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0176 - Der Haß der Verdammten

0176 - Der Haß der Verdammten

Titel: 0176 - Der Haß der Verdammten
Autoren: Der Haß der Verdammten
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tatsächlich merkwürdig, das sich so viele Menschen in ihrer ersten Verzweiflung sofort an das FBI wenden. Aber damit haben wir uns längst abgefunden.
    Ich hatte Mary Wilkerton gebeten, mich sofort anzurufen, wenn sich noch irgendetwas ereignen würde. Vermutlich meldete sich der Entführer bald, denn mit dem Kind war ihm ja nicht gedient; er wollte Geld.
    Obwohl wir den Fall übernommen hatten, entschloss ich mich, hier mit der Stadtpolizei zusammenzuarbeiten. Mord und Kindesentführung waren so schwere Verbrechen, dass der gesamte Sicherheitsapparat eingeschaltet werden musste.
    Und der lief von jetzt an auf vollen Touren.
    Wir hatten das Personal anschließend verhört.
    Polly, die schwarze Köchin, war mit Mrs. Mary Wilkerton in der Küche gewesen, als Linda plötzlich schreckensbleich hereinkam und berichtete, das Mrs. Wilkerton oben tot in ihrem Zimmer hege.
    Mary und die alte Köchin waren sofort hinaufgelaufen.
    Johnny Craz, der schwarze Chauffeur hatte in seinem Zimmer im Gartenhaus neben der Garage gesessen und Radio gehört. Der Gärtner war im gleichen Haus gewesen, nebenan in seinem Zimmer, er hatte gelesen.
    Linda schließlich, die die Tote entdeckt hatte, war, ehe sie nach oben ging, im Keller gewesen.
    Niemand hatte den Mörder gehört oder gesehen. Er hatte auf der ersten Étage des großen Hauses zwei Schüsse auf einen Menschen abgegeben und im Parterre ein Kind entführt.
    Im Garten gab es keinerlei Spuren. Also hatte er das Fenster nur zur Täuschung auf gerissen und war durch eine Tür geflohen.
    Entweder durch die Halle zum Portal hinaus oder durch den Hof eingang, vielleicht auch durch den Keller, der ebenfalls eine Tür zum Garten hatte.
    Da allerdings hätte Linda ihn hören müssen. Vielleicht hatte der Mörder auch in einer der vielen Mauernischen gewartet, bis das Mädchen hinaufgegangen war. Und niemand hatte das Kind schreien hören.
    Also hatte der Mann es betäubt.
    ***
    Es war spät in der Nacht, als ich nach Hause kam. Und ich hatte mich schon ins Bett gelegt, als ich nach dem Telefon griff und die Nummer Harald Feltons wählte.
    Verschlafen meldete er sich.
    »Es tut mir leid, Mister Felton, dass ich Sie geweckt habe. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass Peggy Wilkerton ermordet worden ist.«
    »Waas?«
    »Und der kleine Harry ist entführt worden.«
    »He, Cotton, sind Sie wahnsinnig?« brüllte er.
    »Keineswegs.«
    »Aber das ist doch… wer soll denn die alte Frau umgebracht haben?«
    »Das möchte ich auch wissen. Wahrscheinlich jemand, der erfahren hat, dass sie beim FBI war. Und es gibt eigentlich nicht viele Leute, die davon gewusst haben könnten.«
    Ich legte auf, ohne seine Antwort abzuwarten.
    ***
    Früh am nächsten Morgen stand ich vor der Tür von Judy Hopkins.
    Eine klapperdürre Dame von vielleicht sechzig Jahren begrüßte mich. Sie trug einen Morgenmantel.
    »FBI«, sagte ich. »Es tut mir leid, Madam, dass ich Sie so früh stören muss. Heute Nacht ist Peggy Wilkerton erschossen worden.« Absichtlich teilte ich es ihr so brüsk mit.
    Die alte Frau riss die Augen auf und starrte mich entgeistert an. Dann klappte sie wie ein Messer in sich zusammen.
    Es dauerte Minuten, bis sie wieder zu sich kam.
    »Sie haben ja gestern noch mit ihr telefoniert. Ihre Adresse habe ich von dem Chauffeur der Wilkertons. Sie waren mit Mrs. Wilkerton befreundet, nicht wahr?«
    »Ja«, keuchte die alte Dame. »Wir waren Schulfreundinnen, aber…«
    Ich wartete.
    »Mister Wilkerton mag mich wohl nicht. Deshalb rief Peggy immer nur an, wenn er nicht zu Hause war.«
    Immer neue Aspekte, immer neue Verzweigungen.
    Aber die Geschichte um Judy Hopkins war bald aufgeklärt. Sie war vor vielen Jahren mit James Wilkerton befreundet gewesen und dann hatte er ihre Freundin Peggy zur Frau genommen. Seitdem war er Judy gegenüber sehr zurückhaltend.
    Anders Peggy: Sie hatte Judy auch weiterhin die Freundschaft bewahrt. Durch mehr als vier Jahrzehnte hindurch.
    Judy Hopkins war einem Nervenzusammenbruch nahe, so sehr hatte die Nachricht sie erschüttert.
    Dass der kleine Hany entführt worden war, vermochte sie nicht zu begreifen. »Das arme Kind«, sagte sie immer wieder.
    ***
    Als ich gegen zehn in mein Büro kam, fand ich Phil dort über den Berichten hockend, vor. Er begrüßte mich und meinte: »Wenn man überlegt, dass wir gestern um sieben Uhr noch alles hätten verhindern können, möchte man am liebsten den Beruf wechseln.«
    »Was Neues?«, fragte ich, ohne auf seine Selbstanklage
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