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0173 - Zombie-Fieber

0173 - Zombie-Fieber

Titel: 0173 - Zombie-Fieber
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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Mensch. Schlank, kräftig, mit einem Gesicht, das eine Spur von Brutalität zeigte, und klugen, dunklen Augen.
    »Sie sind also gekommen«, sagte er leise.
    »Du hast daran gezweifelt?« fragte Zamorra spöttisch.
    Altuuns Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. »Narr«, sagte er abfällig. »Ihr seid Narren, ihr Menschen.« Er sah Zamorra einen Atemzug lang nachdenklich an. »Du weißt genau, daß ich dich töten werde, und kommst trotzdem. Dein Verhalten gibt mir Rätsel auf, Zamorra.«
    Zamorra erwiderte Altuuns Blick gelassen. Er spürte, wie die Substanz zu wirken begann, wie sich in seinem Hinterkopf ein seltsames, taubes Gefühl breitmachte.
    »Gestern abend«, fuhr Altuun fort, als klar war, daß Zamorra nicht antworten würde, »hätte ich dich getötet, wenn ich gekonnt hätte.«
    »Und jetzt nicht mehr?« fragte Zamorra kalt.
    Altuun zuckte mit den Achseln. »Das liegt bei dir«, gab er zurück. »Ich habe aus den Gedanken deiner Gefährtin eine Menge über dich gelernt. Wärst du nicht ein Mensch, würde ich dich bewundern. Ich wiederhole mein Angebot - komm zu mir. Ich verspreche dir, daß ich dir nichts antun werde. Weder dir noch deinen Freunden. Im Gegenteil. Ich werde euch zu meinen Statthaltern machen. Ihr werdet unsterblich sein, und ihr werdet mehr Macht in Händen halten, als jemals ein Mensch zuvor.«
    »Und der Preis?« fragte Zamorra kalt.
    »Ihr dient mir. Ihr werdet meine Befehle an die Menschen weitergeben und dafür sorgen, daß sie ausgeführt werden. Das ist alles.«
    »Oh, das ist alles«, spottete Zamorra. Er sah Altuun kalt an. »Danke, aber ich fürchte, ich kann dein Angebot nicht annehmen.«
    »Überleg es dir genau.«
    »Da gibt es nichts zu überlegen«, zischte Zamorra. »Ich bin gekommen, wie du es verlangt hast. Jetzt halte deinen Teil der Abmachung, gib Nicole frei.«
    Altuun lachte. »Warum sollte ich?«
    »Es war abgemacht.«
    »Abgemacht!« Altuun machte eine abfällige Geste. »Sag mir jemanden, der mich daran hindern sollte, die Abmachung zu brechen.« Er machte eine beiläufige Geste mit der Hand. Dutzende von dunklen, kleinen Gestalten traten aus dem Dunkel und umringten Altuun und Zamorra.
    Der Dämon lächelte dünn. »Du siehst, euer Kampf war ganz und gar sinnlos. Ich habe meine Armee wieder aufgebaut, größer noch als zuvor.«
    Zamorra schauderte. Wieviel unschuldige Menschen hatten sterben müssen, um dem Ungeheuer als Zombies zu dienen? Zehn? Zwanzig? Im Dunkeln konnte er die Gestalten nicht zählen, aber es waren viele.
    »Also gut«, sagte Altuun plötzlich. »Es war abgemacht. Ich lasse die Frau frei. Und dann, Zamorra, wirst du sterben.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich bin bereit, mich dir zu stellen, Altuun«, sagte er, »aber erst, wenn Nicole in Sicherheit ist. Gib ihr einen Vorsprung.«
    Altuun lachte. »Wie du willst.« Er winkte mit der Hand. Ein Zombie trat an den Wagen und öffnete die Beifahrertür. Nicole stieg aus. Sie wirkte blaß und geistesabewesend. Ihre Schritte waren unsicher.
    Ihre Blicke trafen sich. In Nicoles Augen trat ein flehender Ausdruck.
    »Geh«, sagte Zamorra ruhig.
    »Aber ich…«
    »Mach dir keine Sorgen um mich«, sagte Zamorra. »Geh, du bist frei.«
    Für einen Sekundenbruchteil kreuzten sich ihre Blicke, dann senkte Nicole den Kopf und verschwand mit schnellen Schritten in der Dunkelheit.
    »Du bist ein Narr«, zischte Altuun, als Nicole verschwunden war. »Sie wird sterben, früher oder später. Genau wie du sterben wirst. Dein Opfer ist umsonst. Hast du dir mein Angebot überlegt?«
    »Ja«, sagte Zamorra. »Meine Antwort ist - dies!« Seine Hand fuhr unter die Jacke und kam mit einer winzigen Pistole wieder zum Vorschein. Die Waffe ruckte kurz in Zamorras Hand. Altuun taumelte zurück, mehr erstaunt als wütend, als ihn der winzige Pfeil aus der Luftdruckpistole traf. Einen Moment lang taumelte er, als das Curace seine tödliche Wirkung entfaltete. Aber seine Dämonenkräfte neutralisierten das Gift rasch.
    Aber mehr hatte Zamorra auch nicht gewollt. Er wußte, daß menschliche Waffen einem Wesen wie Altuun nichts anhaben konnten. Was er brauchte, war ein winziger Vorsprung.
    Er warf sich zur Seite, tauchte unter den zupackenden Klauen der Zombies durch und rannte in das Dunkel hinein.
    Hinter ihm schrie Altuun wutentbrannt auf.
    Zamorra spürte, wie die geistigen Kräfte des Dämons nach ihm griffen. Aber die Substanz wirkte. Zamorra wußte selbst nicht genau, wie die geheimnisvolle Tinktur, deren
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