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0174 - Lupinas Todfeind

0174 - Lupinas Todfeind

Titel: 0174 - Lupinas Todfeind
Autoren: Jason Dark
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Dann kann ich wenigstens sehen, wie dein verdammter Schädel unter den Einschlägen der Silberkugeln zerplatzt. Sonst hast du doch immer nur andere getötet. Diesmal wirst du selbst dran sein.«
    »Darauf verzichte ich.«
    »Das hatte ich mir gedacht. Und verzichtest du auch auf das Kreuz, John Sinclair?«
    »Soll ich dir wirklich eine Antwort geben?«
    »Ja.«
    »Auf das Kreuz werde ich nicht verzichten.«
    Sie lachte. »Dann muß mein lieber Freund Marcel leider schießen, John Sinclair!«
    Ja, damit hatte ich gerechnet. Alles lief darauf hinaus. Sie hatten meine Beretta, jetzt wollten sie auch das Kreuz. Was blieb mir dann noch?
    Der Dolch und die magische Kreide.
    »Weg damit!« fauchte Lupina.
    »Ja, ja, immer langsam.« Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Kette über den Kopf zu streifen. Sie strich dabei durch meine Haare und stellte die kleinen im Nacken aufrecht.
    Schließlich hielt ich es in der Hand.
    »Wirf es in den Pool!« befahl Lupina.
    Auch das tat ich. Es schmerzte mir in der Seele, als ich sah, wie das Kruzifix einen flirrenden Bogen beschrieb und dann die Wasseroberfläche durchbrach.
    Wie ein Stein sank es zu Boden.
    Lupina war erleichtert. »Das hätten wir«, sagte sie. Deutlich hörte ich den Triumph aus ihrer Stimme.
    »Und jetzt?« fragte Marcel.
    »Ist es eigentlich schon Zeit, sich zum Treffen zu begeben?« wollte die Königin der Wölfe wissen.
    »Ja.«
    »Dann laß uns fahren.«
    »Was ist mit ihm?« Marcel deutete auf mich.
    »Den nehmen wir mit. Er ist für mich die Hauptsache, nicht wahr, Geliebter?« höhnte sie.
    Ich gab keine Antwort.
    »Laß dir etwas einfallen!« ordnete die Frau mit dem Wolfskörper an. »Ich will ihn dabeihaben. Er ist die Krönung unseres Familienfestes.«
    Marcel überlegte. Dabei machte er nicht den Fehler und ließ sich ablenken. Nach wie vor wies die Mündung der Beretta auf meinen Kopf. Die Waffe zitterte auch nicht in Vaselys Hand.
    Plötzlich zuckte es um seine Mundwinkel. »Ich habe die Lösung«, grinste er.
    »Und welche?«
    Marcel schaute Lupina an. Nur kurz, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. »Es gibt da einen alten Gangstertrick, wie man unliebsame Personen befördert. Man rollt sie einfach in einen Teppich.«
    »Das ist gut. Woher willst du ihn nehmen?«
    »Jovanka kann ihn holen. Im Raum mit dem Gerümpel liegen alte Teppiche.«
    Das Mädchen verschwand. Jovanka und Marcel waren beide noch naß. Sie hatten mich aus dem Pool geholt. Ich aber wollte noch einiges von meiner speziellen Freundin wissen und wandte mich deshalb an Lupina.
    »Wo steckt eigentlich dein Boß, Dr. Tod?«
    »Das habe ich schon gesagt.«
    »Klar, er ist unterwegs, um Xorron zu suchen. Aber wo haltet ihr euch sonst auf? Ihr müßt doch ein Versteck haben oder eine Operationsbasis? Wo befindet sich die?«
    Da lachte Lupina wild auf. Ihr Gelächter schallte mir entgegen und entfachte einen regelrechten Sturm in meinen Ohren. Marcel schaute dumm, denn er wußte nicht, um was es ging.
    »Ich soll dir verraten, John Sinclair, wo Dr. Tod seine Operationsbasis hat?«
    »Ja. Da ich doch sterben muß, kann es dir eigentlich egal sein.«
    Diesmal griff ich zu einer abgedroschenen Masche eingefahrener Krimiautoren.
    Lupina handelte nicht so wie der große Gangsterboß im Roman.
    Sie sagte mir nicht, wo ich meinen Erzfeind finden konnte. »Es gibt ihn«, erklärte sie.
    »Das weiß ich selbst.«
    »Und er wird immer aktiver. Dann werde ich dir noch etwas verraten. Dr. Tod befindet sich nicht in einer anderen Dimension, sondern auf dieser Erde. Soviel sei gesagt.«
    Mehr bekam ich wirklich nicht zu hören. Dafür erschien Jovanka.
    Sie hatte schwer zu tragen und schleifte den Teppich hinter sich her.
    Zusammengerollt hatte sie ihn bereits. Ächzend ließ sie ihn fallen.
    Schweiß stand auf ihrer Stirn.
    »Roll’ ihn wieder auseinander!« befahl Lupina.
    Jovanka wollte zuerst aufbegehren, erinnerte sich dann wieder an die Rolle, die Lupina spielte und machte sich an die Arbeit.
    Erst als der rotbraun gemusterte Teppich auf dem Boden lag und vollends ausgebreitet war, durfte ich den gläsernen Sarg verlassen.
    Marcel behielt mich dabei genau im Auge. Stets wies die Mündung der Beretta auf mich.
    Ich mußte mich auf den Teppich stellen, dann niedersetzen und schließlich hinlegen. Man befahl mir, noch etwas zum schmaleren Ende hin vorzurutschen.
    Ich kam der Aufforderung nach.
    Lupina und Jovanka wickelten mich gemeinsam ein. Nach der zweiten Umdrehung half auch
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