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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert
Autoren: eiskalt serviert
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wissen, wer sich das zehntausend Dollar hat kosten lassen«, murmelte Phil. »Zehntausend Dollar. Um einen ganz gewöhnlichen Gangster loszueisen.«
    Wir versuchten Cenions Anwalt zu erreichen, aber Mr. Lodge war angeblich nicht in der Stadt Auch wenn er da gewesen wäre, hätte uns das wahrscheinlich nicht genutzt. Nur durch einen Gerichtsbeschluss konnte man ihn zwingen, den Mann preiszugeben, der die Kaution gestellt hatte. Aber selbst in diesem Fall konnte er sich herausreden. Er brauchte nur zu sagen, Mr. Brown oder Robinson habe den Betrag ohne nähere Adresse eingeschickt.
    Wie immer, wenn es so aussieht, als sei alles hoffnungslos, hatten wir unerwartet Glück.
    »Ein Mann, der seinen Namen nicht nennen will, verlangt nach Mr. Cotton«, meldete der Beamte von der Vermittlung.
    »Stellen Sie durch.«
    »Hier ist Pete. Sie kennen mich doch?«
    Natürlich kannte ich Pete. Er lief unter dem Spitznamen Pete the Pimp.
    »Was ist los?«, fragte ich, während Phil den zweiten Hörer ergriff.
    »Sie wollten doch wissen, wo Ricky heraushängt.«
    »Ja, hast du ihn gefunden?«
    »Noch nicht, aber Nelly hat ihn in Richmond gesehen.«
    »Willst du mir ein Mädchen erzählen? Was tut ein Kerl wie Ricky in Richmond?«, fragte ich.
    »Nelly sah ihn in einer Kneipe bei den Docks von Stapelton. ›Sailors Home‹ heißt der Laden. Er war dort mit einem ganz jungen Kerl in einer Lederjacke und mit einem Motorradhelm«
    »Ist das alles?«
    »Ich denke, es ist genug. Wenn ihr aufpasst, könnt ihr ihn schnappen. Er scheint neuerdings dort Stammgast zu sein.«
    »Danke Pete. Wir werden es nachprüfen.«
    »Ihr mit eurem Nachprüfen. Wann kann ich meine Flöhe abholen?«
    »Abholen kannst du überhaupt nichts. Du wirst dich hüten, hier aufzukreuzen, wenn dir deine Gesundheit lieb ist. Melde dich morgen Nachmittag wieder. Ich werde dir dann sagen, ob es geklappt hat. Wir können dann auch verabreden, wo du deine Dollars bekommst.«
    »Vergessen Sie mich nicht.« Damit hängte er ein.
    »Richmond… schon wieder Richmond«, knurrte Phil. »Weißt du, was ich jetzt tue? Und wenn Mr. High mir das Fell über die Ohren zieht, ich lasse Cheswicks Haus weiterhin beobachten .«
    »Dann tu es wenigstens so, dass es nicht auffällt. Lass die Boys sich alle zwei Stunden ablösen und empfehle ihnen, vorsichtig zu sein.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    Es war sechs Uhr geworden, und wir konnten nichts mehr beginnen. Wir hatten auch keine Lust, in einer Kneipe he rumzusitzen. So fuhren wir beide zu mir nach Hause, machten uns über die Vorräte im Eisschrank und weihten das neue Schachspiel ein. Nach Mitternacht fuhr Phil nach Hause, und um ein Uhr lag ich in der Fälle.
    Ich hatte in der vorigen Nacht wenig Schlaf bekommen und war sofort weg Ich schlief wie ein Toter. Heute überlege ich mir, ob es mein Glück oder mein Pech war, dass ich das Telefongerassel nicht hörte und die Vermittlung im Districtsbüro zu Phil durchstellte
    ***
    Bericht von Phil Decker:
    Ich war um zwölf Uhr fünfzehn nach Hause gekommen, konnte aber nicht einschlafen. Ich saß im Sessel und ließ die Personen des Dramas, das sich in den letzten Tagen abgespielt hatte, an meinem geistigen Auge vorüberziehen. Dabei muss ich doch fast eingeschlafen sein, denn als das Telefon anschlug, fuhr ich jäh hoch.
    »Hallo, hier spricht Phil Decker.«
    Eine gedämpfte Stimme antwortete.
    »Hier ist Pete. Ich habe heute Abend schon einmal mit Mr. Cotton gesprochen. Ricky Asher sitzt wieder in der Kneipe ›Sailors Home‹. Er scheint nicht die Absicht zu haben, so schnell wegzugehen. Er ist beim Pokern. Wenn Sie ihn schnappen wollen…«
    »Danke, Pete. Am besten ist, du machst dich dünn, bevor ich komme.«
    Zuerst versuchte ich Jeny zu erreichen, aber ich bekam keine Antwort, und jede Minute war kostbar.
    Ich hatte das Gefühl, dass Ricky den Schlüssel zu dem Geheimnis in Händen hielt. Auf alle Fälle musste er wissen, wer den Auftrag gegeben hatte, Rakosi zu beseitigen.
    Ich fuhr in die Kleider und lief hinunter und um die Ecke zur Haltestelle der IRT-Untergrundbahn. Es standen eine Menge Leute auf dem Bahnsteig und warteten. Ungeduldig trat ich von einem Fuß auf den anderen, bis nach knapp zwei Minuten ein Zug hereindonnerte.
    Ich wurde in einen der Wagen geschoben und erwischte nur mit Mühe einen der Ledergriffe, die von der Decke hingen. Die Türen schlugen zu. Das eintönige Geräusch der über die Schienen rollenden Räder war wie ein Schlafmittel. Die Luft war
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