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0182 - Der Seelenfresser

0182 - Der Seelenfresser

Titel: 0182 - Der Seelenfresser
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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erkannte sofort, was passiert war.
    »Wenn du es mir nimmst, werde ich sterben«, bestätigte Zamorra seine Gedanken. »Wage es, aber du wirst es nicht tun!«
    »So gut kennst du mich?«
    Diesmal war es Merlin, in dessen Tonfall Unverhohlener Spott mitschwang. Und er meinte es ernst. Hier irrte Zamorra, der veränderte Zamorra. Niemals würde der Magier zögern, einen Einzelnen, noch dazu dem Bösen Verfallenen zu richten, wenn dies dem Wohle der Allgmeinheit dienlich war. Daß dieser Jemand in diesem Fall Zamorra hieß, versetzte ihm zwar einen Stich, änderte aber nicht das Geringste!
    Eine unnatürliche Ruhe befiel ihn plötzlich. Kalt interessiert starrte er auf den Stern, den er einst vom Himmel geholt hatte, um ihn zu einem Amulett zu formen, das lange Zeit von Leonardo de Montagne zweckentfremdet wurde und nun endgültig im Auftrag des Bösen zu stehen schien.
    Er konnte es noch immer nicht fassen. Der Stein der Druiden war vorübergehend vollkommen aus seinen Gedanken getilgt.
    Er mußte es tun, bevor es auch dafür zu spät war.
    Was es war, darüber gab es keinen Zweifel.
    Zamorra - mußte sterben!
    ***
    Im gläsernen Schrein, auf samtenem Tuch pulsierte etwas, das nicht Leben war und auch nicht Tod, das weder in menschlichem Sinn intelligent noch stupide war. Seine Existenz verlief in Bahnen, die menschlichem Geist verschlossen bleiben mußten.
    Aber es dachte und plante und wollte Böses!
    Früher war das anders gewesen. Vor dem Umbruch. Da war das genaue Gegenteil der Fall gewesen. Die Kräfte des Lichts, der Weißen Magie, hatten in ihm gewohnt und gewirkt. Sieben Weiße Priester hatten es am Heiligen Tag erschaffen.
    Damals…
    Heute war die Situation um hundertachtzig Grad verkehrt. Der Stein der Druiden suchte die Expansion, die Machtausdehnung. Er war stark, sehr stark, aber diese Stärke konnte nur dann aus ihm heraus und etwas bewirken, wenn ihm ein parabegabtes menschliches oder druidisches Gehirn als Mittler zur Verfügung stand. Desweiteren benötigte er immer noch die Kristallstrukturen des PALASTES, um in die Äußere Welt ausgreifen zu können.
    Das alles waren Hemmnisse, die es zu beseitigen galt. Dazu aber brauchte der Druidenstein Merlins Stern!
    Mit ihm wollte er die Symbiose eingehen, die nötig war, um alle Fesseln von sich zu streifen und völlig autark agieren zu können.
    Zamorra war nur noch Ballast, wenn erst einmal der Stern in seiner Gewalt war. Der Franzose würde sterben - so oder so.
    Der Druidenstein gab Creag Mhoir den Befehl:
    Zamorra, der Veränderte, unterdrückte eine Verwünschung. Seine Hände tasteten wieder nach dem Amulett. Nach wie vor war es fest mit seiner Brust verwachsen.
    Der Veränderte starrte die hagere Gestalt an, die sich vor ihm aufgebaut hatte. Daneben tobte eine pelzige Kreatur und schrie unverständliche Laute. Über dem Mann in der Druidenkutte schwebte ein kristallenes Gitter, das ständig seine Struktur veränderte.
    »Wer bist du?« stieß Zamorra hervor.
    Der Alte kicherte. In seinen Augen flackerte der Wahn. »Das ist eine gute Frage«, sagte er schrill. »Aber ich weiß nicht, ob ich sie dir beantworten werde. Aber auf die Frage, die du gleich aussprechen wirst, kann ich dir die Antwort schon jetzt geben. Du wirst sterben.«
    »Versuche mich zu töten, und du erlebst dein blaues Wunder, Alter«, zischte der Veränderte und ballte die Fäuste. Er vertraute auf den Schutz seines Amuletts.
    Zamorra sah, wie sich die Augenfarbe des Mannes vor ihm veränderte. Sie wechselte von Schwarz zu Schockgrün. Dem Grün der Druiden!
    Achtung! schrie es in ihm.
    Aber der Angriff ging nicht von dem Druiden aus. Der gab nur den Befehl!
    »Pack ihn!« sagte er und zeigte mit seiner dürren Hand auf Zamorra.
    Fast im gleichen Moment sprang der pelzige Gnom. Zamorra wurde von dem Angriff überrascht; er hatte den Gnom für Augenblicke aus den Augen gelassen, als er die Farbe der Druidenaugen wechseln sah. Dabei war das nur ein Ablenkungsmanöver gewesen, um dem Gnom eine günstige Position zu verschaffen!
    Und wie stark das Biest war, erlebte der Veränderte, als der Gnom ihn im Ansprung zu Boden warf.
    Zamorra konzentrierte sich auf das Amulett. Es sollte den Angreifer vernichten.
    Es glühte hell auf - und im nächsten Moment erlebte Zamorra die größte Überraschung seines Lebens.
    Das Glühen erlosch!
    Das Amulett war abgeschaltet worden!
    Und Creag Mhoir holte Zamorra zu sich!
    ***
    Wieder brach das Licht aus dem Felsen. Der Energiefinger zuckte diesmal
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