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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte.
    ***
    Zamorra und Nicole lebten! April fühlte unsägliche Erleichterung. Denn wenn sie wirklich tot gewesen wären, hätte man auch ihre Köpfe verhüllt, als sie in die Decken gerollt worden waren.
    Nico, der Bär, stand nachdenklich da, sah herüber und rieb an seiner Nase. April kniete neben den beiden Reglosen nieder. »Zamorra!« flüsterte sie. »Nicole!«
    Plötzlich erhob sich eine der beiden Katzen. April entsann sich des Kastens und der eigentümlichen Dinge, die John Shaker getan hatte. Dies waren die beiden Katzen! Welche Bedeutung hatten sie in diesem sinnverwirrenden Teufelsspiel?
    Die Katze kam heran. Unwillkürlich streckte April die Hand aus und streichelte das Tier. Die Katze begann an Nicoles Decke zu zerren und gab eigenartige Laute von sich. Es war, als versuche sie, menschliche Laute zu imitieren.
    Ein Name?
    Nicoles Name?
    Aus grünen Augen sah die Katze April an. Es war ein eigenartig flehender Blick, den April nicht verstand.
    »Nich«, artikulierte die Katze. »Nich Nikorr«, und dabei zerrte sie wieder an der Decke. Dann wiederholte sie es bei Zamorra. Wieder dieser helle Fauchlaut und dann etwas, das wie »Ssa-murr-rra« klang.
    Verständnislos betrachtete April die Katze, die jetzt zu dem anderen Tier hinüberlief. Und da lag auch das Amulett. Bjern Grym war hinübergegangen und hatte sich davor auf die Decksplanken gekniet.
    Die Katze gab wieder seltsame Laute von sich und schnupperte an dem Amulett. Dann faßte sie umständlich mit den Zähnen nach der Kette und begann sie über den Rücken der anderen Katze zu zerren.
    April Hedgeson glaubte plötzlich in einen Abgrund zu stürzen. Von einem Moment zum anderen wurde ihr klar, was hier geschehen sein mußte.
    »Nein…« flüsterte sie entsetzt und starrte die beiden Katzen an.
    Ihr Flüstern wurde zu einem Schrei des namenlosen Entsetzens.
    »Nein!«
    ***
    Außerhalb von Saló stoppte John Shaker den Wagen wieder. Fast wäre es wiederum schiefgegangen. Er hatte nicht in Betracht gezogen, daß sich auf dem See einiges ereignet haben konnte, und er hatte auch vergessen, daß in der Dimension des Höllenfürsten Zeit vergangen war, die die Menschen nutzen konnten.
    Er war ein wenig außer Atem geraten. Der abrupte Rückzug und die rasende Fahrt, um aus dem Sichtbereich der Verfolger zu kommen…, aber noch war die Gefahr nicht ausgestanden. Dieser Bjern Grym konnte auf die Idee kommen, per Auto die Verfolgung aufzunehmen. Der Chevy war zwar dank des starken Motors nicht gerade langsam, aber dieser Sportwagen, den Shaker nie zuvor gesehen hatte und der deshalb äußerst selten sein mußte, war mit Sicherheit schneller.
    Die Katzen!
    So wenig Zeit Shaker auch gehabt hatte, hatte sie doch ausgereicht, ihn die beiden Tiere auf dem Deck des schleppenden Fischerschiffes wahrnehmen zu lassen. Wider Erwarten hatten sie also überlebt und waren sogar an Bord genommen worden.
    Er mußte sie haben. Aber so einfach würde er jetzt nicht mehr an sie herankommen. Er mußte die kleine Kristallkugel einsetzen.
    Es gefiel ihm nicht, daß er sie in letzter Zeit immer häufiger benutzen mußte, aber dann tröstete er sich wieder mit dem Gedanken an die Unsterblichkeit, die ihm Asmodis gewähren würde.
    Aber er hatte auch gehörig dafür zu zahlen - für die Hilfestellung der Dämonen bei dieser Aktion.
    Ich werde immer abhängiger! dachte er.
    Er fuhr den Wagen neben einer kleinen Baumgruppe an den Straßenrand. Dann zog er wieder die Kugel hervor und begann sich auf die beiden Katzen wie am Vormittag, als er das Einzeltier gelenkt hatte, zu konzentrieren. Und er rief die beiden Tiere zu sich.
    Immer machtvoller wurde sein Rufen.
    Und zwang sie herbei!
    ***
    Bjern Grym fuhr herum. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er April Hedgeson an, weil er sich deren Reaktion nicht erklären konnte. Wie von der Feder geschnellt sprang er auf, stand auch schon vor ihr und hatte mit beiden Händen ihre Schultern umspannt, um sie heftig zu schütteln.
    »Hör auf!« schrie er sie an.
    Ihr Schrei brach jäh ab.
    »Was ist los?« fuhr er sie an.
    April Hedgeson zitterte. Die Tochter eines Mannes, der sich dem Teufel verschrieben hatte und von diesem geholt worden war, starrte auf die beiden Katzen.
    Sie streckte den Arm aus.
    »Das sind sie!« stieß sie hervor. »Das sind Zamorra und Nicole! Sie…« Sie wirbelte herum, sah wieder zu den reglosen Körpern in den Decken. »Ein Seelentausch! Dieser Shaker hat einen Seelentausch vorgenommen! Er hat… er hat ihre
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