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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den niedrigen Schalensitz gezwängt hatte, dann wieselte er um den Wagen herum und klemmte sich hinter das Lenkrad. Augenblicke später schoß der schwarze Bitter CD davon. Fast lautlos flüsterte die große V8-Maschine unter der Haube, die 230 PS entfesseln konnte, wenn es darauf ankam.
    Wie ein schwarzer Pfeil surrte der große Sportwagen über die Straße.
    ***
    Er schwebte in einem grauen Nichts. Unendlichkeit erstreckte sich in alle Richtungen, und im Zentrum dieser Unendlichkeit schwebte ein gigantischer Thron aus blauschwarzen Kristallen. Eine Aura bösartiger Energien ging von diesem Thron aus, strahlte nach überall. Doch gleichzeitig war da auch etwas, das diese Energien unschädlich machte, abschirmte, so daß die unheilvolle Wirkung nicht zum Tragen kam. Ein normales menschliches Gehirn wäre ungeschützt unter dem Ansturm dieser dunklen Kraft unverzüglich erloschen…
    Eine Gestalt saß auf diesem Thron. Der Seelenhändler erschauerte unwillkürlich und wandte den Blick ab. Sein Verstand vermochte den Anblick nicht zu ertragen. Ein scheußliches, unerträgliches Ungeheuer starrte den Seelenhändler an, mächtig und gewaltig in seiner ekelhaften Bösartigkeit. John Shaker vermochte die wahre Gestalt dieses Wesens nicht zu erkennen. Sobald er es wagte, zum Thron zu sehen, vernebelte etwas seinen Verstand, ließ die Eindrücke verwischen. Er war gezwungen, den Blick ehrfurchtsvoll zu senken.
    »Diesmal sind die Rollen vertauscht«, dröhnte die Stimme des Fürsten der Finsternis. »Diesmal bin nicht ich derjenige, der beschworen wird, tunlichst zu erscheinen, sondern ich habe dich zu mir geholt!«
    »Weshalb, Erhabener?« hauchte John Shaker.
    »DU BIST EIN NARR!« brüllte der Fürst der Finsternis. »Du planst zu schlecht. Schon mehrfach hast du nur durch Glück und Zufall überlebt. Selbst Samuel bist du verpflichtet, vergiß das nicht!«
    »Ich denke stets daran«, flüsterte der Seelenhändler.
    Er begriff nicht, was er in dieser teuflischen Unendlichkeit sollte. Er begriff nur, daß der Fürst der Finsternis ihn zu sich geholt hatte, nachdem Bjern Grym ihn niederschlug.
    »Und ich harre der Seelen, die du mir versprochen hast!« schrie der oberste Dämon. »Professor Zamorra, Nicole Duval und Bill Fleming! Wie willst du den dritten finden, du Narr? Du handelst zu überhastet! Plane sorgfältiger!«
    »Ja«, stöhnte der Seelenhändler.
    »Ich warne dich«, grollte der Herr der Schwarzen Familie. »Ich lechze nach den Seelen. Du hast sie mir versprochen, und ich bin ein ungnädiger Gläubiger. Wenn du versagst, wirst du nicht die Unsterblichkeit erhalten, sondern im Gegenteil wünschen, nie geboren zu sein. Denn mein Zorn und meine Rache wären bis in die Unendlichkeit.«
    »Ja, Erhabener«, murmelte Shaker dumpf.
    »Zweimal ist dir bereits geholfen worden, und die Gegenleistung steht noch aus«, stellte der Fürst der Finsternis grimmig fest. »Das erste Mal durch Samuel, und jetzt durch mich. Denke dir etwas aus, wodurch du ihn und mich besänftigen kannst. Und vergiß nicht: ES WIRD KEIN DRITTES MAL GEBEN, DASS DIR EINER VON UNS BEI DIESER AKTION HILFT. VON NUN AN BIST DU GANZ AUF DICH ALLEIN GESTELLT. ERWEISE DICH DER UNSTERBLICHKEIT ALS WÜRDIG, DIE DU ERSTREBST!«
    Wie Paukenschläge hämmerten die Worte Asmodis’ auf den Seelenhändler ein.
    »Bring mir die drei Seelen!« schrie der Fürst der Finsternis.
    John Shaker erschauerte.
    »Ich höre und gehorche«, murmelte er entsetzt. »Ich höre und gehorche…«
    Und der Fürst der Finsternis schleuderte ihn aus der unendlichen Sphäre hinaus, zurück auf die Erde.
    »Ich höre und gehorche…«
    ***
    Sie holten die Kiste an Bord.
    Nico, der Bär, besaß an Bord der STELLA DI GARDA so etwas Ähnliches wie einen Enterhaken an langer Schnur. Es kam vor, daß man diese Hilfe benötigte, um ein Netz einzuholen. Und der Bär war kräftig genug, diesen Enterhaken bis zu dem Holzkäfig zu werfen, in dem er sich verhakte. Um ein Haar wäre die Katze, die auf dem Käfig in eigenartiger Haltung kauerte, von dem Wurf »über Bord« gefegt worden. Aber dann holte Nico den Kasten ein. »Es geht nicht an, daß das Tier da draußen kaputtgeht«, knurrte er und hievte den Kasten zur STELLA hinauf. Die Katze klammerte sich verzweifelt an die Drahtmaschen.
    Auch die anderen waren jetzt an Bord der STELLA zurückgegangen. Die leblosen Körper der beiden Menschen von der Yacht lagen auf dem Achterdeck der Stella. Jo und ein anderer Mann machten sich bereit, die
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