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0168 - Satansparty

0168 - Satansparty

Titel: 0168 - Satansparty
Autoren: Andreas Brandhorst
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verblaßte.
    Luzifer, das war die Verkörperung des Negativen an sich, die Inkarnation des Bösen und der Macht dieser anderen Welt.
    Auch Asmodis war nur ein Diener dieser absoluten Macht, ein Diener allerdings, der Mahat in einem Sekundenbruchteil vernichten konnte, ohne sich dabei anzustrengen.
    »Du hast deine Aufgabe erfüllt!« rief Asmodis, und die versammelten Dämonen heulten. »Sieh!«
    Der siebte Kegel, das siebte Dämonenei wuchs, so rasch, daß dieser Prozeß deutlich zu beobachten war. Die Außenhaut, die sonst transparent war, trübte sich zusehends.
    Mahat sank in die Knie. Ein Wispern erhob sich, als die anderen Dämonen ebenfalls Zeuge des Höhepunktes des Jahrtausendereignisses wurden.
    Die Geburt stand unmittelbar bevor.
    »Es ist die Erste Kammer des Dunklen Pentagramms!« brüllte Asmodis. »Komm zu uns, der du in der Dunkelheit gezeugt bist. Komm, und mehre unsere Macht. Komm! Komm!«
    Ein Knirschen, das Mahat erneut erschauern ließ, dann brach der siebte Kegel auf. Ein ohrenbetäubender Schrei erklang, ein Schrei voller Triumph und Entschlossenheit. Eine Flammensäule drang aus dem nun offenen Dämonenei, jagte empor. Und aus der flammenden Aureole manifestierte sich eine mächtige Gestalt.
    »Willkommen, Xahat!« dröhnte die Stimme von Asmodis. Der Fürst der Finsternis warf seine Arme empor, und von seinen Knochenhänden lösten sich grelle Funken, die hinaufschwebten und die Dämonen-Brut einhüllten.
    »Spüre meine Macht!« rief Asmodis. »Wiedersetze dich ihr niemals. Ich kann dich vernichten, auch wenn du ein mächtiger Dämon bist. Du hast mir zu dienen, mir und Luzifer. Für immer. Für alle Zeiten. Für die Ewigkeit. Vergiß das niemals.«
    Ein gequältes Heulen - und Xahat wurde davongewirbelt, im Bannkreis einer urgewaltigen Macht, gegen die es kein Widersetzen gab.
    »Ich werde dir dienen«, wimmerte Xahat. »Dir und Luzifer!«
    »So sei es«, intonierten die anderen Dämonen. »So sei es.«
    Asmodis wandte sich wieder um. Der Blick seiner wie glühende Kohlen leuchtenden Augen traf Mahat.
    »Ein Lob für dich, Mahat!« rief der Dämonenfürst. »Du hast deine Aufgabe zum besten für uns alle erfüllt. Willst du fortfahren?«
    »Ja«, entgegnete Mahat. »Ich will.«
    »So sei es«, erklang wieder der einstimmige Schrei in der Dämonenwelt. »So sei es.«
    »Nun gut. So gehe dann wieder hinaus und säe das Verderben. Bereite den Weg vor für Xahat. Sorge dafür, daß unsere alte Macht auch in der anderen Welt wieder erstarkt, so, wie es vor Urzeiten gewesen ist, damals, als die Zeit ihren Anfang genommen hat. Bereite den Weg für uns, und die Ehre wild dir gebühren.«
    »So sei es. So sei es!«
    Aus Mahat wurde eine Glutwolke, als er sich erhob und davonzutreiben begann. Er spürte die gewaltige Macht, die in Xahat schlummerte. Ja, niemand konnte sich ihnen mehr in den Weg stellen, niemand seine selbstgewählte Aufgabe vereiteln.
    Die alte Pracht würde zurückkehren, zusammen mit einem Wiedererstarken der Macht.
    Mahat glitt in den Körper von Edward McKinley, der mit ihm einen Pakt geschlossen hatte, einen Pakt, der mit Blut besiegelt worden war. Sein Wissen, sein Einfluß würden ihm helfen, die Aufgabe zu beenden.
    ***
    Die Party war tatsächlich zu Ende.
    Starke Scheinwerfer tauchten den Park in ein helles, fast blendendes Licht. Die Männer in den teuren Anzügen und die Damen in den mindestens ebenso teuren Abendkleidern wirkten plötzlich sehr ernüchtert. Polizisten in schmucklosen Uniformen und auch einige Scotland Yard Beamte in Zivil waren dabei, die Spuren zu sichern. Eine dünne Decke bedeckte den leblosen Körper des jungen Mädchens.
    Zamorra fühlte sich auf fatale Weise an die Szene im Hotel Queensbury erinnert. Und solange der Gegner nicht zur Strecke gebracht war, konnten sich solche Szenen noch oft wiederholen. Der Enddreißiger sog scharf die Luft ein.
    Dann drehte sich der Professor um. Ein bekanntes Gesicht sah ihm entgegen.
    »Oh nein«, brachte der Constabler scheinbar gequält hervor. »Nicht schon wieder Sie…«
    Zamorra lachte humorlos. »Ich kann nichts dafür, glauben Sie mir.« Er klopfte dem fünfzigjährigen Polizisten, mit dem zusammen er einige haarsträubende Abenteuer erlebt hatte, auf die Schulter, »Ich weiß immer noch nicht Ihren Namen…«
    Der Constabler hob die Augenbrauen. »Alexander Hemming.« Der Polizist räusperte sich. »Es ist also so, wie der sterbende Belkholm gesagt hat…?«
    Zamorra nickte überaus ernst. »Ja. Leider,
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