Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert
Autoren: eiskalt serviert
Vom Netzwerk:
geschlossen. Nun saß ich da mit meinem Talent, aber ich war einmal in Richmond und wollte mir Mr. Cheswicks Haus ansehen.
    Der Wagen brachte mich zur Blieme Avenue. Ich ließ kurz vor dem Haus halten und schlenderte daran vorbei. Zwei Fenster waren noch erleuchtet. Dann löste sich eine schattenhafte Gestalt aus dem Dunkel und kam auf mich zu. Ich ließ meine Taschenlampe kurz auf blitzen und sah, dass es Moine, einer meiner Kollegen war, der hier Wache hielt.
    »Hallo, etwas los?«
    »Vor fünf Minuten ist ein junger Mann auf einem Motorrad angekommen. Wahrscheinlich hat er die Fähre benutzt.«
    Ein Motorrad? Das Motorrad fiel mir ein, dass uns am vorigen Abend fast gerammt hätte.
    »Was noch?«
    »Mehrere Leute gingen und kamen. Ich konnte sie nicht alle sehen, weil zwei oder drei Taxis durch die Einfahrt fuhren und unmittelbar vor dem Haus hielten. Jedenfalls scheint man noch munter zu sein.«
    »Geben Sie gut Acht; Moine. Ich versuche ins Haus zu kommen. Wenn Sie irgendwelchen Klamauk hören, beeilen Sie sich. Dann ist etwas faul. Dann brauche ich Hilfe. Sie können auch den Cops sagen, dass Sie sich bereithalten. Der Streifenwagen steht keine fünfzig Meter von hier.«
    »Denken Sie denn, dass da drinnen etwas los ist?«, fragte er.
    Ich konnte nur mit den Schultern zucken.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Im letzteren Fall hoffe ich, nicht erwischt zu werden.«
    Der Kies knirschte unter meinen Schuhen. Dann fand ich einen Grasstreifen, auf dem ich mich lautlos heranpirschte. Leider waren die Fenster zu hoch. Ich konnte sie nicht erreichen und darum nicht sehen, was drinnen vorging. Ich umkreiste das Haus, aber die Hintertür war geschlossen. Es sah so aus, als ob alles umsonst gewesen wäre.
    Plötzlich fühlte ich Metall unter den Sohlen, und es dröhnte dumpf. Ich bückte mich. Es war der Deckel über der Kohlenschütte für die Heizung. Ich tastete darauf herum, fand einen Ring, aber kein Schloss. Als ich zog, gab die Eisenplatte nach. Ich klappte sie leise auf und leuchtete. Unter mir sah ich Koks, nichts als Koks. Eine angenehme Wärme schlug mir entgegen.
    Ich steckte die Lampe wieder ein, rutschte durch die viereckige Öffnung, hielt mich mit den Händen an der Kante fest, und ließ mich dann fallen. Es war tiefer, als ich gedacht hatte, aber der Koks gab nach und, in eine Wölke von Staub gehüllt, rutschte ich den Berg hinunter.
    Ich raffte mich wieder auf, und mein erster Gedanke war, dass ich vom Kopf bis zu den Füßen schwarz wie ein Rabe sein musste. Jetzt konnte ich es wieder wagen, die Lampe anzumachen. Die Tür zum Nebenzimmer stand auf, und ich sah die beiden Heizungskessel, unter denen das Feuer glühte.
    Wieder eine Tür, ein Gang und eine Treppe. Endlich war ich im Erdgeschoss in einer matt erleuchteten Diele. Ich verspürte so etwas wie Erleichterung. Wenn mich jetzt jemand sah, so würde er mich nicht erkennen und auch später nicht beschreiben können. Ich lauschte und hörte aus einem der Zimmer Stimmen, aber ich konnte nichts verstehen.
    Ich musste es auf andere Art versuchen. Unter der nächsten Tür war kein Lichtschein zu sehen, und sie musste in ein Nebenzimmer führen. Langsam unendlich langsam drückte ich die Klinke herunter und stellte mit Freude fest, dass die Tür nicht quietschte.
    Ich schloss sie wieder. Der Teppich war dick und verschluckte jedes Geräusch. Die Tür zum Nebenzimmer war nur angelehnt. Ich hätte am liebsten einen Freudenschrei ausgestoßen.
    Für meine Ungeduld dauerte es viel zu lange, bis ich hinter dieser Tür stand.
    Ich kannte die arrogante Stimme und auch den Mann, der jetzt sprach.
    »Ich habe nicht die geringste Lust, gerade jetzt dieses gutgehende Geschäft aufzugeben. Sollen wir uns denn alle Mühe und Kosten umsonst gemacht haben?«
    »Das stimmt alles, Mr. Cheswick«, erwiderte ein anderer Mann, dessen Sprache mir bekannt vorkam, den ich aber im Augenblick nicht unterbringen konnte. »Ich wäre derselben Meinung, wenn wir es nur mit der City Police zu tun hätten, aber diese G-men sind eine ganz üble Bande. Ich habe keine Neigung, ihnen ins Gehege zu kommen. Ein gebranntes Kind scheut das Feuer.«
    »Du Narr. Wer hat dich denn aus der Patsche geholt? Ich und nur ich, und dabei hast du dich selbst hineingeritten. Du hast ja vorhin gehört, was mit G-men geschieht, wenn sie einem lästig werden. Willst du dich vielleicht von einer Frau beschämen lassen?«
    »Durchaus nicht, und ich bin auch kein Feigling, aber was ihr beide da macht, ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher