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0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf

0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf

Titel: 0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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müssen und uns lieber auf das Dinner vorbereiten. William wird euch eure Zimmer zeigen.«
    ***
    Mit dem beginnenden Abend kam der Ruf.
    In das riesige Insekt, das einer anderen Welt zu entstammen schien, kam Bewegung. Der Skarabäus löste sich aus seiner Starre und begann sich zu bewegen. Er verließ das Versteck, in dem er sich verborgen hatte. In den Highlands gab es unzählige Höhlen, in denen man sich verbergen konnte, und genau das hatte der Skarabäus getan, nachdem er seine schaurige Mahlzeit beendet hatte. Doch jetzt war es wieder an der Zeit, auf die Jagd zu gehen. Der Ruf befahl es ihm.
    Sein trotz der enormen Vergrößerung beschränktes Gehirn aus Ganglienzellen begriff nicht, daß seine Mutation widernatürlich war und daß er nicht nur in der Größe, sondern auch in seiner organischen Struktur anormal war. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie er sich früher mit Nahrung versorgt hatte. Jetzt jedenfalls war es nur dadurch möglich, daß er einen Menschen fand, ihn tötete und durch seine Mandibeln jene Säure einspritzte, die einerseits die Haut verhärten ließ, andererseits aber alles Innere, sogar das Knochengerüst, aufweichte, sodaß er die verhärtete Haut-Hülle leersaugen konnte. Er wußte nicht einmal, daß er schauriges Spielzeug eines unmenschlichen Dämons geworden war.
    Aber plötzlich war der Dämon da, der Herr. Und in einer seiner geöffneten Hände hielt er eine Ameise, die normale Größe besaß.
    Der Skarabäus erstarrte. Er spürte die Aura der Macht, die von dem Herrn ausging. Der Herr setzte die Ameise neben dem Skarabäus auf den Boden. Dann schrie er Worte, die der Riesen-Käfer nicht verstehen konnte, weil seine Gehirnkapazität nicht dazu ausreichte. Er war ein primitiver Fresser mit Instinkten, nicht mehr.
    Und er erstarrte, zuckte entsetzt zusammen. Angst peitschte ihn, aber die Anwesenheit des Herrn beruhigte ihn wiederum, ließ ihn das Unheimliche des Geschehens akzeptieren.
    Die Ameise wuchs!
    In rasender Geschwindigkeit wurde sie größer, bis sie die Ausmaße des Skarabäus erreicht hatte. Gefährlich knackten ihre Beißzangen. Die Riesenameise verspürte Hunger.
    Wieder sagte der Herr etwas, das weder der Skarabäus noch die Ameise verstanden. Hätte es einen Menschen in der Nähe gegeben, hätte er die Worte etwa so übersetzt:
    Jetzt seid ihr zwei. Geht auf die Jagd und kündet von meiner Macht und Stärke.
    Noch seid ihr zwei. Doch jeden Tag wird ein weiterer hinzukommen. Mein ist die Macht!
    Und obgleich sie die Worte nicht verstehen konnten, machten sie sich an ihre Arbeit - Skarabäus und Ameise.
    Das Grauen ging mit ihnen.
    ***
    Als sie in weichen Ledersesseln, vor dem offenen Kamin Saßen, äußerte Zamorra seine Vermutung, die ihm beim Durchforsten seines Archivs gekommen war: »Könnte es sein, daß Grohmhyrrxxa wieder aktiv wird?«
    Kerr und der Lord sahen ihn überrascht an, dann wechselten sie einen schnellen Blick. Kerr fragte: »Woher wissen Sie von Grohmhyrrxxa?«
    »Von Gryf, Kerr…«
    »Aber dann können Sie nicht alles wissen, weil Sie Ihre Frage nicht gestellt hätten, Professor. Grohmhyrxxa kommt hierfür nicht in Frage, wenngleich ich mir auch erst Gedanken über ihn gemacht hatte. Aber es ist unmöglich, weil der Dämon sich seit etwa drei Jahren nicht mehr auf der Erde befindet.«
    Zamorra lehnte sich bequem zurück. »Gryf hat ihn in eine andere Dimensionverbannt, nicht wahr?«
    Kerr schüttelte leise lachend den Kopf. »Ich kann nicht glauben, daß Gryf Freunde belügt, und darum nehme ich nur an, daß Sie ihn falsch verstanden haben, Professor. Grohmhyrxxa und der entartete Druide Yago waren damals ein teuflisches Gespann. Um Yago hat sich Gryf gemeinsam mit dem Lord gekümmert, und ich stand Grohmhyrxxa gegenüber und konnte ihn nicht töten, aber mit meiner Druiden-Kraft zurücktreiben in seine Daseins-Sphäre, die nicht auf unserer Erde liegt. Professor, was wissen Sie über Grohmhyrxxa?«
    »Nichts«, sagte Zamorra und fuhr mit der flachen Hand waagerecht durch die Luft. »Nichts außer einem Vermerk in meinem Archiv, der sich auf das stützt, was ich von Gryf erfuhr.«
    Kerr sah Bryont an. »Erzählst du es ihm?«
    Der Lord legte einen Arm um die Schulter Sandy MacGrews, die neben ihm auf dem Sofa saß und sich an ihn kuschelte. Gespräche über Dämonen waren ihr unangenehm, weil sie zuviel Ur-Schottenblut in ihren Adern hatte.
    »Grohmhyrxxa erscheint gewöhnlich in einer Größe von etwa fünf Metern und trägt auf seinen
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