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0174 - Lupinas Todfeind

0174 - Lupinas Todfeind

Titel: 0174 - Lupinas Todfeind
Autoren: Jason Dark
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beiden Männer mobil machen, und mit Foucert sowie Paretti besaß sie eine nicht zu unterschätzende Schutzmacht. Wie weit Al Astor noch einsatzfähig war, wußte Jane nicht.
    Unangefochten passierte sie auch die kleine Baumgruppe. Erst jetzt atmete sie auf.
    Gleichzeitig kam die Reaktion auf die vergangenen schrecklichen Minuten. Sie fing an zu zittern und mußte so stark mit der Geschwindigkeit herunter, daß sie nur noch im Schrittempo weiterfahren konnte.
    Die Burg hinter ihr wurde kleiner. Jane wußte genau, daß sie dorthin zurückkehren würde, denn ihr war die Flucht zwar gelungen, doch Suko befand sich noch in den Klauen dieser dämonischen Verbrecher…
    ***
    Ich lebte noch!
    Allerdings mehr schlecht, als recht. Mir ging es wirklich hundeelend. Von Sekunde zu Sekunde wurde der Luftmangel schlimmer, ich trampelte mit den Füßen, schlug die Hände auf den Boden, drückte die Hacken gegen das Fußteil des Sargs und bog meinen Körper dabei wie eine Sehne durch.
    Jede Faser meines Körpers schrie nach Sauerstoff, aber da war so gut wie nichts mehr. Ich hatte die Luft in meinem engen Gefängnis verbraucht.
    Schon längst konnte ich nicht mehr klar sehen. Da verschwamm der Sarg mit dem Wasser des Pools zu einer türkisfarbenen Masse, in der hin und wieder rote Kreise auftauchten, um wie feurige Bälle zu zerplatzen.
    Mein Gott, warum holte mich denn niemand hier raus? Warum nicht! Ich hätte alles getan – alles…
    War ich es, der durch die Verzweiflung den Sarg bewegte, oder wurde er tatsächlich angehoben?
    Nein, ich war es nicht.
    Jemand schob den Sarg. Man kippte ihn sogar. Ich fiel gegen die Seitenwand, stieß mir die Nase, sah flatterhaft die Umrisse einer Gestalt, die sich jedoch in einer grellen Explosion auflöste, und mich in ein tiefes Dunkel riß.
    Nichts nahm ich mehr wahr.
    Ich bekam nicht mit, wie Marcel und Jovanka den Sarg aus dem Becken zogen und den Deckel abhoben.
    »Der ist hin!« stellte Marcel fest.
    Lupina stieß ein Knurren aus. »Hoffentlich nicht«, flüsterte sie.
    »Ich hätte ihm mehr zugetraut.«
    Sie schauten in den Sarg. Marcel Vasely bückte sich und tastete nach meinem Gesicht.
    Davon wurde ich wach.
    Ich merkte die Berührung an der Wange und am Hals, schlug die Augen auf und konnte atmen.
    Herr im Himmel, ich bekam Luft!
    »Da, er lebt ja doch!« Die Stimme drang so leise an meine Ohren, als würde die Sprecherin in einem anderen Zimmer stehen.
    Ich atmete.
    Nein, es war mehr ein Keuchen, ein gieriges Schnappen nach Luft, ein verzweifeltes Suchen nach Sauerstoff. Ich hatte auf der Seite gelegen, wälzte mich herum und hörte einen wütenden Schrei.
    »Verflucht, er hat das Kreuz!«
    Erst jetzt fiel mir auf, daß das Kreuz noch vor meiner Brust hing.
    Unwillkürlich hob ich die Hände und umfaßte das silberne Kruzifix.
    Es gab mir die notwendige Kraft, irgendwie kam es mir vor wie ein Rettungsanker.
    Ich öffnete die Augen weit.
    Sie umstanden den Sarg. Marcel, Lupina und Jovanka. Kalte Augen schauten auf mich nieder. Die Blicke waren wie Dolchspitzen, nur töteten sie nicht.
    Noch immer hatte ich Schwierigkeiten mit der Atmung, doch von Sekunde zu Sekunde ging es besser. Das Luftholen normalisierte sich wieder, und auch der Schwindel ließ nach.
    Ich setzte mich hin.
    »Weiter nicht!« hörte ich Lupinas Befehl.
    Die Antwort blieb mir im Hals stecken, denn den plötzlichen Schwindel konnte ich kaum ausgleichen. Fast wäre ich noch umgekippt. Mit der rechten Hand umklammerte ich den Sargrand und hielt mich so fest.
    Mein Blick blieb an Lupina haften. »Soll ich dir das Kreuz gegen deinen Schädel schleudern?« fragte ich lauernd.
    »Das wagst du nicht.«
    »Wirklich nicht?« Ich wollte mich nicht mehr fertigmachen lassen.
    Die Zeit im Sarg hatte gereicht. Dieses verdammte Spiel war ich einfach leid.
    Die Hände legte ich hinter den Nacken, um die schmale Kette zu finden, an der das Kreuz hing. Wenn ich es einmal über den Kopf gezogen hatte, würde es Lupina verdammt schwer haben, der Wirkung zu entgehen.
    Die Königin der Wölfe war schlauer als ich gedacht hatte. Sie gab Marcel einen knappen Befehl.
    Der reagierte sofort.
    Bevor ich mich versah, zog er eine Pistole. Es war meine Beretta, die plötzlich in seiner Hand lag. Ich schaute in die Mündung, in die ich schon so oft andere hatte blicken lassen und wußte, daß diese Runde wieder an die Gegenpartei ging.
    »Willst du es noch immer versuchen?« höhnte Lupina.
    Ich schwieg.
    »Na los!« hetzte sie. »Versuch es nur.
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