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018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

Titel: 018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!
Autoren: A. F. Mortimer
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Flüssigkeit in die lodernde Flamme, die aus der Glasschale schlug.
    Ein leises Knistern, ein Zischen war zu hören.
    Dann stieg plötzlich ein hellgrauer Rauchpilz hoch. Der seltsame Rauch schien zu leben. Er formte sich innerhalb weniger Sekunden zu einer menschenähnlichen Figur. Zu einer Gestalt, die an einem Galgen hing.
    Clara Brown starrte gebannt auf die hellgraue Erscheinung.
    »Gary Davis!« murmelte sie eindringlich. Immer wieder nannte sie diesen Namen. Immer lauter sprach sie ihn aus.
    Die Sitzung der Hexe war unheimlich.
    Sie führte etwas Böses im Schilde.
    »Gary Davis!« sagte sie immer wieder, als wäre die Gestalt, die vor ihr am Galgen hing, jener Gary Davis.
    Ihre Augen weiteten sich.
    Mit einem Mal begann sie zu weinen. Doch es waren keine Tränen, die über ihre Wangen rollten.
    Es war Blut.
    Die Hexe weinte Blut!
    Mit einer raschen Bewegung warf sie das aus der Zeitung herausgeschnittene Bild von Gary Davis in die Glasschale.
    Sofort ergriff es die Flamme.
    Wenige Sekunden später fiel die Flamme zusammen. Ein großer Aschenberg verschwand, als hätte ein gewaltiger Windstoß ihn aus der Schale gefegt.
    Clara wischte sich kichernd das Blut von den fahlen Wangen.
    Sie sah furchterregend aus, als sie sich erhob. Sie blies die schwarze Kerze1 aus, warf die Vorhänge zur Seite und zog das Rollo wieder hoch.
    Die Sitzung war beendet.
    Das Unheil schwebte über Gary Davis.
    ***
    Gary Davis lag in einem Einzelzimmer der Intensivstation des Holy Cross Krankenhauses.
    Er lag steif wie ein Brett im Bett. Unzählige Schläuche aus Gummi und Plastik führten zu seinem Körper, Ein Wald von Flaschen mit verschiedenfarbigen Flüssigkeiten hing über seinem Bett.
    Er schlief.
    Eine Krankenschwester wachte an seinem Bett. Die Schwester wurde alle vier Stunden von einer anderen abgelöst. Man gab sich alle Mühe, den schwerverletzten Mann durchzubringen.
    Leise surrte das Telefon.
    Davis konnte es nicht hören. Die Schwester nahm den weißen Hörer von der Gabel und meldete sich mit unterdrückter Stimme.
    Sie lauschte, nickte dann, legte auf und ging aus dem Zimmer.
    Kaum war sie draußen, wurde Gary Davis seltsam unruhig.
    Er erwachte aus seinem tiefen Schlaf, blickte benommen nach den vielen Flaschen.
    Es war das dritte Mal, seit seiner Einlieferung ins Krankenhaus, dass er die Augen aufschlug.
    Sein Kopf war dick einbandagiert. Man hatte nur die Nase, die Augen und den Mund freigelassen.
    Davis wandte langsam den Kopf. Er sah sich mit einem aufgeregt flackernden Blick im Zimmer um. Er schien sich vor etwas zu fürchten.
    Die Unruhe wuchs immer mehr.
    Er schlug die Decke zurück. Er riss die Schläuche ab 1 und setzte sich auf. Die Ärzte hätten an ein Wunder geglaubt, wenn sie ihn in diesem Augenblick gesehen hätten.
    Davis rutschte aus dem Bett.
    Er stand sicher auf den Beinen. So, als hätte ihm niemand so schreckliche Verletzungen zugefügt.
    Sein Blick wanderte durch den Raum.
    Er entdeckte auf dem Medikamententischchen eine schlanke Schere.
    Sofort griff er danach. Mit nackten Füßen ging er zum Fenster und schnitt ohne Eile die Schnur von der Jalousie ab.
    Als er am Medikamententischchen vorbeikam, legte er die Schere wieder an ihren Platz zurück.
    Sein Blick wanderte starr zum Haken, der an der Innenseite der Tür montiert war. Er glotzte den Haken unentwegt an, näherte sich ihm, mit der Schnur in der Hand.
    Seine Bewegungen wurden mechanisch. Es war, als würde er unter irgendeinem Zwang stehen. Irgendetwas zwang ihn, aus der Schnur eine Schlinge zu formen. Irgendetwas zwang ihn, das andere Ende der Schnur an den Haken zu knüpfen.
    Irgendetwas zwang ihn schließlich, sich die Schlinge über den bandagierten Kopf zu streifen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde stand er unbeweglich da.
    Dann ließ er sich einfach fallen...
    ***
    »Er ist leider noch nicht vernehmungsfähig, Mr. Cool!« sagte die hübsche Krankenschwester, der die Schwesterntracht ebenso gut stand wie Brigitte Bardot.
    Sie hatte das blonde Haar hochgesteckt. Brad gefielen vor allem ihre himmelblauen Augen. Doch auch das andere war nicht minder schön anzusehen.
    »Ich bin in zehn Minuten wieder draußen«, sagte Brad und hob die Hand zum Schwur. »Heiliges Ehrenwort, Schwester.«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Drei Fragen nur«, sagte Brad. »Sie können mitzählen. Und hinterher lade ich Sie zum Abendessen ein. Ich würde an Ihrer Stelle nicht nein sagen. So ein einmaliges Angebot kommt nicht wieder.«
    Die
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