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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium
Autoren: Unbekannt
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vor. Warum sind sie aber dann nicht sofort zurückgekommen? Vielleicht schweben sie irgendwo im Raum und finden nicht zurück. Die Reichweite ihrer Sendegeräte ist gering. Zwei Lichtjahre vielleicht, mehr kaum. Wir müssen sie suchen."
    „Und-wo?" Bully zuckte die Schultern.
    „In Richtung des Zentrums. Wenn Tschubai und Gucky sich verirrt haben und uns nicht mehr finden, bleibt ihnen nur eine Möglichkeit, die Orientierung zurückzuerlangen: sich in Richtung galaktisches Zentrum zu halten. Von dort aus finden sie vielleicht einen bewohnten Planeten oder einen Stützpunkt. Wir kehren also um, schwärmen auseinander und bilden eine Kette. Kurze Strecken Überlicht, dann wieder auf Unterlicht. Der Abstand der einzelnen Schiffe darf nicht größer als ein Lichtjahr sein.
    Außerdem Höhenstaffelung. Geben Sie die entsprechenden Befehle, Major. Das Unternehmen beginnt in zehn Minuten. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, denn der Luftvorrat der Teleporter ist begrenzt. Sie können nur noch etwa zwanzig Stunden aushalten."
    Niemand konnte Bullys Gesicht ansehen, was in ihm vorging. Er mußte jetzt damit rechnen, seinen kleinen Freund Gucky vielleicht nie mehr wiederzusehen. Wenn er den Huldvollen in die Hände gefallen war, bestand immerhin noch die Aussicht, ihn lebendig wiederzusehen. Wenn er aber mit Ras Tschubai irgendwo im Raum schwebte, fern von allen bekannten Sonnensystemen und ohne Orientierungsmöglichkeit, erschöpft und ausgepumpt, dann war die Aussicht auf Rettung so gut wie Null.
    Trotzdem leitete Bully die größte Suchaktion ein, die es je in der Milchstraße gegeben hatte.
    Zweitausend Schiffe bildeten eine Art Schützenkette und glitten in Richtung der hellen Sternzusammenballung in den Halbraum.
    Der Abstand von Schiff zu Schiff betrug ein Lichtjahr.
    Zurück blieben nur noch einige schnelle Aufklärungskreuzer, die in großem Abstand das System der Huldvollen umkreisten und den Nebenauftrag hatten, nach den beiden Teleportern Ausschau zu halten. Bully blieb auf der AMARILLA.
    Ohne Schlaf und Ruhe stand er neben Major Prescott und starrte in das weite Nichts, in dem wenig Sterne funkelten.
    Irgendwo dort in der Leere mußte Gucky sein. Ein winziger Punkt, der mehr wert war als tausend Sterne.
    Ohne Gucky, das wußte Bully, würde das Leben ärmer sein.
     
    *
     
    Wenn Gucky schlief, fing er auch keine Gedanken auf, selbst dann nicht, wenn es so verzweifelte Gedanken waren, wie Ras Tschubai sie aussandte.
    Der Afrikaner starrte in die schwarze Mündung der fremden Waffe, von der er nicht wissen konnte, wie sie wirkte und was man mit ihr anstellen konnte.
    Das Auftauchen des Roboters war die unangenehmste Überraschung, die er sich vorstellen konnte. Wie war es möglich, daß noch einer von ihne aktionsfähig war, wenn es keine Energie mehr in dem Schiff gab?
    Er sah, wie sich die Linsenaugen leicht bewegten. In dem Roboter war Leben! Vielleicht hatten sich die Speicher wieder ein wenig aufgeladen, nachdem sie Jahre oder Jahrtausende untätig geblieben waren. Aber was immer auch die Ursache der plötzlichen Wiedererweckung war, der Robot stand da und hielt eine Waffe auf ihn gerichtet.
    Tschubai war kein Feigling. Er hätte es mit jedem Gegner aufgenommen. Auch mit einem Roboter. Aber dieser Roboter gehörte zu einer unbekannten Zivilisation. Niemand konnte wissen, wozu er fähig war und ob er den grundlegenden Robotergesetzen von Asimov unterlag, die bei fast allen Zivilisationen Anwendung fanden.
    Tschubai rührte sich nicht und wartete ab. Vielleicht bot sich ihm eine Chance, unter den Armen des unheimlichen Gegners wegzutauchen und sich in der Zentrale zu verschanzen.
    Zusammen mit Gucky würde sich schon ein Ausweg finden. Eine Teleportation wagte er nicht. Dazu mußte er sich konzentrieren - Konzentration aber bedeutete, weniger auf den Robot zu achten - und gerade das konnte er jetzt nicht riskieren.
    Die freie Hand des Robots bewegte sich, langsam und schwerfällig. Sie ergriff den Kolben von Tschubais Strahler und zog die Waffe aus dem Halfter. Dann geschah etwas Seltsames. Kaum hatte der Robot die Waffe des Teleporters in der Hand, ließ - er seine eigene fallen. Tschubai sah nun in die Mündung seiner eigenen Waffe.
    Blitzschnell überlegte er. Für die Reaktion des Robots gab es nur eine logische Erklärung. Er hatte ihn, Tschubai, mit einer nutzlosen und energielosen Waffe bedroht. Überhaupt die schwerfällige Bewegung. Die Energiereserven des Roboters mußten sehr gering sein. Sie
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