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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium
Autoren: Unbekannt
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gewaschen?"
    „Ich wasche mir nie die Füße", behauptete Gucky, und es klang wahrhaftig ein wenig beleidigt. „Sie sind ja nie dreckig, weil ich niemals barfuß gehe."
    Von soviel Logik überwältigt ließ Rhodan das Thema fallen.
    „Bully hat mich unterrichtet, was geschehen ist. Ich wäre Ihnen dankbar, Ras, wenn Sie mir einen ausführlichen Bericht geben könnten. Wir haben Zeit genug. Einige Dinge waren mir unklar."
    Tschubai räusperte sich und begann zu erzählen. Gucky blieb auf dem Bett hocken und enthielt sich vorerst jeden Kommentars.
    Als die Rede auf den Riesenplaneten mit den Ungeheuern kam und Tschubai berichtete, wie sie das Tier erlegten und brieten, schloß er angewidert die Augen und tat so, als sei er eingeschlafen. Erst bei der Beschreibung der Roboter des Spindelschiffes erwachte er wieder.
    „Sind Sie davon überzeugt, Ras, daß dieses Spindelschiff nichts mit den Huldvollen zu tun hat?"
    „Unbedingt, Sir. Keine Spur von Molkex. Und dann der Antrieb.
    Im Maschinenraum sah es aus, als habe man ihn ausgebaut."
    „Nur Speicher und Sammler? Keine Konverter und Reaktoren?"
    „Nichts, Sir"
    „Sollte ...?" Rhodan sprach nicht weiter. Er versank in tiefes Nachdenken und bemühte sein Gedächtnis. Vergeblich. Es gab keine Rasse, die derartige Antriebe kannte. Wenigstens keine Rasse, denen die Terraner oder Arkoniden bereits begegnet waren. Es war also wirklich so, daß in diesem Teil der Galaxis eine noch unbekannte Zivilisation existierte, die keine Berührung mit dem Imperium gehabt hatte. Wenigstens keine nennenswerte.
    Zwei kurze Begegnungen, das war alles. Und sie lagen mehr als zweihundert Jahre auseinander.
    Die von Tschubai geschilderte Maschinenanlage ließ nur den einen Schluß zu, daß die Roboter ohne Energie flogen. Ohne eigene Energie. Sie nutzten die unvorstellbaren Kraftfelder zwischen den Sternen aus. Eine alte Idee, die aber noch niemand hatte verwirklichen können.
    Als Rhodan wieder sprach, schien er wie aus einem Traum zu erwachen. „Vielleicht begegnen wir ihnen später noch einmal, im Augenblick gibt es andere Probleme. Die Huldvollen. Wir haben ersten Kontakt mit ihnen gehabt, aber leider nur im Kampf. Wir wissen nicht, wer sie sind; sie wissen nicht, wer wir sind. Alles ist offen. Sie können uns genausowenig vernichten wie wir sie. Die Partie ist somit ausgeglichen, unentschieden. Aber wir haben Peterle! Er wird der Trumpf sein, den wir demnächst ausspielen.
    Peterle jst eine Karte, die von den Huldvollen gefürchtet wird.
    Wenn wir sie ausspielen, müssen sie Farbe bekennen."
    „Wann wird das sein?" fragte Tschubai. Rhodan sah ihn forschend an. „Bald, Ras. Sehr bald, fürchte ich. Es hängt von den Wissenschaftlern und Psychologen ab. Vielleicht erinnert sich Peterle bald an das, was er als erwachsener Schreckwurm wissen sollte. Ich glaube, daß wir nicht sehr lange warten müssen. Die Angst des armen Kerls ist unser Verbündeter." Rhodan lehnte sich zurück. Die mit den Huldvollen aufgetauchten Probleme waren ernster, als es den Anschein haben mochte. Man kannte die Mentalität dieser Rasse nicht, aber sicherlich waren sie nicht zart besaitet. Ohne Rücksicht hatten sie bewohnte Welten geopfert, um die Molkexmasse zu erlangen. Es würde nicht einfach sein, den Huldvollen Vernunft beizubringen.
    Ausgerechnet sie hießen die „Huldvollen".
    Sie waren das genaue Gegenteil!
    „Ich werde noch einmal mit euch über alles sprechen müssen", sagte Rhodan schließlich. „Laßt mich jetzt bitte allein. Ich muß nachdenken. Außerdem ist Ruheperiode. Ihr solltet auch ein wenig schlafen." Tschubai erhob sich sofort und ging zur Tür. Dort wartete er auf Gucky. Der Mausbiber rekelte sich in Rhodans Bett, rutschte dann heraus und watschelte zur Tür. Im Vorbeigehen grinste er Rhodan freundlich an und zeigte ihm seinen Nagezahn. Er war vorzüglicher Laune. An Bord der ERIC MANOLI gab es immer einen Vorrat frischer Mohrrüben für ihn. Erst in der Tür drehte er sich um. „Füße waschen - pah!" Er deutete in Richtung des Bettes. „Es wäre viel wichtiger, du würdest dein Bett neu überziehen lassen." Er schloß die Tür. Durch den Spalt hindurch piepste er schnell noch: „Wo ich gesessen habe, ist es ganz schmutzig. Bei feinen Leuten..."
    Das von Rhodan geworfene Buch knallte gegen die bereits verschlossene Tür. Gucky boxte Tschubai in die Seite.
    „Ihr Terraner habt vielleicht Manieren! Ist es vornehm, jemand mit Literatur zu bewerfen?"
    „Ist es vornehm, sich mit
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