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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Was liegt an?«
    Er verlangsamte das Tempo des schwarzen Bitter CD. So konnte er sich besser auf das Telefongspräch einstellen.
    Arthur war der Butler und gewissermaßen »Familienbesitz«.
    »Der polizia stradale ist auf einer Streifenfahrt in der Nähe von Garda eine am Ufer ausbrennende Yacht aufgefallen. Man konnte sie als Ihr Boot identifizieren, Mister Grym. Mir wurde aufgetragen, Sie unverzüglich zu informieren und…«
    »Danke, Arthur, aber ich habe die Yacht bereits selbst gefunden. Ich bin auf der Rückfahrt und kurz vor Saló. Ich muß mit dem zweiten Boot auf den See hinaus.«
    »Die Polizei möchte sich mit Ihnen unterhalten, Sir…«
    »Dann soll die Polizei zum Hafen, kommen, Arthur«, gab Bjern Grym Bescheid. »Es geht hier offenbar um etwas mehr als eine ausgebrannte Yacht.«
    »Ich werde es den Herren ausrichten, Sir«, verabschiedete sich der Butler aus der Leitung.
    »Bestellen Sie Liv einen schönen Gruß von mir«, rief Bjern noch, ehe es leicht knackte und er selbst auch auflegte.
    »Wer ist denn Liv?« fragte April auf dem Beifahrersitz.
    Bjern schmunzelte. »Mein derzeitiger Schmarotzer«, erklärte er. »Blondes Gift aus Schweden…«
    Er bremste noch weiter ab, weil sie den Hafen bereits erreicht hatten. Der schwarze, flache Wagen rollte auf den Pflastersteinen aus.
    »Da laufen zwei Schiffe ein«, sagte April Hedgeson erstaunt. »So früh kommen die Schiffe schon zurück? Die…«
    Sie unterbrach sich, weil sie in diesem Augenblick erkannte, daß das kleinere Boot geschleppt wurde.
    »Die AURORA!« stieß sie hervor.
    Bjerns Kopf ruckte herum.
    »Das Fallenschiff?«
    Sie nickte und stieß die Wagentür auf. Bjern sprang gleichzeitig auf der anderen Seite ins Freie, aber er erkannte noch etwas anderes.
    Den Mann, der vorn am Pier stand und zu den Schiffen hinübersah!
    »Shaker!« schrie der Skandinavier wütend auf.
    ***
    »Shaker!« schrie Giovanni Velono. »Da steht der Schweinehund!« Mit ausgestrecktem Arm zeigte der Fischer auf die Gestalt am Pier. »Das ist der Mistkerl…«
    Gleichzeitig wurde die Katze unruhig, die mit einer Pfote das Amulett berührte. Aber niemand achtete sonderlich auf das Tier.
    Giovanni lief zum Bug der STELLA, um als erster an Land springen und den Gegner wie ein Stier den Torero angehen zu können. Gleichzeitig rollte ein schwarzes Sportcoupé im Hafen aus und spie einen Mann und eine Frau aus.
    Ihr Gesicht erkannte Giovanni nicht sofort, aber den feuerroten Einteiler hatte er sich gemerkt und erstarrte. Wie kam die Frau in den Wagen?
    Und dieser verdammte Shaker!
    Der hörte von zwei Seiten seinen Namen, wirbelte herum und hetzte in weiten Sprüngen davon. Giovanni nahm Maß und erreichte jetzt das Pier.
    Dennoch hatte Shaker einen zu großen Vorsprung, aber der blonde Sportwagenfahrer war näher dran und setzte dem Amerikaner ebenfalls nach.
    Shaker verschwand vom Hafengelände.
    Der Fischer legte einen Spurt vor wie lange nicht mehr und kam doch nicht mehr rechtzeitig! Als er auf die Straße hinausbog, sah er, wie der Sportwagenfahrer seinen Lauf abstoppte. Motordröhnen erklang, und dann fegte ein alter Pritschenwagen davon.
    Auch Giovanni blieb jetzt stehen. Der Blonde kehrte langsam zurück. Als er näher herankam, glaubte Giovanni ihn schon ein paarmal gesehen zu haben. »Signor Grym?«
    Bjern Grym nickte. »Wie kommen Sie an den Burschen?« fragte er.
    »Das gleiche könnte ich Sie fragen«, sagte Giovanni und berichtete von den Vorfällen auf See.
    »Damit schließt sich ein Kreis«, sagte Grym, während sie langsam auf den Sportwagen zugingen. »Und Ihnen hat er nur die Benzinleitung durchgerissen, während er mir eine Yacht zerstört hat. Und ich fürchte, er hat noch so einiges auf dem Kerbholz.«
    April Hedgeson war bereits zum Pier gelaufen. Dort wurden soeben beide Schiffe festgemacht. Nico, der Bär, schien es sich mit dem Fischfang anders überlegt zu haben und wollte anscheinend nicht noch einmal an diesem Nachmittag hinausfahren.
    April turnte an Bord der Stella. »Zamorra! Nicole!« hörte Giovanni sie rufen und sah sie neben den beiden leblosen Körpern niederknien, die man in Decken gehüllt hatte, damit sie sich in ihrer Badekleidung nicht erkälteten. Wer wach ist, bewegt sich und hält sich dadurch warm, aber hier war Vorsicht geboten.
    Auch Giovanni und Bjern Grym kletterten jetzt auf das Deck. Das erste, was dem Skandinavier auffiel, waren die beiden Katzen, von denen eine ihre Pfote auf einem silbernen Amulett liegen
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