihn mehr aufhalten.
    Da berührte das Amulett den Stein.
    Da verschmolz es mit ihm!
    Die silberne Scheibe, die Kraft einer entarteten Sonne in dem handtellergroßen Amulett konzentriert, sank auf das samtene Tuch nieder, und im Zentrum gab es jetzt nicht mehr das Stone-Abbild, sondern den Druiden-Stein, der mit seiner Ausdehnung aber auch die Tierkreiszeichen in sich aufgenommen hatte.
    Ihm umgab jetzt das Silberband mit den undeutbaren Hieroglyphen!
    Und Creag Mhoir lachte!
    Das Lachen eines Irren brach aus ihm hervor, während er herumwirbelte und aus dem Raum stürmte. Er lachte noch, als er längst draußen war.
    Sein Lachen verwehte, und der gläserne Schrein schloß sich wieder über dem Druidenstein, der jetzt seine und die Macht des Amuletts in sich vereinte.
    Er war stark wie nichts anderes, und er war jetzt in der Lage, jederzeit alle Barrieren zu überwinden und ohne die Hilfe des Druiden zu handeln.
    Deshalb würde auch der Druide sterben und mit ihm der PALAST vergehen, der nicht mehr benötigt wurde.
    Der Zeitpunkt, der alles entschied, rückte immer näher.
    ***
    Zamorra nahm die Szene mit einem Blick in sich auf. Ein Altarstein mit einer Erhöhung, auf der zwei Bücher lagen… und auf der Fläche des überzogenen Altars lag ein junges Mädchen…
    Der Veränderte spürte den Zauberbann, der sie lähmte, und er registrierte mit seinen Para-Sinnen auch die fast angenehme Finsternis, die die beiden Bücher einhüllte. Schwarze Magie, Höllenkraft…
    Da flog sein Kokon vor dem Altar auf den Boden!
    »Mistkerl…« zischte Zamorra, der Veränderte, dem Gnom zu, der sich den Schuh aber nicht anzog. Mit Zeige- und Mittelfinger einer Hand begann das Pelzmonster jetzt den Kokon wieder aufzuschneiden.
    Zamorra spannte die Muskeln. Er hatte die Stärke dieses unscheinbar wirkenden Wesens kennengelernt und wußte jetzt, wie er sich zu verhalten hatte, um es dennoch auszuschalten. Er wartete nur darauf, daß er zur Gänze von dem Spinnen-Kokon befreit wurde, um dann zuzuschlagen.
    Daß das Mädchen auf dem Altar dem Tod geweiht war, wußte er, seit er die Bücher gesehen hatte und die Kugel, die in der Luft pendelte. Die hatte auf ihn aber keinen Einfluß, weil er selbst umgepolt worden war!
    Und er selbst sollte hier auch geopfert werden!
    Das mußte zu verhindern sein.
    Der letzte Kokon-Rest brach zur Seite weg. Zamorra wollte sich hochschnellen, als direkt in seinem Sichtfeld Creag Mhoir aus der Wand kam, dessen Augen grün leuchteten!
    Creag Mhoir schrie eine Bannformel. Die schwarze Magie wirkte sofort. Zamorras Kräfte versiegten. Er konnte den Gnom nicht mit einem Taekwon-Do-Tritt beiseiteschleudern und aufspringen.
    »Creag!« rief er den Druiden an. »Creag, unterliegst du keinem Irrtum? Ich stehe doch auf deiner Seite…«
    »Um so stärker wirst du den Stein machen«, kicherte der Wahnsinnige.
    Der glaubt ja tatsächlich, was er sagt, durchfuhr es Zamorra, den jetzt das Grauen packte. Ohne sein Amulett war er dem Burschen hilflos ausgeliefert, weil dessen Druiden-Kraft schon von Natur aus weit stärker war als Zamorras
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