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0176 - Der Haß der Verdammten

0176 - Der Haß der Verdammten

Titel: 0176 - Der Haß der Verdammten
Autoren: Der Haß der Verdammten
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Trinker, den seine Frau nach Mitternacht auf die Straße gesetzt hatte und der vierzehnte war ein Einbrecher, den Polizisten gegen Mitternacht in Riverdale geschnappt hatten. Den Einbruch hatte er nach anfänglichem Leugnen eingestanden. Mit der Sache in der Irwin Avenue konnte er nach meinen Berechnungen nichts zu tun haben. Sein Einbruch hatte ihn seit neun Uhr beschäftigt. Er hatte vier Türen eines leer stehenden Hauses auf gebrochen, einen Panzerschrank aufgeschweißt und ein Safe ausgeraubt. Dazu hatte er mehrere Stunden gebraucht.
    Um halb drei beendeten wir die Verhöre.
    Ein ganzer Berg von Berichtsakten lag vor mir. Immer dann, wenn es ans Rätseln ging, mussten diese Akten wieder vorgenommen werden. Und es ging sehr oft ans Rätseln. Eine tiefe, trübselige Stille breitete sich dann aus. Keiner blickte den anderen an, und jeder litt unter dem Gefühl, dass er irgendwie versagte.
    Wer konnte die alte Frau ermordet haben? Wem hatte sie im Weg gestanden?
    Hatte sie vielleicht den Entführer überrascht? Wie kam sie dann aber hinauf in die erste Etage?
    Das Labor hatte festgestellt, dass sie von zwei Stahlmantelgeschossen aus einer 44er Pistole getötet worden war. Die beiden Kugeln hatten sichergestellt werden können. Nach Aussage des Spezialisten waren die Schüsse auf eine Distanz von etwa vier Yard abgefeuert worden. Peggy Wilkerton musste sofort tot gewesen sein.
    Die Fingerabdrücke an den Türen oben, im Kinderzimmer, an der Hoftür und an den Kellertüren stammten ausnahmslos vom Personal, von Mary und von Peggy Wilkerton.
    Das besagte nichts, denn wahrscheinlich hatte der Mörder Handschuhe getragen.
    Was hatte er gewollt, und was hatte er erreicht?
    Die alte Frau hatte er ermordet. Das Kind entführt. Aber er hatte keinen Cent erbeutet.
    Ob er sich noch an den Termin halten ■würde? St. James Park, Ecke Jerome Avenue, Samstagnacht, dreiundzwanzig Uhr.
    Wohl kaum. Wenn er wusste, dass die alte Dame beim FBI gewesen war, musste er damit rechnen, dass sie die Briefe gelesen hatte. Also hatte sie das FBI über den Treffpunkt informiert, er müsste irrsinnig sein, wenn er trotzdem käme. Selbstverständlich steckten zu dem Zeitpunkt einige unserer Leute in der Nähe und würden ihre Augen offen halten.
    Und doch würde der Mann das Geld haben wollen. Also musste er versu-20 chen, auf irgendeine Weise, mit Mary Wilkerton in Verbindung zu treten.
    Wo hielt er sich mit dem Kind auf? Sämtliche Zeitungen hatten schon in der Mittagsausgabe Riesenfotos von dem Jungen gebracht. Es musste dem Mann schwerfallen, sich mit dem Kind verborgen zu halten. Die New Yorker sind seit eh und je große Zeitungsleser, und nach den Bildern war der Junge bestimmt schnell wieder zu erkennen.
    Jeder Polizist in der Riesenstadt hielt Augen und Ohren auf; unsere Agenten streiften unerkannt durch die ganze Stadt - und doch blieb der Kidnapper und Mörder verborgen.
    Natürlich hatten eine Menge Leute einen verdächtigen Mann mit einem etwa sechsjährigen Jungen gesehen. Aber alle diese Spuren verliefen, wie so oft bei solchen Fällen, im Sand. Trotzdem waren wir gezwungen, sie alle einzeln zu verfolgen. Eine hätte ja die richtige sein können.
    ***
    Ich suchte die Lonegans, Marys Eltern, draußen in Brooklyn auf.
    Eine verhärmte Frau öffnete mir die Tür. Sie mochte etwa sechzig sein.
    »Sie kommen von der Polizei?«, fragte sie sofort.
    »War denn schon jemand hier?«, wollte ich wissen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich habe darauf gewartet. Kommen Sie herein.« Sie führte mich in das Wohnzimmer. Alles machte einen sehr sauberen, ordentlichen Eindruck. Allerdings konnte unmöglich jemand auf den Gedanken kommen, dass hier die Mutter einer Frau lebte, die einen Millionär geheiratet hatte. Die Wohnung der Familie Lonegan war mehr als einfach. Nichts deutete darauf hin, dass Mary ihre Familie unterstützte.
    »Nein«, sagte die Frau auf eine diesbezügliche Frage von mir. »Mary ist ein eigenartiger Mensch. Seit sie verheiratet ist, hat sie sich uns völlig entfremdet. Dass sie jeden Monat einmal auf eine halbe Stunde kommt, ist alles. Dann hat sie anfangs noch etwas zu den Geburtstagen geschickt, aber das blieb auch bald aus. Aber wir wollen es auch gar nicht. Mein Mann arbeitet sich lieber die Finger krumm, als dass er sich etwas schenken lässt. Und so denkt auch unser Junge.«
    Die Wohnungstür wurde aufgeschlossen. Ich hörte schwere Schritte auf dem Korridor.
    »Da kommen die beiden von der Schicht«,
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