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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium
Autoren: Unbekannt
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zur Seite. Er lockerte seinen telekinetischen Griff. Der Robot rührte sich nicht. „Du bist wohl so eine Art Reserve für den Notfall, was? Der einzige von euch, der noch etwas Saft im Kasten hat." Gucky stemmte wütend die Arme in die Hüften. „Nun mach schon den Mund auf, oder kannst du nicht reden? Wird's bald?"
    Aber der Robot schwieg. In seinen Augen war Leben, aber seine Lippen bewegten sich nicht. Sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    „Es hat keinen Zweck", sagte Tschubai. „Laß ihn, im Grunde ist er harmlos."
    „Ja, aber nur, weil er keine Waffe hat. Wir müssen damit rechnen, daß er mit einem Eisenträger auf uns losgeht. Er wollte dich töten."
    Gucky wollte gerade antworten, als er in seinem ständig aktivierten Minikom schwache Zeichen hörte. Da bisher völliges Schweigen in den Geräten geherrscht hatte und es in diesem Teil der Galaxis auch keine Störgeräusche gab, konnten die Zeichen nur eine Ursache haben: jemand rief auf ihrer Frequenz.
    „Einschalten!" rief Gucky. „Hast du eingeschaltet? Sie funken!"
    Tschubai hatte es auch gehört. Mit einer schnellen Handbewegung schaltete er um auf Senden und gab das vereinbarte Notsignal. Dann lauschten sie beide atemlos. Aber die Entfernung mußte noch zu groß sein. Die Antwort blieb aus. Nicht aber die Geräusche.
    Sie wurden deutlicher, und dann kam eine menschliche Stimme durch. Sie wiederholte immer nur einen Satz: „Raumflotte Aruft Teleporter. Bitte melden!"
    Als Gucky diesen Satz gleich zweimal hörte, mit unterschiedlicher Lautstärke gesprochen und nicht gleichzeitig, da wußte er, daß die Sendung von zwei Schiffen ausging, die einen großen Abstand voneinander hatten. Er begann zu ahnen, was geschehen war.
    „Los, weg hier!" rief er und beachtete den Roboter nicht mehr.
    „Wir müssen 'raus auf die Hülle. Von innen kommen wir nicht mit den schwachen Sendegeraten durch."
    Sie schlossen die Helme und teleportierten auf die Außenhülle des Spindelschiffes. Um sie waren wieder das Nichts und die Sterne. Aber die Stimme in ihren Empfängern war noch lauter geworden. Ras Tschubai meldete sich und bedauerte, keine Position angeben zu können. In wenigen Worten schilderte er, was vorgefallen war und riet, auf ein treibendes Schiff in der Form einer Spindel zu achten.
    Diesmal war die Antwort laut und deutlich: „Gott sei Dank!" Es war Bullys Stimme. „Ihr lebt...?"
    „Mit Toten könntest du dich schwerlich unterhalten", piepste Gucky dazwischen. „Man, ist das gut, deine Stimme zu hören. Wo steckt ihr?"
    „Wir peilen euch an. Ihr seid knapp vier Lichtwochen von uns entfernt. In zehn Minuten können wir dort sein."
    „Laßt euch Zeit, Hauptsache ist, ihr habt uns gefunden. Wir dachten schon, diesmal hätte es uns erwischt Die Atemluft reicht noch für fünfzehn Stunden."
    „Wir gehen jetzt in Linearflug. Also in zehn Minuten."
    Es wurden zehn lange Minuten. Sie waren um fünf Minuten zu lang. Tschubai und Gucky waren nicht mehr in das Innere des Spindelschiffes zurückgekehrt, sondern draußen auf der Hülle geblieben. Damit begingen sie einen großen Fehler, denn der aktivierte Roboter hatte genug Energiereserven, um seiner Rasse den letzten Dienst zu erweisen. Er schleppte sich zur Kommandozentrale und schaltete den Sternantrieb ein. Es war seine letzte Bewegung. Als der Stellar-Kollektor die Kraftfelder des Kosmos anzapfte und die Energien in die Anlage leitete, stand er neben dem Kommandanten und rührte sich nicht mehr. Seine Batterie war leer. Erst im Verlauf der nächsten Jahre würde sie sich ein wenig aufladen, denn etwas Energie sickerte stets durch die Hülle und fand ihren Weg zum Automatikspeicher.
    Gucky und Tschubai spürten den Ruck, wenn sich die Beschleunigung selbst auch nicht bemerkbar machte.
    „Das Schiff... es nimmt Fahrt auf!"
    „Der Roboter! Verdammt, wir hätten ihn vernichten sollen!"
    Gucky ergriff die Hand des Afrikaners.
    „Los, weg hier! Wir dürfen unsere Position nicht verändern, sonst findet uns Bully nicht."
    „Aber das Schiff! Wenn wir es verlieren ..."
    „Das Schiff ist unwichtig! Los, teleportiere! Eine Lichtsekunde in die alte Richtung zurück!"
    Als sie wieder rematerialisierten, war das Spindelschiff nur noch ein winziger Punkt. Er entfernte sich schnell, und dann war er zwischen den Sternen verschwunden.
    „Jetzt sind wir genauso weit wie vorher", brummte Tschubai.
    „Rhodan hätte sich sicherlich für das Schiff und das Antriebssystem interessiert. Wie es scheint, gibt es noch mehr
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