Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Schultern und bediente sich aus dem Bierkasten. »Du scheinst ja ganz schön mutig zu sein.«
    Das Mädchen reckte sich. Sie erhob sich wieder. »Hat noch jemand Lust, mitzumachen?« fragte sie in die Runde.
    »Klar«, ließ sich Monica vernehmen. Gregor legte die Stirn in Falten und strich sich durch den Bart. Er hatte es bisher auch bei Tageslicht nicht ausprobiert, im Lengener Meer zu schwimmen. Aber was sollte dabei gefährlich sein? Es war ein See wie jeder andere auch. Vielleicht war es nur die Schwärze bei Tageslicht, die abschreckend wirkte.
    Die anderen warteten erst mal ab. »Ich würde ja mitmachen«, begann Andy, »aber ich habe meine Badehose nicht dabei…«
    »Na und?« winkte Monica ab. »Glaubst du etwa, wir wären damit ausgerüstet? Wir sind doch unter uns!«
    Gregor schmunzelte. »Wie kalt ist das Wasser eigentlich?« fragte er Uschi. »Warm genug«, erwiderte sie, »sonst hätte ich ja den Vorschlag nicht gemacht.«
    Er nahm einen weiteren Schluck aus der Bierflasche. Peter schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich traue der Sache nicht«, murmelte er.
    »Ach, Unsinn«, erwiderte Uschi. »Alles Vorurteile. Das ist hier alles harmlos und ungefährlich. Mach dir bloß nicht in die Hosen.«
    Sie begann sich auszuziehen. Monica, ihre Zwillingsschwester, folgte ihrem Beispiel sofort. Die anderen starrten sekundenlang verblüfft auf die beiden hübschen Mädchen, die sich ihnen kurzzeitig völlig nackt präsentierten, um dann in das im Mondlicht silbern schimmernde Wasser zu springen.
    »Oha«, brummte Peter.
    Für Augenblicke war Gregor nichts als gespannte Erwartung. Er hatte die Flasche im Gras abgestellt und war bereit, sofort einzugreifen. Irgendwie hatte er das Gefühl, daß Gefahr im Anzug war, aber woher sollte sie kommen? Aus dem Wasser?
    Sein Verstand verneinte.
    Aber irgendwo lauerte Gefahr. Er wußte es. Er war für bestimmte übersinnliche Dinge empfänglich, und dieser sechste Sinn warnte ihn.
    Die Mädchen tobten lachend im Wasser und spritzten das feuchte Naß auf die Zuschauer am Ufer. »Das ist herrlich hier«, rief Monica begeistert. »Kommt doch auch herein, ihr Feiglinge!«
    Gregor entspannte sich. Wenn es eine Gefahr im Wasser gab, dann hätte sie bereits zugeschlagen. Sein ungutes Gefühl mußte eine andere Ursache haben.
    »He, Andy, was ist mit dir?« rief Monica. »Sei kein Frosch!«
    Andy schüttelte den Kopf. »Ich habe doch keine…«
    »Ach, stell dich nicht so an«, sagte das Mädchen und war mit zwei Schwimmstößen an den Pfählen. Sie zog sich an Land. Ihr von Wassertropfen übersäter Körper glänzte im Mondlicht. »Soll ich dich ausziehen…?«
    »Oh, das schaffe ich schon allein«, erwiderte er zaghaft. »Offenbar nicht«, stellte Monica entschieden fest und schritt ans Werk. Innerhalb weniger Sekunden war das Werk getan, und Monica zerrte Andy mit sich ins Wasser. Die anderen verfolgten das Schauspiel lachend. Beatrix war die nächste, die sich entschloß, dem Beispiel der anderen zu folgen.
    Nicht einmal Gregor sah den Lichtbogen, der sich in ihrem Rücken aufbaute.
    ***
    Die Goldhäutige trat vom Fenster zurück. Draußen vibrierte der tausendfältige Tod in seiner Farbenpracht. Sie ließ sich wieder auf ihrem Platz nieder und entspannte sich. Schweigend sah Tavar, der schwarze Panther zu. Seine feinen Sinne erfaßten, daß sich die Frau auf das konzentrierte, was jenseits des Energieschirms vorging.
    Ihr Bewußtsein versank in Halbtrance. Ihr Geist griff aus nach dem, was dort war und die Barrieren des Raum-Zeit-Gefüges manipulierte. Sie spürte ein verwaschenes Etwas und sah plötzlich in eine andere Welt.
    Ein Dimensionentor war geöffnet worden!
    Sie fühlte bekannte Strukturen. Irgendwoher kannte sie sie. Etwas war darin verborgen, das sie von früher kannte.
    Es war die Welt, aus der sie ursprünglich kam!
    Die Verbindung war offen, und sie konnte den Ort lokalisieren, an welchem sich das Weltentor befand. Es mochte rund dreißig Kilometer südlich der Zitadelle sein.
    Gerade dort befand sich eine der Gefahrenzonen.
    Aber wer hatte das Weltentor geschaffen? Ein Dämon? Anders konnte es nicht sein.
    Unwillkürlich ballte sie die Fäuste. Sie konnte nicht erkennen, wer der Urheber des Ganzen war. Er war entweder in der anderen Welt, oder er schirmte sich hervorragend ab.
    Aber warum war das Tor geöffnet worden?
    Sie wußte es nicht, wie sie so vieles nicht wußte. Noch nicht…
    ***
    Etwas knisterte. Im ersten Moment dachte Gregor an das gelbe, trockene
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher