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0176 - Der Haß der Verdammten

0176 - Der Haß der Verdammten

Titel: 0176 - Der Haß der Verdammten
Autoren: Der Haß der Verdammten
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»Unter Umständen ist es nur der Versuch eines kleinen Gauners, an eine Menge Geld zu kommen. Ich möchte damit sagen, dass es vielleicht eine harmlose Geschichte ist. Vielleicht wird der Mann überhaupt nichts unternehmen, wenn er nichts bekommt. Aber leider nur vielleicht. Es sind Fälle vorgekommen, in denen der Erpresser sehr schnell einen Rückzieher gemacht hat, wenn er merkte, dass sich der Bedrohte ernsthaft zur Wehr setzte. Leider Gottes gibt es unendlich viele Arten von Erpressern. Wir führen hier ganze Kolonnen von Karteikästen, in denen die verschiedensten Gruppen und Typen registriert werden. Und fast von allen Gaunern, die irgendwann mal mit der Polizei zu tun hatten, haben wir Fingerabdrücke…«
    »Da müssen Sie aber eine Menge Fingerabdrücke haben«, sagte sie ungläubig.
    »150 000 000«, erklärte Phil.
    »Nur von Verbrechern?«, fragte sie entsetzt.
    »Nein, natürlich nicht. Sehen Sie, und wenn wir einen der Briefe prüfen könnten, würde vielleicht unser Experte einen Fingerabdruck darauf feststellen, den wir auch in der Kartei führen. In diesem Fall könnten wir dem Erpresser schnell auf die Spur kommen. Jedenfalls wüssten wir dann ziemlich bald, ob wir es hier mit einem alten Bekannten zu tun haben, oder ob es sich um einen Neuling handelt.«
    »Sie nehmen mich also ernst?«, fragte sie plötzlich, und ein unsicheres Lächeln lag um ihren Mund.
    »Aber gewiss, Mrs. Wilkerton. Schwere Erpressung mit angedrohter Kindesentführung ist ja wohl eine Sache, die ernst genommen werden muss.« Ich stand auf.
    »Sie werden sich um die Sache kümmern, Sir?«
    »Natürlich.«
    »Und Sie werden niemandem sagen, dass ich hier war?«
    »Ich verspreche es Ihnen.«
    »Vielleicht habe ich mich lächerlich gemacht«, meinte sie unsicher.
    »Ich bitte Sie! Ich erklärte Ihnen doch schon, dass es sich hier um eine Erpressung handelt, die in jedem Fall ernst genommen werden muss. Machen Sie sich also deswegen keine Sorgen. Am besten sprechen Sie selbst auch mit niemandem über Ihren Besuch beim FBI.«
    Sie versprach es. »Ich werde mich hüten.«
    Phil begleitete sie hinaus. Als er zurückkam, steckte er sich eine Zigarette an. »Was meinst du?«, fragte er.
    »Wahrscheinlich ein Anfänger.«
    »Wegen der vielen Briefe?«
    »Natürlich.«
    ***
    Eine halbe Stunde war ich beim Chef, Mister High, und trug ihm die Sache vor.
    Er überlegte einen Augenblick, dann erklärte er: »Geht uns eigentlich noch nichts an, Jerry, aber da die Frau nun schon mal bei uns war, sollten wir uns darum kümmern. Ich will aber Lieutenant Morris von der Stadtpolizei im Bezirk Riverdale anrufen.«
    Er ließ sich verbinden, sprach eine Weile mit Morris, und als er den Hörer aufgelegt hatte, sagte er: »Es ist in Ordnung. Die Sache bleibt unter uns. Sie haben alle Vollmachten. Ich muss heute noch nach Washington. Am Samstag bin ich wieder zurück.«
    Er gab mir die Hand, und ich ging wieder ins Office.
    Dort angekommen beauftragte ich zwei Leute vom Erkennungsdienst, so schnell wie möglich einen Bericht über Mary Wilkerton zu beschaffen.
    Es dauerte nicht sehr lange, bis mir mit der Rohrpost eine kleine rote Akte zugeschickt wurde.
    Bericht über Mary Christine Wilkerton, geboren am 26. Oktober 1931, wohnhaft in New York, Riverdale, Irvin Avenue 207.Tochter des Jimmy B. Lonegan, Arbeiter. Die Mutter, Ilse Lonegan. Der Bruder Joe, 1931 geboren, arbeitete bei dem Vater auf der Radoweath-Werft. Gegen kein Familienmitglied lag etwas vor. Die Lonegans lebten in erträglichen Verhältnissen in einer Arbeitergegend am Fiatbush in Brooklyn. Mary, die einzige Tochter, lernte 1948 George Frederic Wilkerton kennen, den damals neunundzwanzigj ährigen Sohn des Zigarettenpapierfabrikanten James Wilkerton aus Riverdale. Die beiden heirateten im Sommer 1951 in der St. Patricckathedrale in Manhattan. Im Juli 1953 wurde das Kind Harry geboren. Kurz vor Weihnachten 1954 verunglückte Georg Wilkerton auf einer Geschäftsreise nach Pittsburgh mit dem Auto tödlich. Seitdem lebte die Schwiegertochter mit dem Kind bei den Wilkertons in der großen Villa an der Irwin Avenue. Vorher hatte sie mit George und dem Kind in-Yonkers gelebt. Mary hatte die Grundschule besucht und war auf der Handelsschule gewesen. Sie wurde in dem Bericht als still, etwas träumerisch, auffallend hübsch und mäßig elegant 8 bezeichnet.
    Dann kam der Bericht über die beiden alten Wilkertons. Auch sie lebten still für sich, erhielten kaum Besuche und hatten kaum Kontakt mit
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